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Warum ein Ehepaar, gegen das Haftbefehl erging, jetzt im Klinikum liegt und rund um die Uhr von vier Polizisten bewacht wird – es geht unter anderem um eine Messer-Attacke, um Apotheken-Einbrüche und um Widerstand gegen die Polizei

(ty) Es ist ein Fall wie aus einem Fernseh-Krimi zur besten Sendezeit. Zugetragen hat sich das Ganze aber in Wirklichkeit, und zwar heute früh in Vohburg. Die Kurzversion geht so: Eine Frau geht mit dem Messer auf ihren Nachbarn los, der flüchtet und verbarrikadiert sich in seiner Wohnung. Doch die Frau und ihr Ehemann treten ihm die Türe ein und attackieren ihn mit Pfefferspray. Die Polizei rückt an und nimmt die beiden fest. Es stellt sich nun heraus, dass der Ehemann als mutmaßlicher Täter für zwei Apotheken-Einbrüche in Frage kommt – in einem Fall verletzte er sich und hinterließ eine Blutspur vom Tatort bis zu seiner Wohnung. Das aggressive Ehepaar wird indes ins Klinikum gebracht, wobei Widerstand gegen die Beamten geleistet wird. Eine ärztliche Untersuchung ergibt dann, dass die beiden nicht haftfähig sind. Jetzt liegen die beiden wieder im Krankenhaus und werden von vier Polizisten rund um die Uhr bewacht, bis der bereits erwirkte Haftbefehl vollstreckt werden kann. Hier die ganze Geschichte im Detail: 

In den frühen Morgenstunden musste heute eine Polizeistreife wegen eines gemeldeten Streits in der Vohburger Donaustraße anrücken. Dort stellte sich gegen 5.15 Uhr heraus, dass sich aus dem zunächst verbalen Zoff eines Ehepaares mit einem Nachbarn Handgreiflichkeiten entwickelt hatten und die Situation später eskaliert war. Die 30-jährige Frau war nach den Ermittlungen der Polizei mit einem Küchenmesser auf den 41-jährigen Nachbarn losgegangen. Der habe die Messer-Attacke noch abwehren können und sei daraufhin in seine Wohnung geflüchtet. Dort verbarrikadierte er die Tür aus Angst vor weiteren Angriffen. Doch das sollte ihm nichts helfen. 

Denn der 36 Jahre alte  Ehemann der 30-Jährigen trat zusammen mit seiner Frau die Wohnungstür des 41-Jährigen ein und besprühte das Opfer mit Pfefferspray, wie weiter berichtet wird. Das Ehepaar stand bei der Tat vermutlich unter Einfluss von Betäubungsmitteln oder Medikamenten. Aufgrund ihres aggressiven Verhaltens blieb den Einsatzkräften nichts anderes übrig, als die beiden zunächst festzunehmen. 

Wie sich dann herausstellte, dürfte der 36-Jährige auch für den Einbruch in eine Vohburger Apotheke verantwortlich sein. Hierfür sprechen nach Angaben der Polizei sowohl eine Handverletzung, die er sich möglicherweise bei der Tat zugezogen hat, sowie Blutspuren, die vom Tatort in der Griesstraße (Tatzeit 4.25 Uhr) bis zur Wohnadresse des Mannes führen.

Außerdem dürfte der 36-Jährige als Täter für einen weiteren Apotheken-Einbruch von Freitagnacht in Frage kommen. Dabei wurde Sachschaden in Höhe von rund 2000 Euro angerichtet. Der Täter war hier zwar in die Apotheke eingedrungen, wurde aber vermutlich gestört. Von einer angerückten Polizeistreife konnte jedenfalls niemand mehr in der Apotheke entdeckt werden. Ein offenstehender Medikamenten-Schub zeugte von dem Eindringling; entwendet wurde den Angaben zufolge nichts. 

Zurück zur heutigen Nacht. Das aggressive Ehepaar wurde nach seiner Festnahme ins Klinikum gebracht. Bei ihrer Einlieferung sollen die beiden gegen die Beamten der Inspektion Ingolstadt Widerstand geleistet haben, weshalb sie sich eine weitere Anzeige einhandelten. Anschließend wurden die beiden von einem Arzt untersucht. Dabei zeigte sich, so heißt es weiter, dass die beiden nicht haftfähig waren, weshalb über die Staatsanwaltschaft die weitere Vorgehensweise abgeklärt wurde. 

„Eine Überstellung an eine Justizvollzugsanstalt konnte aufgrund der Erkrankungen der beiden nicht erfolgen“, erklärt ein Polizeisprecher. Die Staatsanwaltschaft erwirkte jedenfalls einen Haftbefehl, woraufhin beide aber erst einmal wieder ins Klinikum gebracht wurden. Dort werden sie nun von insgesamt vier Polizeibeamten rund um die Uhr bewacht, bis eine abschließende Unterbringung gewährleistet ist.


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