Die Schanzer verlieren beim Regionalligisten Unterhaching mit 1:2 und scheiden in der ersten Runde aus – eine Fehlentscheidung der Unparteiischen trug dazu bei
(ty/zel) Bundesliga-Aufsteiger FC Ingolstadt ist mit einer handfesten Blamage in die Pflichtspiel-Saison 2015/16 gestartet. Die Schanzer unterlagen heute Nachmittag in der ersten Runde des DFB-Pokals beim Regionalligisten SpVgg Unterhaching in einem nicht sonderlich guten Spiel mit 1:2 (0:1). Die beiden Treffer für den Underdog erzielte Markus Einsiedler in der 30. und 47. Minute. Für die Ingolstädter traf nur Moritz Hartmann (83.). Selbst fünf Minuten Nachspielzeit reichten dem FCI nicht, um sich noch in die Verlängerung zu retten. Die Hachinger sorgten damit für eine echte Pokal-Sensation. Und bei den Schanzer-Fans ist die Enttäuschung zu Recht groß.
Erwartungsgemäß übernahm der Bundesligist als klarer Favorit das Kommando auf dem Feld, war um spielerische Lösungen bemüht und verbuchte auch die besseren Offensiv-Szenen. Doch das Tor fiel nach einem Fehler im FC-Mittelfeld auf der anderen Seite. Einsiedler lief plötzlich völlig frei auf Schlussmann Örjan Nyland zu, behielt die Nerven, vollstrecke cool zum Führungstreffer für die Hachinger und stellte damit in der 30. Minute den Spielverlauf auf den Kopf.
Der FC wirkte sichtlich geschockt, musste sich offenbar erst einmal sortieren nach diesem Gegentreffer wie aus dem Nichts. Phasenweise agierten die Hachinger nun auf Augenhöhe und forderten den Bundesligisten wahrlich mehr, als ihm lieb war und allgemein zu erwarten stand. In der 40. Minute hatten die Gastgeber dann allerdings auch die nötige Portion Glück, als sie einen Kopfball von Marvin Matip gerade noch von der Linie kratzen konnten.
Gut meinte es allerdings nicht nur Fortuna mit dem Underdog, sondern auch der Schiri, als er es nach einem Foul an FC-Stürmer Stefan Lex, der durch gewesen wäre, bei der gelben Karte beließ. Rot wäre vielleicht hart, aber vertretbar gewesen. So ging es mit der 1:0-Führung für die SpVgg in die Kabinen – und es roch zumindest schon ein bisschen nach Pokal-Überraschung. Der FC war jedoch im ersten Abschnitt das bessere Team, hatte einige gute Offensiv-Szenen, wusste mit seinen Möglichkeiten aber nichts anzufangen – während die Hachinger nach einer Unaufmerksamkeit eiskalt zustachen.
Und der nächste Schock folgte für die Schanzer bereits kurz nach dem Wiederanpfiff. In der 47. Minute war es erneut Einsiedler, der die Kugel in die Ingolstädter Maschen zirkelte. Mit einem sehenswerten Fernschuss zwar– allerdings hätte der Schiedsrichter diesen Treffer niemals geben dürfen. Denn Einsiedler stand deutlich im Abseits, als er von seinem Kameraden den Ball bekam. Eine fatale Fehlentscheidung.
In der 51. Minute verbuchten die Gastgeber eine weitere Gelegenheit, doch Nyland parierte stark. FC-Trainer Ralph Hasenhüttl, der heute seinen 48. Geburtstag feiert, reagierte nun, brachte nach und nach frisches Personal und stellte um. Für den schwachen Lukas Hinterseer kam Romain Brégerie, für Roger kam Alfredo Morales und für Stefan Lex kam Tomas Pekhart. Es sollte allerdings bis zur 77. Minute dauern, ehe die Schanzer eine richtig gute Torgelegenheit verbuchten: Doch nach einem Kopfball von Benjamin Hübner reagierte Hachings Schlussmann bravourös. Langsam, aber sicher wurde die Zeit knapp.
Erst in der 83. Minute gelang den nun immer mehr nach vorne drängenden Schanzern der Anschlusstreffer. Nach einem langen Ball aus der eigenen Abwehrreihe legte Pekhart gut ab und Moritz Hartmann drosch die Kugel humorlos ins Netz. Der FC verstärkte nun seine Angriffsbemühungen erneut und versuchte alles, um der Blamage doch noch zu entgehen und zumindest mit dem Ausgleichstreffer eine Verlängerung zu erzwingen. Doch die Hachinger überstanden mit Glück, Geschick und Einsatzwillen selbst eine fünfminütige Nachspielzeit unbeschadet und konnten sich schließlich von ihren Fans für diese Pokal-Überraschung feiern lassen. In der Liga läuft es ja für die SpVgg bekanntlich nicht so gut: Nach fünf Partien stehen sie mit gerade einmal vier Punkten in der Regionalliga da.
Die Schanzer dagegen müssen sich in die traurige Gesellschaft des Hamburger SV begeben. Der hat sich heute ebenfalls blamiert und flog gegen den Viertligisten Jena aus dem Pokal. FC-Coach Ralph Hasenhüttl hat nach der Pleite an früherer Wirkungsstätte nun einiges zu tun, bis für die Schanzer am kommenden Samstag (15.30 Uhr) beim FSV Mainz die Bundesliga-Saison beginnt. Vor allem die Defensive als Schanzer Prunkstück der vergangenen Spielzeit wirkte heute nicht sattelfest. Mittelfeld-Stratege Pascal Groß konnte der Partie heute seinen Stempel nicht wie gewohnt aufdrücken. Und in der Offensive überzeugte höchstens Hartmann