Logo
Anzeige
Anzeige

In Pfaffenhofen werden ungewöhnliche Führungen angeboten, die einen in die Zeit des Feldherrn entführen – skurrile Begebenheiten, kuriose Anekdoten und Gerstensaft-Verkostung

(ty) Welche Bedeutung steckt eigentlich hinter dem Pfaffenhofener Wappen? Wie konnte der Kirchturm helfen, einen Streit mit den Österreichern zu vermeiden? Und wieso stieg der Bierkonsum in der Stadt im Jahre 1796 so drastisch an? Wer die Antworten auf diese Fragen erfahren und noch mehr über die Vergangenheit Pfaffenhofens erfahren will, den lädt die städtische Wirtschafts- und Servicegesellschaft (WSP) zu ganz speziellen Touren ein.

„Pfaffenhofen im Zeitalter Napoleons“ – so heißen diese Stadtführungen der besonderen Art, bei denen die Teilnehmer nicht nur auf den Spuren des französischen Feldherrn durch den Ort wandern, sondern am Ende sogar noch exklusiv drei spezielle Biersorten verkosten dürfen, wie sie früher typischerweise gebraut wurden. Einige Pfaffenhofener sind mittlerweile um diese Erfahrungen und Antworten reicher: Am Dienstag fand bereits eine dieser Napoleon-Führungen unter der Leitung von Frieder Leipold statt.

Schon während der ersten Schritte über den Hauptplatz bekamen die Teilnehmer einige spannende und kuriose Geschichten zu hören – zum Beispiel über das Gebäude der heutigen Parfümerie Bergner: Wo es nun angenehm duftet, befand sich einst die Poststation. Das Schreiben lernten die kleinsten Bürger seinerzeit nur wenige Meter entfernt: Am oberen Hauptlatz eröffnete 1802 in der früheren Engelskapelle die erste Schule.

Auch der Kirchturm nebenan spielte damals eine tragende Rolle, um einen Streit zwischen der Pfaffenhofener Bevölkerung und den Österreichern zu vermeiden: Letztere waren während der vielen Kriege dort stationiert, hatten jedoch aus verschiedenen Gründen den Zorn der Bürger auf sich gezogen. Doch bevor es zu einer Auseinandersetzung kommen konnte, haben die Pfaffenhofener schlichtweg die Glocken geläutet – ein damaliges Warnzeichen für den Anmarsch eines Feindes. Von den Österreichern als Alarm für eine bevorstehende französische Invasion fehlinterpretiert, flohen diese auf dem schnellsten Weg aus der Stadt. So war die drohende Eskalation der Streitigkeiten mit den Einheimischen vermieden.

Aber auch, was es mit dem „Frieden von Pfaffenhofen“ auf sich hat, und wie ein kurzsichtiger Pfarrer für einen Spion gehalten werden konnte, vermittelt Frieder Leipold auf unterhaltsame Weise. Und am Ende der Tour wartet dann noch ein besonderes Highlight: Drei traditionell gebraute Biersorten ermöglichten es, sich zum Abschluss auch mit dem Gaumen ins Zeitalter Napoleons einzuschmecken. 

Dass in Pfaffenhofen seit jeher fleißig Bier gebraut wurde, darauf ließen bereits die vielen Wasserleitungen schließen, auf die man einst bei Ausgrabungen gestoßen war. Lediglich der Bierpreis hat sich im Laufe der Jahre um ein Vielfaches gesteigert. Eine Maß für nur zwölf Pfennig, wie es damals gang und gebe war, kriegt man heute wohl nirgendwo mehr – die Teilnehmer der Führung kommen sogar umsonst in den Genuss des historischen Bieres.

Alle, die nicht nur Bier verkosten wollen , sondern auch Interesse daran haben, sich knapp 200 Jahre in das Zeitalter Napoleons zurückzuversetzen, können sich an die WSP unter der Rufnummer (0 84 41) 40 55 0 0 oder via E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Die nächsten beiden Termine dieser ungewöhnlichen Führung sind zwar bereits ausgebucht, aber bei entsprechender Nachfrage werden weitere festgelegt.

Lesen Sie auch: 

Als das Unvorstellbare geschah


Anzeige
RSS feed