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Für heuer erwartet die Schrobenhausener Bauer AG eine Gesamtkonzernleistung von etwa 1,6 Milliarden Euro – Dividendenvorschlag: 0,15 Euro je Aktie 

(ty) Im vergangenen Jahr sah sich die Bauer-Gruppe aus Schrobenhausen einigen Belastungen gegenüber. Die konnte der international tätige Bau- und Maschinenbaukonzern durch einen Sondergewinn ausgleichen und so seine Ergebnisziele für das abgelaufene Geschäftsjahr erreichen. Heute wurden die Geschäftszahlen vorgestellt. Außerdem wurde bekannt, dass wieder eine Dividende gezahlt werden soll.

Die Gesamtkonzernleistung konnte um 3,7 Prozent von 1504,2 Millionen auf 1560,2 Millionen Euro gesteigert werden. Das Ergebnis war im vergangenen Jahr durch weitere Verluste aus dem Großprojekt "Center Hill Damm" in den USA, die andauernde Restrukturierung im Segment Resources sowie durch schwache Mininggeschäfte belastet. Durch den Verkauf von 21 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft im Oman wurde ein Sondergewinn erzielt. In der Summe führte dies zu einem operativen Ergebnis (EBIT) von 76,4 Millionen Euro (Vorjahr: 30,1 Millionen). Das Periodenergebnis lag bei 15,7 Millionen Euro. Im Vorjahr musste ein Verlust von 19,4 Millionen Euro ausgewiesen werden.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen, für das vergangene Jahr eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Aktie auszuschütten, wie heute mitgeteilt wurde. „Das Jahr 2014 brachte einige Erfolge, aber insgesamt können wir nicht zufrieden sein. Dennoch wollen wir unsere Anteilseigner am durch den Sondergewinn erzielten Ergebnis beteiligen", sagt Thomas Bauer, der Vorstandsvorsitzende der Bauer AG. „Mittelfristig wollen wir an unserer Dividendenpolitik festhalten und wieder eine Ausschüttungsquote zwischen 25 und 30 Prozent des ausgewiesenen Nachsteuerergebnisses anstreben."

Mit seinen drei Segmenten Bau, Maschinen und Resources und dem breit diversifizierten Geschäftsmodell ist der Konzern mit mehr als 110 Tochterunternehmen in rund 70 Ländern der Welt tätig.

Das Segment Bau konnte zuletzt einige einzigartige Referenzprojekte erfolgreich abwickeln, darunter die Gründungsarbeiten der zukünftig höchsten Gebäude der Welt, den Kingdom Tower in Saudi Arabien, und Europas, den Lakhta Tower in St. Petersburg, Russland. Dazu einen Abschnitt der bald längsten Brücke der Welt zwischen Hongkong und Macau. Das Segment erwirtschaftete 2014 eine Gesamtkonzernleistung von 713,0 Millionen Euro und lag damit um 3,9 Prozent leicht unter der des Vorjahres (741,7 Millionen Euro). Dies lag daran – wie der Bauer-Konzern bekannt gibt –, dass im Vorjahr mehr Großprojekte abgewickelt wurden, als im abgelaufenen Geschäftsjahr. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich von 21,2 Millionen Euro auf 25,1 Millionen Euro. Das Periodenergebnis ging von 5,5 Millionen Euro auf 1,9 Millionen Euro zurück. Im Wesentlichen ist das auf die wirtschaftlichen Probleme beim Dammprojekt Center Hill in den USA zurückzuführen. Das Projekt wird im zweiten Quartal 2015 abgeschlossen.

Der Auftragsbestand spiegelt die große Anzahl an kleinen und mittleren Projekten in allen Regionen der Welt wider: Er betrug zum Jahresende 450,9 Millionen Euro gegenüber zum von Großprojekten geprägten Vorjahreszeitpunkt mit 498,7 Millionen Euro.

Das Segment Maschinen konnte trotz eines starken Wettbewerbsumfelds wieder mehr Geräte verkaufen. Die Gesamtkonzernleistung erhöhte sich um 3,7 Prozent leicht von 628,6 Millionen Euro auf 651,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis (EBIT) legte um 14,6 Prozent von 32,2 Millionen Euro auf 36,9 Millionen Euro zu und das Periodenergebnis stieg deutlich von 5,1 Millionen Euro auf 9,5 Millionen Euro.

Besonders positiv entwickelten sich die Märkte im Nahen und Fernen Osten sowie die Verkäufe bei den Großgeräten und Fräsen. Einen zusätzlichen Erfolg brachte die Tiefbohrtechnik: Der im Mai 2014 vereinbarte Entwicklungsauftrag mit Saxon Energy Services Inc. führte im Dezember zur Bestellung zweier Onshore-Tiefbohranlagen mit einer Hakenlast von 375 Tonnen. Der Auftragsbestand lag mit 158,7 Millionen Euro um 36,2 Prozent über dem Vorjahr (116,5 Millionen Euro).

Das Segment Resources war im vergangenen Geschäftsjahr durch viele Reorganisationsmaßnahmen gekennzeichnet: Aktivitäten wurden zusammengeführt oder teilweise beendet, aus manchen Regionen hat sich das Unternehmen zurückgezogen. Die Gesamtkonzernleistung des Segments erhöhte sich deutlich um 33,9 Prozent von 188,9 Millionen Euro auf 252,8 Millionen Euro, was vor allem auf die Bereiche Umwelt und Wasseraufbereitung zurückzuführen ist. Zusätzlich ist auch der Veräußerungs- und Konsolidierungsertrag in Höhe von 36,5 Millionen Euro aus dem Verkauf von 21 Prozent der Anteile an der Tochtergesellschaft "Bauer Nimr LLC" im Oman enthalten, an der die Bauer Gruppe zuvor 70 Prozent hielt. Die Geschäfte mit Miningkunden waren schwach und belasteten das Segment. Das operative Ergebnis (EBIT) lag nach dem Verlust im Vorjahr (-24,0 Millionen Euro) mit 15,9 Millionen Euro wieder deutlich im positiven Bereich. Das Periodenergebnis betrug 4,3 Millionen Euro (Vorjahr: -31,4 Millionen Euro). Der Auftragsbestand stieg um 2,0 Prozent von 150,0 auf 153,0 Millionen Euro leicht an.

Insgesamt weist die Unternehmensgruppe zum Geschäftsjahresende einen Auftragsbestand auf gutem Niveau aus. Er liegt mit 762,7 Millionen Euro in etwa auf Höhe des Vorjahres (765,2 Millionen Euro) und wäre ohne die Russland-Ukraine-Krise und den starken Rückgang des Ölpreises höher ausgefallen.

„Wir sind zuversichtlich, dass wir uns auch im laufenden Geschäftsjahr in unseren anspruchsvollen Märkten gut behaupten können, auch wenn wir wohl weiterhin mit zahlreichen geopolitischen und weltwirtschaftlichen Risiken konfrontiert werden", so Thomas Bauer, „immerhin kann der Konzern 2015 auf 225 Jahre Unternehmensgeschichte zurückblicken."

Der Konzern rechnet für heuer mit einer Gesamtkonzernleistung in Höhe von etwa 1,6 Milliarden Euro. Er erwartet ein Ergebnis nach Steuern von etwa 18 bis 23 Millionen  Euro sowie ein EBIT von etwa 75 Millionen Euro. Dabei werde das erste Quartal wie üblich mit einem Verlust abschließen, der in den Folgequartalen ausgeglichen werden könne.


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