Das Tier hatte wohl eine noch brennende Zigarettenkippe ins Nest gebracht – dadurch entwickelte sich ein Feuer, das auf die Fassade und das Dach übergriff – 50 000 Euro Schaden
(ty) Am vergangenen Freitag zur Mittagszeit hatte sich an der Fassade eines Reiheneckhauses in Eichenau im Kreis Fürstenfeldbruck ein Brand entwickelt, der auch auf Teile der Dachfläche übergriff. Dank des schnellen Eingreifens der Feuerwehren konnte das Gebäude vor einem Vollbrand bewahrt werden, der Schaden beläuft sich dennoch auf rund 50 000 Euro. Die intensiven Untersuchungen der Brandermittlungs-Spezialisten bei der Kripo haben nun die Brandursache geklärt – und die ist wirklich nicht alltäglich.
Nachdem die Brandfahnder die gängigsten Ursachen wie technische Defekte, menschliches Fehlverhalten, Nachlässigkeit und vorsätzliche Brandlegung ausschließen konnten, ergab sich aufgrund der weiteren Feststellungen am Brandort ein ungewöhnlicher – man kann sagen: tierischer – Verdacht.
„Bei ihren Untersuchungen stellten die Ermittler mehrere Nester an dem Wohngebäude fest, die von nistenden Vögeln in die kleine Lücke zwischen der holzverkleideten Fassade und die Dachschalung gebaut waren“, berichtet ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord. Bei näherer Untersuchung der noch vorhandenen Nester sei den Ermittlern aufgefallen, dass sich viele Zellstoffreste darin befanden. Die Herkunft des Zellstoffs ist inzwischen auch geklärt – er stammt aus den Filtern von Zigarettenkippen.
Nachdem nun also für die Ermittler alle anderen möglichen Brandursachen auszuschließen sind, gilt mit hoher Wahrscheinlichkeit eine noch brennende Zigarettenkippe, die von einem Vogel ins Nest geholt worden war, als Auslöser des Feuers. Die Kippe dürfte – so kann man die Erkenntnisse zusammenfassen – dann zunächst das Vogelnest und in der Folge die Fassadenverkleidung des Hauses sowie die Dachfläche in Brand gesetzt haben.