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Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl fordert morgen bei Union Berlin wieder eine stabile Defensive – wenn die Schanzer punkten, könnten sie langsam die Aufstiegsfeier planen

(ty/zel) Langsam, aber sicher beginnen die Rechenspiele. Wie spielen die Verfolger? Wer hat wie viele Punkte? Und wie viele Zähler Vorsprung hat der FC Ingolstadt auf den Relegationsrang oder einen Nicht-Aufstiegsplatz? Fakt ist: Wenn die Schanzer morgen bei Union Berlin (13.30 Uhr) punkten, dann wird ihnen der Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga praktisch kaum mehr zu nehmen sein.

Während sich der ärgste Verfolger 1. FC Kaiserslautern gestern Abend beim 2:0-Sieg in Bochum keine Blöße gegen hat, patzte Darmstadt bei der 1:2-Pleite in Leipzig. Heute gewann nun Karlsruhe mit 2:1 daheim gegen Greuther Fürth und rückte damit auf Rang drei. Damit waren – bis auf den FC Ingolstadt – an diesem Spieltag bereits alle Teams im Einsatz, die noch ernsthaft im Rennen um einen direkten Aufstiegsplatz sind.

Mit dem Ergebnis, dass die Schanzer sechs Punkte Vorsprung auf den nun auf dem Relegationsplatz stehenden KSC haben – und diesen morgen mit einem Sieg sogar auf neun Punkte ausbauen könnten. Angesichts von dann nur mehr vier ausstehenden Partien dürfte dem FCI der Aufstieg dann praktisch nicht mehr zu nehmen sein. Aber auch schon ein Auswärts-Remis wäre für die Ingolstädter ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Fußball-Oberhaus.

Die Tabelle vor den restlichen Partien des 30. Spieltags.

Doch trotz allen Selbstbewusstseins, dass die Schanzer nach den jüngsten Erfolgen zu Recht an den Tag legen dürfen: Ein Selbstläufer wird das morgen nicht in der Hauptstadt. Schon das Hinspiel (3:3) hat gezeigt, dass die beiden Teams für Kampf und Spannung sorgen können. Außerdem muss FC-Trainer Ralph Hasenhüttl die beiden zuletzt starken, aber morgen gesperrten Brasilianer – Roger und Danilo Soares – ersetzen. Er fordert von seinen Jungs, "dass wir uns mit allen Mitteln wehren und wieder eine defensiv stabile Auswärts-Leistung abrufen".



Für den gesperrten Linksverteidiger Danilo Soares wird Hasenhüttl morgen voraussichtlich Konstantin Engel aufs Feld schicken; bezüglich des Roger-Ersatzes hielt er sich noch bedeckt. Eine Option könnte der genesene Robert Bauer sein, der nach seiner Verletzung seit Dienstag wieder mit der Mannschaft trainiert.

Im Hinspiel fehlte dem FCI diese Stabilität im einen oder anderen Moment und so musste Defensiv-Routinier André Mijatovic, als Stürmer eingewechselt, damals in der Nachspielzeit den 3:3-Ausgleich besorgen. Der 35-Jährige blickte unter der Woche schon auf das Spiel gegen Union und sagte: "Dort ist es unheimlich schwer zu spielen, weil die Berliner Fans ihr Team mit allem, was sie haben, anfeuern.“ Aber der jüngste Heimsieg gegen Düsseldorf, als die Schanzer zwei Mal einen Rückstand wettmachten und am Ende in der sechsten Minute der Nachspielzeit gar den 3:2-Siegtreffer markierten, „hat uns nochmal enorm viel Kraft gegeben, weshalb wir auch an der Alten Försterei bestehen können, wenn wir wieder alles reinpacken"

, wie es Mijatovic formuliert.

Auch Hasenhüttl weiß um die starke Unterstützung der Union-Fans, wertet aber das Düsseldorf-Match als Schlüsselspiel, das "unheimlich viel Kraft gibt und den Jungs zeigt, dass sie auch in solch einer schweren Situation ein Spiel drehen können". Aber der Österreicher mahnt auch: "Diese Liga ist und bleibt unberechenbar. Wir haben noch fünf richtig schwere Spiele vor der Brust – das erste nun gegen Union."


Die Berliner sind derzeit in der Tat in guter Form: Sieben Spiele in Folge blieben sie ohne Niederlage, gingen dabei fünf Mal als Sieger vom Feld. Die Schanzer indes können aber getrost auf ihre Auswärtsstärke bauen. Auf fremdem Terrain kassierte der FC ligaweit die wenigsten Gegentreffer – und "jeder im Team weiß, dass wir vorne unsere Chancen bekommen werden, auch aufgrund unseres guten Umschaltspiels", sagt Hasenhüttl.



Interessante Daten zum morgigen Spiel:

  • Der FC Ingolstadt steht vor seinem 200. Zweitligaspiel, zugleich wird es das 100. Auswärtsspiel für die Schanzer im Unterhaus sein.

 
  • Ingolstadt gewann in der zweiten Bundesliga noch kein Match bei Union Berlin (drei Remis, eine Niederlage), obwohl der FCI in allen Partien mit 1:0 in Führung ging.
  • Während Ingolstadt am 29. Spieltag erstmals in dieser Saison nach einem Rückstand noch gewann, feierte Union bereits fünf Siege nach Rückstand – Liga-Bestwert. Insgesamt holte Berlin nach einem Rückstand in dieser Saison noch 20 Punkte – auch das ist Liga-Bestwert.


  • In einer Tabelle, für die allein die erste Halbzeit zählt, stünde Union Berlin auf dem letzten Platz (23 Punkte, 10:22 Tore), der FC Ingolstadt auf dem ersten Platz. Union erzielte allerdings 25 Treffer in der zweiten Halbzeit – so viele wie nur ein einziges weiteres Team: Ingolstadt.

 
  • Die Schanzer verloren nur eines ihrer letzten 27 Zweitliga-Spiele in der Fremde (13 Siege, 13 Remis). Lediglich beim 1:2 in Nürnberg im November gab es eine Pleite. In diesen 27 Begegnungen blieben die Schanzer 18 Mal ohne Gegentreffer.

 
  • Seit sieben Spielen ist Union Berlin daheim ungeschlagen (fünf Siege, zwei Remis); die letzte Heimniederlage gab es im November gegen den TSV 1860 München.

 
  • Ingolstadt erzielte neben Darmstadt die meisten Tore nach Standard-Situationen (21).

 Union kassierte indes satte 18 Gegentreffer nach ruhenden Bällen – nur Bochum steht da mit 20 noch schlechter da. 
  • FC-Mittelfeld-Regisseur Pascal Groß bereitete am vergangenen Spieltag zwei Treffer vor und kommt nun bereits auf 18 Vorlagen – das ist Höchstwert in einer Zweitliga-Saison seit der 2006/07 eingeführten detaillierten Datenerfassung.



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