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Eltern wurden heute über Ursache und Folgen des Wasserschadens in der Pfaffenhofener Kita "Burzlbaam" informiert – Sanierung dauert mindestens bis Mitte Oktober – Vorschulgruppe wird zeitweise ausgelagert – Estrich und Dämmung muss teilweise erneuert werden

Von Tobias Zell

Nach dem Wasserschaden in der kommunalen Kindertagesstätte „Burzlbaam“ geht die Stadt Pfaffenhofen davon aus, die Ursache nun gefunden zu haben. Wie Bürgermeister Thomas Herker (SPD) heute Abend bei einer Info-Veranstaltung vor rund 70 Vätern und Müttern im Festsaal des Rathauses erklärte, sei von einer Firma ein Schlauch einer Wasserenthärtungs-Anlage „wohl nicht fachmännisch installiert worden“. Deshalb sei Wasser in den Unterboden gelangt und habe sich dort ausgebreitet. Dem Vernehmen nach wird die Schadenshöhe im Rathaus in einer Größenordnung von 100 000 Euro angesiedelt.

Seit Bekanntwerden des Schadens ist, wie berichtet, ein Teil der Kita gesperrt und vom übrigen Bereich – in dem der Betrieb weiterläuft –  abgeschottet. Ein Gutachter erklärte den Eltern heute, er gehe davon aus, dass die Kinder in der Zeit bis zur Entdeckung des Schadens keiner unüblichen Belastung ausgesetzt gewesen seien und demzufolge auch nicht gefährdet gewesen seien. Er berief sich dabei auf die Ergebnisse von Raumluftmessungen, bei der unter anderem Vergleiche mit der Sporen-Belastung der Außenluft angestellt wurden.

Rathauschef Herker betonte, man werde bei der anstehenden Sanierung alles daran setzen, so schnell wie möglich wieder den Regelbetrieb in der Kita sicherstellen zu können. Die Sanierungsmaßnahmen sollen im Idealfall bis Mitte, spätestens aber bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Falls sich der Schaden doch als größer als vermutet entpuppt, soll dieser Zeitplan nach Kräften dennoch gehalten werden. Lärmintensive Bauarbeiten sollen in den Zeiten erfolgen, da die Kita geschlossen ist, wurde den Eltern versichert.

Im Rahmen der Sanierung muss in dem von dem Wasserschaden betroffenen Bereich der komplette Estrich samt Dämmung herausgerissen und erneuert werden. Man kann vereinfacht sagen: Von der Bodenplatte aufwärts muss der gesamte Boden neu eingebaut werden – zur Ausführung dieser Arbeiten soll ein Spezialunternehmen anrücken, das entsprechend zertifiziert ist, wurde dazu erklärt: „Das kann nicht jede Firma.“

Bis zu den Sommerferien geht der Betrieb in der Kita „Burzlbaam“ in den zur Verfügung stehenden Räumen weiter. Nach den Sommerferien kommt es bis zum Abschluss der Arbeiten zu internen Verschiebungen bei der Raumverteilung: Die vier Krippengruppen werden im Erdgeschoss untergebracht, die zwei Kindergartengruppen im Obergeschoss. Aber es gibt auch eine gravierende Änderung: Die Vorschulgruppe wird zeitweise in die Kita „St. Johannes“ ausgelagert, wie Burzlbaam-Leiterin Andrea Mischke erläuterte. Bezüglich der Betreuerinnen bleibe für die Sprösslinge aber alles beim Alten. 

Rund 70 Mütter und Väter informierten sich heute über den Stand der Dinge in der Kita "Burzlbaam".

Zur Ursache des Schadens erklärte Herker, dass die besagte Wasserenthärtungs-Anlage vor knapp einem Jahr eingebaut worden war. Sie spüle sich alle drei Tage von selbst und das dabei entstehende Abwasser solle eigentlich in einem Lagerbereich durch einen Schlauch in einen Siphon abgeleitet werden. Diesen Schlauch habe man aber lose vorgefunden. Er sei „wohl nicht fachmännisch installiert worden“, so Herker – weshalb die Stadt nun versucht, die Firma in Haftung zu nehmen. Offenbar sei das Spülwasser der Anlage – alle drei Tage rund 50 Liter – in den Unterboden eingedrungen und habe sich dort mit der Zeit ausgebreitet. Als man einen Stockfleck an einer Wand entdeckt habe, sei sofort das Gesundheitsamt eingeschaltet worden. Daraufhin wurde, wie berichtet, der den Annahmen zufolge betroffene Bereich der Kita abgeschottet, sodass seither kein Luftaustausch mehr mit dem übrigen Teil der Einrichtung erfolgen kann. 

Eine „Sporenverfrachtung“ in die weiterhin genutzten Räume der Kita könne ausgeschlossen werden, sagte der Gutachter. Die Raumluftmessungen hätten in dem nicht gesperrten Bereich „überhaupt keine Auffälligkeiten“ ergeben. Auch das Gesundheitsamt hat der Stadt mitgeteilt, dass eine Nutzung der nicht von dem Wasserschaden betroffenen Bereiche weiterhin erfolgen könne – die Eltern könnten beruhigt ihre Kinder in die Kita schicken, heißt es dazu. 

Wer sein Kind bis zur Fertigstellung der Sanierung dennoch lieber zu Hause lassen will, werde für diese Zeit von der Kita-Gebühr befreit, betonte Bürgermeister Herker auf Anfrage. Die Eltern müssten aber aus organisatorischen Gründen diesen Zeitraum genau benennen und könnten in dieser Zeit ihr Kind dann auch nicht trotzdem vorbeibringen.

Im Kindergarten werden die aktuelle Situation und die anstehenden Bauarbeiten mit den Kindern auch pädagogisch aufgearbeitet und begleitet. Die Kinder, die demnächst in die Kita „St. Johannes“ umziehen, statten dieser Einrichtung zum Beispiel vorab einen Besuch ab und machen sich auch Gedanken darüber, was sie alles mitnehmen und einpacken wollen, erklärte Kita-Chefin Mischke.

Bisherige Berichte zum Thema:

Kein Schimmel in der Kita "Burzlbaam"

Wasserschaden in der Kita "Burzlbaam"


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