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Die 43-Jährige aus Hohenwart hat gestern beim Iron-Man in Frankfurt in ihrer Altersklasse gewonnen – In der Gesamtwertung Rang elf und beste Amateurin

(zel) Triathletin Nicole Bretting aus Hohenwart hat gestern beim Iron-Man in Frankfurt am Main den Europameister-Titel in ihrer Altersklasse errungen. Die 43-Jährige erreichte bei mörderischer Hitze nach insgesamt zehn Stunden und 36 Sekunden das Ziel und ließ die Zweitplatzierte in ihrer Altersklasse damit sage und schreibe 40 Minuten hinter sich. In der Frauen-Gesamtwertung landete Bretting auf dem hervorragenden elften Rang – von allen Amateurinnen war sie die Beste. Für die Hohenwarterin ist es der fünfte EM-Titel ihrer Karriere. 

Nach dem gestrigen Erfolg bei tropischer Hitze steht nun erst einmal Regeneration auf dem Programm, ehe sich der Trainingsplan für Nicole Bretting dann aber bald wieder auf die beiden heuer noch anstehenden Weltmeisterschaften fokussiert: Ende August auf der Halbdistanz in Zell am See und am zweiten Oktober-Wochenende beim härtesten Iron-Man der Welt, auf Hawaii. Dort hatte sich Bretting im vergangenen Jahr den WM-Titel in ihrer Altersklasse geholt. Und sie machte heute im Gespräch mit unserer Zeitung keinen Hehl daraus, dass sie gerne auch heuer noch einen WM-Sieg feiern würde....

Eigentlich wollte Nicole Bretting gestern viel schneller unterwegs sein, wie sie uns erzählt. Die 3,8 Kilometer lange Schwimmstrecke zum Auftakt, für die sie 1:07:12 Stunden benötigte, wollte sie etwas schneller absolvieren. Und den Marathon als letzte Disziplin, für den sie 3:46:10 Stunden brauchte, hatte sie sich eigentlich in 3:22 Stunden vorgenommen. Aber das war noch, bevor klar war, welch unglaubliche Hitze an diesem Sonntag herrschen würde. Nachdem sich das abzeichnete, habe sie gewusst: „Das ist kein Wetter für Bestzeiten.“ Dennoch: Schon allein um die 5:01:15 Stunden, die Bretting für die 180 Kilometer lange Radstrecke brauchte, dürften selbst viele Männer neidisch sein. 

Das Schlimmste, berichtet die 43-Jährige, sei jedenfalls der Marathon gewesen. „Mörderisch“, sagt sie. „Was mach ich hier eigentlich?“, habe sie sich zwischenzeitlich gefragt. Und Blitze habe sie am Himmel gesehen, die vermutlich nur sie sah – weil sie gar nicht da waren. Zwar sei von den Organisatoren ein Teil der Laufstrecke in den Schatten verlegt worden, doch beim Herauslaufen aus diesem habe man gedacht, man renne gegen eine Wand. Ihr sei schon nach kurzer Laufstrecke klar gewesen: „Das wird zäh.“ 

„Alles gut, läuft ja super“, hat sich Bretting dagegen nach der respektablen Schwimmzeit gedacht. Das Radfahren habe dann auch viel Spaß gemacht, wenngleich die Bedingungen brutal waren. „Ich habe gedacht, wir platzt der Kopf unter dem Helm.“ Und dazu sei dann noch ein starker Wind gekommen, der einem das Gefühl gegeben habe, man stehe unter dem Föhn. Und dann eben noch der Marathon, vier Runden am Main entlang. „Das war ja am Ende nur noch ein Dahin-Gejogge, da war ja keine Geschwindigkeit mehr drin“, sagt sie. 

Aber wir wissen auch, dass Triathleten mit sich selbst immer am kritischsten sind. Deshalb noch einmal zur Erinnerung: Für Nicole Bretting war es der fünfte EM-Titel, sie war die schnellste Amateurin, gewann ihre Altersklasse und selbst in der Gesamtwertung schaffte sie es bei tropischen Temperaturen auf Rang elf. 

Die Gesamtwertung der Frauen gewann übrigens die Schweizerin Daniela Ryf – mit Streckenrekord. Sie kam nach exakt 8:51:00 Stunden ins Ziel. Bei den Männern siegte Jan Frodeno, der ebenfalls einen Streckenrekord hinlegte und sich nach 7:49:48 Stunden feiern lassen konnte.


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