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Auch für die Pfaffenhofener Muslime ist der Ramadan beendet – Jetzt wird drei Tage lang Zuckerfest gefeiert

(ty) Einen Monat lang haben sie gefastet und verzichtet, nun darf gefeiert werden. Auch für die in Pfaffenhofen lebenden Muslime ging gestern mit dem Sonnenuntergang der Ramadan zu Ende. Daran schließt sich nun das dreitägige Fastenbrechfest „Id Al-Fitr“ an, auch Zuckerfest genannt, das heute nach Sonnenaufgang mit einem speziellen Gebet eingeleitet wurde.

Matin Jubel (Vierter von links) feierte gestern nach Sonnenuntergang das Ende des Ramadan mit Familie und Freunden.

Nach den Wochen der Entbehrungen trägt das Zuckerfest seinen Namen indes nicht von ungefähr – denn nach dem Ramadan werden nun drei Tage lang hauptsächlich allerlei Süßspeisen serviert. „Die Kinder bekommen auch Geschenke oder Geld und man besucht sich gegenseitig – es ist ein bisschen wie hier Weihnachten“, erklärt Matin Jubel, der aus Afghanistan stammt und seit einigen Jahren in Pfaffenhofen lebt.

Das Zuckerfest trägt seinen Namen nicht zu Unrecht: Es kommt viel Süßes auf den Teller.

Das Ende des Fastenmonats feierte Matin gestern mit seiner Familie, außerdem hatte er Freunde und einige Asylbewerber eingeladen. Matin, einst selbst Asylbewerber, unterstützt die Flüchtlinge im Landkreis ehrenamtlich, hilft ihnen bei alltäglichen Fragen und Problemen sowie bei der Integration oder fungiert als Dolmetscher. Gestern hatte Matin zum Beispiel auch Mohammad Razaq aus Pakistan eingeladen, der in Schweitenkirchen wohnt. Außerdem waren Ashaqullah Kamawal und Mohammad Daulatzai gekommen; beide sind aus Afghanistan geflüchtet und in Pfaffenhofen beziehungsweise Schweitenkirchen untergekommen.

 

Nach dem Ramadan gibt es Henna-Tattoos, auch für Männer.

Vor allem in orientalischen Ländern, erzählt uns Matin, gehören für die Muslime nicht nur reichlich Süßigkeiten zum Ende des Ramadan, sondern auch Henna-Tattoos – übrigens auch für Männer. Diese Hautverzierungen, die nach einigen Tagen oder Wochen verblassen und schließlich wieder ganz verschwinden, bringt man sich gegenseitig an, kann sie sich aber auch selbst verpassen. Matins Tochter Rima bekam gestern ein filigranes Henna-Tattoo von ihrer Schwester Rohiya – mit bemerkenswert sicherer Hand, wie unsere Fotos belegen. Die spezielle Henna-Farbe wurde eigens aus Indien bestellt.

Zum Ende des Ramadans gratuliert man sich auch gegenseitig, erklärt Matin – man beglückwünscht sich sozusagen, dass man durchgehalten hat. Die große Feier hat Matins Familie auf heute Abend verlegt – denn jetzt ist Wochenende. Und für die Muslime ist der Freitag ohnehin der Höhepunkt der Woche; ähnlich wie für die Christen der Sonntag.

 

Matin Jubels Töchter Rima, Mariam, Rohiya und Najma sowie seine beiden Neffen Omid und Hamed.

Getrübt wurde die freudige Stimmung der Pfaffenhofener Muslime zum überstandenen Ramadan und über das bevorstehende Zuckerfest allerdings von dem Brandanschlag auf die künftige Asylbewerber-Unterkunft im Reichertshofener Ortsteil Winden. Natürlich war das ein großes Gesprächsthema – und die Meinung war einhellig: Eine solche Tat ist aufs Schärfste zu verurteilen und dieser zerstörerische Akt schadet dem ganzen Land. Alle hoffen, dass die Täter schnell gefunden werden.


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