Pfaffenhofens Rathauschef Thomas Herker (SPD) beendet alle Spekulationen um eine Kandidatur bei der nächsten Landratswahl im Jahr 2017
Von Tobias Zell
Kreisstadt-Bürgermeister Thomas Herker (SPD) hat mit allen Spekulationen über seine mögliche Kandidatur für das Amt des Pfaffenhofener Landrats bei der Wahl im Jahr 2017 aufgeräumt. Gegenüber unserer Zeitung stellte er heute klar, dass er sich nicht um den Posten des Kreischefs bewerben wird. Herker war erst im vergangenen Jahr trotz dreier Gegenkandidaten mit beinahe zwei Drittel der Stimmen zum Bürgermeister wiedergewählt worden.
"Stand heute steht mein Schreibtisch bis 2020 in der Stadtverwaltung“, sagte Herker auf Anfrage unserer Zeitung. „Hier haben wir in der Koalitionsvereinbarung die Maßnahmen bis zum Ende der laufenden Stadtratsperiode vorgezeichnet – und deren Umsetzung gilt mein ganzer Einsatz“, betonte er. „Ich bin und bleibe gerne Bürgermeister dieser Stadt."
Spekulationen über Herkers mögliche Landrats-Kandidatur, die nach diesem klaren Statement vom Tisch sein dürften, waren zuletzt immer wieder mal aufgekommen – mal mehr, mal weniger intensiv. Herker selbst hatte immer wieder durchblicken lassen, dass er das von repräsentativen Pflichten geprägte Amt des Kreischefs momentan nicht sonderlich erstrebenswert findet.
Vor gut einem Jahr, damals war er gerade mit 63 Prozent der Stimmen wieder auf den Chefsessel im Rathaus gewählt worden, sagte er im Interview mit unserer Zeitung, dass ihn der Posten des Landrats derzeit nicht reize. Als Bürgermeister könne man ungleich mehr bewirken und sei außerdem näher dran an den Entscheidungsprozessen und an den Menschen, erklärte er damals. Deshalb würde er drei Mal täglich Leberkäs und Weißwurst nicht eintauschen wollen gegen das Bürgermeisteramt, wie er es Ende März 2014 formulierte. Lesen und hören Sie dazu: Landrat? Reizt ihn nicht
Ungeachtet dessen laufen bei den Sozialdemokraten natürlich bereits die Überlegungen bezüglich der Landratswahl im Jahr 2017. Es geht ganz konkret um die Frage: Wer soll gegen Amtsinhaber Martin Wolf (CSU) ins Rennen gehen? Wenn am 20. Mai ab 19.30 Uhr im „Alten Wirt“ in Rohrbach die Jahreshauptversammlung der Kreis-SPD stattfindet, wird nicht nur ein neuer Vorstand gewählt, sondern auf der Tagesordnung steht auch wortwörtlich: „Info und Diskussion zu den Rahmenbedingungen kommender Wahlen und Kandidaturen.“
Grundsätzlich fordern die Sozialdemokraten „im Sinne der Stärkung der kommunalen Demokratie, dass Landrats und Kreistagswahlen im Jahr 2020 wieder zeitgleich stattfinden sollen“, wie SPD-Kreischef Markus Käser betont. „Landrat und Kreistag leiten gemeinsam die Geschicke des Kreises. Daher ist es nur folgerichtig, dass sie gleichzeitig für die gleiche Amtsperiode gewählt werden“, sagt Käser. Für einen möglichen SPD-Landrats-Kandidaten bei der Wahl 2017 gelte deshalb die Verpflichtung zur freiwilligen Verkürzung der Amtszeit auf drei Jahre als Voraussetzung für eine Kandidatur, betont Käser.
Der Kreistag sowie der Landrat werden jeweils für sechs Jahre gewählt. Durch die Amtsenthebung des damaligen Pfaffenhofener Landrats Josef Schäch (FW) und die daraufhin im Jahr 2011 erfolgte Neuwahl (Sieger: Martin Wolf, CSU) finden die Wahlen von Kreistag und Landrat aber nicht mehr zeitgleich statt. Der Kreistag wurde im vergangenen Frühjahr bis 2020 gewählt; Wolf regiert bis 2017. Deshalb laufen nun bereits die ersten Überlegungen und Vorbereitungen für den Landrats-Wahlkampf in zwei Jahren. Im Pfaffenhofener Kreistag haben seit der Wahl 2014 die Fraktionen von CSU und FW die Mehrheit; sie gingen eine Kooperation ein – die sie ausdrücklich nicht als Koalition bezeichnet wissen wollen.