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Deutschlands wohl längster Benefizlauf startete heute in München – und machte am Abend in Pfaffenhofen Station

(ty) 2015 Kilometer in 14 Tagen und 14 Nächten durch Deutschland – so lautet das ehrgeizige Ziel des Reno-Benefizlaufs. Der Osnabrücker Sportler John McGurk und sein Verein „Sportler 4 a childrens world“ hatten sich intensiv auf diese Herausforderung vorbereitet. Heute sind er und sein 20-köpfiges Team in München gestartet – am frühen Abend machten sie kurz in Pfaffenhofen Station. Wir sprachen mit McGurk über sein Projekt, seinen Antrieb und die Hintergründe. 

„Wir gehen davon aus, dass es der längste Benefizlauf Deutschlands ist“, sagt McGurk mit Blick auf die 2015 Kilometer, die es bis zum 5. Mai zu absolvieren gilt. Viel wichtiger ist ihm aber, dass möglichst viel Geld für Kinder in Not zusammenkommt. „Wir sind dankbar für jeden Euro“, betont er. Um kräftig die Werbetrommel zu rühren und spenden zu sammeln, werden nicht nur zwei Wochen durchgelaufen, sondern dazwischen auch rund 60 Termine absolviert. 

So wie heute in Pfaffenhofen vor der Reno-Filiale in der Joseph-Fraunhofer-Straße. Als Namenssponsor unterstützt Reno nämlich den Benefizlauf und damit das Kinderhilfs-Projekt „Arche“ mit 100 000 Euro. „Und das ist noch nicht alles“, kündigte Jens Rauschen, Geschäftsführer der „Hamm Reno Group GmbH“, an. „Wir planen unsere Kunden und Mitarbeiter durch zahlreiche Aktivitäten für das Projekt zu begeistern, um damit die Spendensumme zu erhöhen.“ Für jede Reno-Filiale, die das Team um John McGurk anläuft, hat Reno eine zusätzliche Prämie versprochen. 

Wie der Benefizlauf vonstatten geht, erklärt McGurk im Gespräch mit unserer Zeitung so: Immer ein Läufer aus der Gruppe ist auf der Strecke, legt dann etwa zehn Kilometer zurück, ehe er abgelöst wird. Jeder Läufer absolviert täglich 20 bis 30 Kilometer. Gelaufen wird also rund um die Uhr – außer, wenn zwischendurch mal Termine anstehen, um die Werbetrommel für die gute Sache zu rühren und weitere Spenden zu akquirieren. Begleitet wird das acht- bis zehnköpfige Läuferteam von einem Betreuer- und Helfertross sowie von zwei Wohnmobilen und zwei Sicherungsfahrzeugen.

Ein Teil des Teams um John McGurk (Dritter von links).

„Kinder verleihen Flügel“ – so lautet das Leitbild des Vereins „Sportler 4 a childrens world“ um John McGurk. Eine bessere Welt für Kinder zu schaffen, das sei der Antrieb. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, Kindern in Notsituationen zu helfen. Wir engagieren uns für Kinderrechte und setzen Zeichen gegen Rassismus und für Integration“, heißt es auf der Homepage des Vereins. McGurk setzt sich seit Langem dafür ein, Kindern ein besseres Leben zu ermöglichen. Seit 1993 ist er Mitglied von Unicef und „World Vision Deutschland“. Bislang habe er gut 800 000 Euro für die Unterstützung von gemeinnützigen Kinderhilfsprojekten in der ganzen Welt gesammelt und wurde im Jahr 2013 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Erdoğan Atalay ist den meisten bekannt als Semir Gerkhan aus der Serie „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“. Im wahren Leben engagiert sich der Schauspieler auch als Botschafter des Kinder-Projekts „Arche“ und ist nicht zuletzt deshalb Schirmherr des heute gestarteten Benefizlaufs. „Mir war diese Kinderarmut gar nicht so bewusst“, gibt Atalay zu. Dafür sei er jetzt aber Botschafter der „Arche“, um die tollen Leistungen, die dort erbracht würden, in die Welt hinaus zu tragen. Atalay werde auch selbst die Laufschuhe schnüren, wie McGurk heute sagte. Mit unter den Läufern ist auch Ingo Kantorek, Model und Schauspieler der Serie „Köln 50667“.

Der Weg des Laufteams führt von München über Hamburg bis nach Berlin. „Ich bin bereit, über 2000 Kilometer für notleidende Kinder zu laufen“, sagte McGurk zum Start. Diese Worte richten sich auch an Bernd Siggelkow, den Gründer des Kinderhilfsprojekts „Die Arche“. Denn: Die Erlöse fließen zu 100 Prozent dorthin, wie McGurk im Gespräch mit unserer Zeitung versichert. Er habe mit seinem Verein in den vergangenen Jahren allein 160 000 Euro für die „Arche“ gesammelt, sagt er – sein Ziel: 200 000 Euro. 

Bundesweit sind nach Angaben von „Arche“ mehr als drei Millionen Minderjährige von materieller und emotionaler Armut betroffen. Dagegen kämpfe man an. In ihren Einrichtungen bietet die „Arche“ Kindern täglich kostenlos eine vollwertige, warme Mahlzeit, Hausaufgabenhilfe sowie Freizeitbeschäftigungen mit Sport und Musik – und viel Aufmerksamkeit. „Denn Kinder brauchen Bestätigung für ihr Selbstvertrauen. Sie brauchen das Gefühl wichtig zu sein und geliebt zu werden. Viele Kinder hierzulande erleben das zu Hause leider nicht“, heißt es auf der Arche-Homepage. Zudem habe man es sich zur Aufgabe gemacht, öffentlich auf Defizite in der Gesellschaft hinzuweisen, damit Kinder wieder vermehrt im Mittelpunkt stünden. Dazu suche man auch den Dialog mit Wirtschaft und Politik. 

Für sein Engagement wurde Arche-Gründer Siggelkow mit dem Verdienstorden des Landes Berlin sowie dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die „Arche“ selbst wurde mit der „Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte“ und dem "Hanse-Merkur-Preis für Kinderschutz" gewürdigt.  Das christliche Kinder- und Jugendwerk wurde 1995 in Berlin gegründet. Mittlerweile ist die „Arche“  nach eigenen Angaben an 19 Standorten in Deutschland aktiv und erreicht über 4000 Kinder und Jugendliche. Ableger gibt es inzwischen auch in der Schweiz und in Polen. Die Eröffnung weiterer Einrichtungen in Deutschland sei in Planung, „denn der Bedarf ist leider enorm“. Die Arbeit der „Arche“ finanziere sich zu fast 100 Prozent aus Spenden. Deshalb ist man auf Unterstützung angewiesen. Wie etwa aus dem heute gestarteten Benefizlauf...

Weitere Infos unter www.benefizlauf2015.de und www.s4acw.de.


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