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Im Norden recht kühl, im Süden warm – trotz Gewittern erneut zu trocken, aber Bayern war Regen-Spitzenreiter: Die Wetterdaten vom Juni

(ty) Der Juni war äußert wechselhaft und brachte allerhand unterschiedliches Wetter. Sommerfeeling kam dabei nur vorübergehend auf. Stattdessen kühlte sich die Luft in Norddeutschland zeit- und gebietsweise so stark ab, dass geheizt werden musste. Hoher Luftdruck führte in den ersten beiden Juniwochen zu einer Fortdauer der allgemeinen Trockenheit, während vor allem über Süddeutschland immer wieder Gewitter mit Starkregen tobten. Insgesamt ergab sich daraus ein etwas zu warmer und deutlich zu trockener Juni, bei überwiegend ausgeglichener Sonnenscheinbilanz. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. 

Der erste Sommermonat lag mit einer deutschlandweiten Durchschnittstemperatur von 16,0 Grad Celsius um 0,6 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung immer noch 0,3 Grad. Nach einem wenig sommerlichen Monatsbeginn strömte auf der Vorderseite des Tiefs „Lothar“ subtropische Luft nach Mitteleuropa. In dieser stiegen die Temperaturen am 5. Juni fast überall auf hochsommerliche Werte. Bad Kreuznach und Rheinau-Memprechtshofen registrierten gar 35,0 Grad.

Nach einer spürbaren Abkühlung folgte schließlich am 12. Juni ein weiterer kurzer Sommergruß. Im Anschluss aber brach mit nordwestlichen Winden die so genannte Schafskälte, ein Kälterückfall, über das Land herein. Während diesem teilweise sehr kühlen Witterungsabschnitt gingen die Temperaturen in den Morgenstunden des 17. Juni über Norddeutschland kräftig nach unten. Deutschneudorf-Brüderwiese registrierte dabei 0,2 Grad. Vielerorts gab es sogar Bodenfrost, berichtet der DWD. In der letzten Juniwoche setzte sich dann wieder Sommerwetter durch.


Mit rund 58 Litern pro Quadratmeter erreichte der Juni knapp 70 Prozent des vieljährigen Mittels (85) und war demnach erneut zu trocken. Das norddeutsche Tiefland verzeichnete gebietsweise mit Niederschlagssummen von rund 15 Litern pro Quadratmeter ein erhebliches Defizit. Die Trockenheit der vorangegangen Monate verschärfte sich, die Waldbrandgefahr nahm weiter zu.

In Süddeutschland bildeten sich dagegen in feucht-labiler Luft wiederholt Starkregengewitter. Durch langsam ziehende Schauerzellen kam es örtlich zu enormen Niederschlagsmengen mit entsprechenden Schäden. So fielen am 6. Juni in Bretten, nordöstlich von Karlsruhe, 88 Liter auf den Quadratmeter. Insgesamt war das Alpenvorland mit regional über 200 Liter pro Quadratmeter die niederschlagreichste Region Deutschlands.

Dem Durchschnitt entsprechend, schien die Sonne im Juni etwa 197 Stunden. Am sonnigsten war es dabei längs der mecklenburgischen Küste; bis zu 260 Sonnenstunden wurden dort gemessen. Am seltensten zeigte sich die Sonne im Thüringer Wald sowie im Harz- und Erzgebirgsraum mit gebietsweise nur etwa 170 Stunden. 

Bayern im Fokus

In Bayern betrug die Mitteltemperatur im Juni 16,4 Grad. Die Sonne schien im Freistaat im Mittel rund 195 Stunden. Die Niederschlagsmenge lag im Schnitt bei etwa 88 Liter pro Quadratmeter. Damit war der Freistaat das insgesamt niederschlagsreichste Bundesland. Allein im oberbayerischen Benediktbeuern fielen im Juni über 230 Liter auf den Quadratmeter. Am 14. Tag des Monats richtete in Oberstdorf nach heftigem Starkregen eine Mure großen Schaden an. Nach Angaben des Wasserwirtschaftsamtes Kempten fielen dabei am Rubihorn innerhalb von nur 45 Minuten knapp 60 Liter pro Quadratmeter. Mehrere hundert Menschen waren von Evakuierungsmaßnahmen betroffen.


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