Wie sich die Pfaffenhofener City mit finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung verändert hat, kann man am Samstag bei mehreren Aktionen und Angeboten erleben und erfahren
(ty) Vor genau 30 Jahren ist Pfaffenhofens Altstadtgebiet in das Bayerische Städtebauförderungsprogramm aufgenommen worden. Die Stadt nimmt das zum Anlass, um sich am bundesweiten „Tag der Städtebauförderung“ am Samstag, 9. Mai, zu beteiligen. In einer Ausstellung im Rathaus und bei eigens konzipierten Stadtspaziergängen wird erlebbar, welche Gebäude, Plätze und Straßenzügen in den drei Jahrzehnten saniert wurden und wie dadurch die Innenstadt aufgewertet wordenist. Für alle kleinen Baumeister wird zudem ein Riesensandkasten vor dem Rathaus aufgebaut.
Rund 5,7 Millionen Euro für 17 Baumaßnahmen – so viel hat Pfaffenhofen bislang an Städtebauförderung von Bund und Land bekommen. Viele Bereiche der Altstadt, allen voran der Hauptplatz, sind bereits saniert. Das Ergebnis: Das Stadtbild ist attraktiver, die Innenstadt lebendiger geworden. Beim „Tag der Städtebauförderung“ am 9. Mai solle dies für alle Bürger erlebbar werden, heißt es aus dem Rathaus.
Direkt in Augenschein nehmen lassen sich die sanierten Häuser, Plätze und Straßen bei zwei Stadtführungen, die eigens für diesen Tag zusammengestellt wurden. Unter Führung von Bürgermeister Thomas Herker (SPD) und Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) geht es zu rund 20 Stationen, unter anderem zum Flaschlturm, durch Türltor- und Löwenstraße, rund um den Hauptplatz und als Höhepunkt auf den Kirchturm, von wo sich die gesamte Altstadt im Überblick betrachten lässt. Beginn der Stadtspaziergänge ist um 14 Uhr und 15 Uhr, Treffpunkt ist vor dem Rathaus. Die Teilnahme ist kostenlos. Da die Teilnehmerzahlen begrenzt sind, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich unter www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de/staedtebaufoerderung oder telefonisch bei der Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) unter (0 84 41) 40 55 00.
Der Hauptplatz vor dem Umbau, hier ein Bild aus dem Jahr 2000.
Wie Pfaffenhofen konkret von der Städtebauförderung profitiert hat und was sich in den vergangenen 30 Jahren verändert hat, wird eine Ausstellung im kleinen Sitzungssaal des Rathauses in zahlreichen Vorher-nachher-Bildern dokumentieren. Eröffnet wird die Ausstellung am 9. Mai um 9.30 Uhr durch Bürgermeister Herker; im Anschluss übernimmt Stadtbaumeister Gerald Baumann eine kurze Führung. Die Ausstellung bleibt bis 13. Mai geöffnet, und zwar zu folgenden Zeiten: Samstag 9.30 bis 16 Uhr, Sonntag 9 bis 15 Uhr, Montag bis Mittwoch jeweils 8 bis 12 und 13 bis 16 Uhr.
Zum Tag der Städtebauförderung werden zudem die beliebten „Blickwinkel“ nach einer Generalüberholung wieder auf Straßen und Plätzen aufgestellt. Sie zeigen an 17 Stationen, wie die jeweilige Perspektive auf alten Fotos ausgesehen hat.
Für alle kleinen Bauherren und Stadtbaumeister von morgen ist beim Tag der Städtebauförderung ebenfalls gesorgt: In einem Riesen-Sandkasten können sie Traumhäuser bauen – und nach Belieben auch wieder zum Einsturz bringen. Die etwa drei auf sechs Meter große Fläche lädt am Samstag ganztags direkt vor dem Rathaus zum Spielen ein – jedoch nur bei trockener Witterung. Für Spielzeug ist gesorgt, jeder kann aber auch eigene Förmchen, Schaufeln und Bagger mitbringen.
Blick auf den Hauptplatz aus der Vogelperspektive aus dem Jahr 2010.
Der Aktionstag ist eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern, deutschem Städtetag sowie deutschem Städte- und Gemeindebund. Die Altstadt von Pfaffenhofen wurde 1985 in das bayerische Städtebauförderungsprogramm aufgenommen, später in das Bund-Länder-Programm. Seit 2008 gilt das Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ mit dem Motto „Leben findet Innenstadt“. Dahinter steht der Gedanke, dass sich Bürger und Wirtschaft attraktive Innenstädte für Wohnen, Einzelhandel, Handwerk, Kultur und Freizeit wünschen.
„Ohne Mittel der Städtebauförderung wäre es für viele Städte finanziell kaum möglich, ihr Zentrum intakt zu halten und zu erneuern“, heißt es aus dem Rathaus. So auch in Pfaffenhofen als „gewachsener Stadt“: Über die Jahrhunderte ist eine historische Altstadt entstanden – irgendwann aber auch ein großer Sanierungsbedarf und manch städtebaulicher Missstand. Bund und Länder haben in der 1970er-Jahren gezielt Programme zur Städtebauförderung geschaffen. Das Grundprinzip: Bund, Land und Gemeinde teilen sich die Kosten. Der Bund vergibt seine Gelder an die Länder; diese führen die Programme durch und verteilen die Zuschüsse auf die Kommunen. Die Förderzusage gilt immer nur für bestimmte Sanierungs- oder Erneuerungsmaßnahmen in einem konkret festgelegten Fördergebiet – im Falle Pfaffenhofens für das „Sanierungsgebiet Altstadt“. Dies liegt etwa zwischen Beamtenviertel, Kreisel am Volksfestplatz, Ilm und evangelischer Kirche.
Ein Luftbild von der City aus dem Jahr 2012. Foto: Werner Hammerschmid