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Ingolstadt: Großaufgebot von Polizeikräften rückte in einem Club an und kontrollierte alle 115 Personen – 30 Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz – Lokalbetrieb soll gegen Konzession und Gaststättengesetz verstoßen haben

(ty) Wer sich dafür interessierte, wusste, dass dort leicht was zu bekommen war. Auch bei der Ingolstädter Polizei war es ein „offenes Geheimnis“, dass an dem Ingolstädter Club Rauschgift im Umlauf war. Einige Sicherstellungen und Strafverfahren der letzten Zeit erhärteten diesen Verdacht. Grund genug für die Polizeiinspektion Ingolstadt, den Besuchern des Clubs nun im Rahmen einer konzertierten Aktion nachhaltig auf den Zahn zu fühlen. Unter Federführung der hiesigen Inspektion fand am Sonntagfrüh unter Beteiligung des Dachauer Unterstützungskommandos, der Kripo und des Einsatzzugs eine groß angelegte Razzia in dem Lokal statt. Die Maßnahme sei im Vorfeld rechtlich mit dem Amtsgericht und der Staatsanwaltschaft abgestimmt worden.

„Nachdem die Situation schlagartig eingefroren war, wurden alle Gäste und Bediensteten im Innen- und Außenbereich des Clubs kontrolliert“, schildert ein Polizeisprecher den Einsatz. Als die Identität festgestellt war, wurde demnach jeder körperlich durchsucht. Um dabei die Persönlichkeitsrechte zu wahren, fanden die Durchsuchungen in Zelten statt, die samt Beleuchtung vom angeforderten Technischen Hilfswerk (THW) zügig aufgebaut worden waren.

Das Ergebnis der Razzia "übertraf deutlich die Erwartungen“, heißt es von der Polizei. Bei 16 Personen konnte demnach Rauschgift aufgefunden werden. Weiteren 14 Personen sei es gelungen, sich in letzter Sekunde der Betäubungsmittel zu entledigen. Das zuständige Fachkommissariat der Ingolstädter Kripo gibt sich indes zuversichtlich, im Laufe der weiteren Ermittlungen noch aufgefundenes Rauschgift konkreten Personen zuordnen zu können.

Aufgrund des „professionellen und konsequenten Einschreitens der Bereitschaftspolizei“ seien alle Maßnahmen weitestgehend ruhig und geordnet abgelaufen, wie es von Seiten der Ingolstädter Inspektion heißt. Nur in einem Fall werde gegen einen renitenten Gast wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt.

Neben den im Rahmen der Razzia festgestellten Straftaten wird auch ein Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz angezeigt, heißt es in dem Bericht weiter. Denn es stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass ein Gast noch minderjährig war. Außerdem habe der Lokalbetrieb gegen die genehmigte Konzession und damit gegen das Gaststättengesetz verstoßen. „Das Ordnungsamt der Stadt Ingolstadt war unmittelbar vor Ort und wird im Nachgang die getroffenen Feststellungen rechtlich würdigen“, erklärte ein Polizeisprecher.

Unterm Strich stehen 30 festgestellte Vergehen nach dem Betäubungsmittelgesetz bei 115 kontrollierten Personen. Die Ingolstädter Polizei wertet das als großen Erfolg und zugleich als Bestätigung der Verdachtslage.

Bei dem sichergestellten Rauschgift handelte es sich den Angaben zufolge vor allem um Konsumeinheiten Amphetamin, LSD und Marihuana. Wie weiter mitgeteilt wird, handelte es sich um die größte Razzia in Ingolstadt seit vielen Jahren. Die Gesetzeshüter sehen ihr Ziel jedenfalls mehr als erreicht – „die Ingolstädter Szene nachhaltig zu verunsichern und zu dokumentieren, dass die Polizei keine rechtsfreien Räume zulässt“. Jeder der sich auf Rauschgift einlasse, müsse damit rechnen, im nächsten Moment gefasst zu werden. „Auch in der hintersten Ecke eines Clubs“, wie ein Polizeisprecher abschließend betont.


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