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Für Muslime läuft derzeit der Fastenmonat Ramadan: Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang wird gefastet und verzichtet, dazwischen aber trifft man sich zum gemeinsamen Mahl

(ty) Für die Muslime auf der ganzen Welt läuft derzeit der Fastenmonat Ramadan. Von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang gilt es zu fasten und zu verzichten. Ab Sonnenuntergang und bis zum nächsten Sonnenaufgang darf gegessen und getrunken werden – dieses Fastenbrechen heißt „Iftar“. Matin Jubel, der aus Afghanistan stammt und seit einigen Jahren in Pfaffenhofen lebt, holt sich täglich die genauen Zeitangaben für Sonnenauf- und -untergang aus dem Internet. Denn die Daten hängen von der geografischen Lage ab. Nach der Einnahme eines kleinen Häppchens, zum Beispiel einer Dattel, verrichten die Muslime ihr Abendgebet, anschließend sitzt man in der Familie zur eigentlichen Mahlzeit zusammen. 

Am gestrigen Freitagabend fand das Fastenbrechen bei Matin Jubel, der in der Münchener Straße wohnt, nicht nur im Kreise der Familie, sondern mit Freunden und Asylbewerbern statt. Der Freitag ist für die Muslime der Höhepunkt der Woche, wie für die Christen der Sonntag. Deshalb lädt Matin am Freitag immer wieder Gäste ein, wie er unserer Zeitung erzählt.

 

Nach Sonnenuntergang gibt es reichlich zu Essen – ab Sonnenaufgang wird dann wieder gefastet.

Matin, einst selbst Asylbewerber, unterstützt die Flüchtlinge im Landkreis Pfaffenhofen ehrenamtlich, hilft ihnen bei alltäglichen Fragen und Problemen sowie bei der Integration. Gestern hatte er Mohammad Razaq aus Pakistan eingeladen, der in Schweitenkirchen wohnt. Außerdem waren Ashaqullah Kamawal und Mohammad Daulatzai bekommen; beide sind aus Afghanistan geflüchtet und in Pfaffenhofen beziehungsweise Schweitenkirchen untergekommen.

Zum „Iftar“ ist der Tisch reichlich gedeckt. Wobei man Tisch nicht sagen kann, denn zum Essen sitzt man auf dem Boden. Gestern zum Beispiel gab es „Kabeli Palan“, ein beliebtes Reisgericht mit Rosinen, Karotten und ayurvedischen Gewürzen. Oder „Mantu“, das sind gefüllte Teigtaschen. Außerdem wurden Spinat mit Linsen, Fleischbällchen, Hühnchen, Gemüse und reichlich Obst serviert. Dazu trank man unter anderem selbst gemachten Ayran, verfeinert mit Pfefferminze, Gurkenstückchen und Gewürzen.

Für die Pfaffenhofener Muslime endet der Ramadan mit dem 16. Juli als letzten Fastentag. Daran schließt sich das dreitätige Fastenbrechfest „Id Al-Fitr“ an, auch Zuckerfest genannt. Der Name kommt nicht von ungefähr, denn an diesen drei Tagen werden nach dem langen Fasten reichlich Süßspeisen verzehrt. 

Matin Jubel mit seiner Tochter Mariam.


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