Für den Bürgerwindpark, der sauberen Strom für 4600 Haushalte liefern soll, sind bereits Anteile im Wert von 800 000 Euro reserviert worden – Zeichnungsfrist läuft bis 31. Mai
(ty) Für rund 800 000 Euro wurden bereits Bürgeranteile am Windpark Gerolsbach reserviert. Mehr als die Hälfte der Anleger kommt dabei direkt aus der Gemeinde. Aber auch aus der Nachbar-Kommune Aresing haben Bürger in dem Windpark investiert, wie die Bürgerenergie-Genossenschaft Pfaffenhofen (BEG) heute mitteilt.
Die Genossenschaft geht angesichts dieser Daten und aufgrund ihrer Erfahrungen bei anderen Beteiligungsprojekten nun davon aus, dass bis zum Ende der Zeichnungsfrist am 31. Mai noch zahlreiche Anteilsreservierungen eingehen und so das erwartete Volumen von einer Million Euro bis Ende Mai planmäßig erreicht werden kann. Zur Information und zur sofortigen Reservierung von Anteilen bietet die BEG am Samstag, 30. Mai, auf dem Pfaffenhofener Wochenmarkt von 8 bis 12 Uhr einen letzten Infostand an.
Das ambitionierte Projekt „läuft insgesamt planmäßig“, heißt es aus der BEG. Mitte März waren – wie berichtet – die Baumaßnahmen zum Gerolsbacher Windpark mit einem symbolischen Spatenstich offiziell gestartet worden. Zugleich erfolgte der Start des Bürger-Beteiligungsmodells durch die BEG. Nach den Gerolsbachern haben auch alle Landkreisbürger sowie Bürger der Gemeinde Aresing noch bis 31. Mai die Gelegenheit, sich Anteile zu sichern.
BEG-Chef Andreas Herschmann bei einer Präsentation über den Gerolsbacher Windpark.
Konkret können sich Bürger mit mindestens 1000 Euro direkt an dem Projekt beteiligen, erklärt die BEG. Eine Beteiligungsobergrenze gebe es nicht. Die Bürger stellen dabei als Darlehensgeber der Genossenschaft Kapital für eine Laufzeit von 20 Jahren mit einem festen Zinssatz von drei Prozent zur Verfügung und werden gleichzeitig Mitbesitzer der Anlage. Die Gerolsbacher erhalten laut BEG eine Beteiligungsgarantie und werden vorrangig behandelt. Ab Inbetriebnahme des Windparks, spätestens im Jahr 2016, wird nach Angaben der BEG dann jährlich eine Rendite von drei Prozent sowie alle fünf Jahre ein Viertel der Darlehenssumme ausbezahlt.
Zusammen halten das Kommunalunternehmen Gerolsbach und die BEG 77 Prozent des Windparks im Eigentum. “Der Windpark ist also größtenteils in Bürgerhand und damit können die Bürger vor Ort selbst von ihrer Anlage profitieren“, betont Andreas Herschmann, der Vorsitzende der Bürgerenergie-Genossenschaft.
Der Windpark Gerolsbach ist eines der größten Projekte, die im Landkreis derzeit in Sachen erneuerbarer Energien angegangen werden. Die drei Windkraftanlagen sollen jährlich rund 16 Millionen Kilowattstunden und damit sauberen Strom für zirka 4600 Haushalte liefern. „Damit ist Gerolsbach in Bezug auf die Stromproduktion ein Vorreiter in der Region und zu 100 Prozent unabhängig“, sagt Bürgermeister Martin Seitz (CSU). „Zudem fließt aus dem Park nicht nur Strom, sondern auch über einen langen Zeitraum Gewerbesteuer in die Gemeindekasse.
Die Gesellschafter rechnen damit, dass die Gerolsbacher Windkraftanlagen schon im Frühjahr 2016 in Betrieb gehen können. In einem ersten Schritt erfolgen die Erdarbeiten für die Zuwegung und die erforderlichen Kranstellflächen, dann werden die Fundamentgruben ausgehoben. Ab Mitte dieses Jahres werde nach jetzigem Planungsstand mit dem Fundamentbau begonnen, dieser erfolge schrittweise und leicht zeitversetzt für alle drei Anlagen. Ab Herbst solle mit den Turmbauarbeiten begonnen werden, berichtet die BEG.
Weitere Informationen gibt es unter www.buergerwind-gerolsbach.de.