Scheune in der Ortsmitte niedergebrannt – Zwei Personen verletzt – 120 Einsatzkräfte vor Ort – Ruine einsturzgefährdet – Ursache unklar, Kripo und LKA ermitteln – Schaden: 150 000 bis 200 000 Euro
Update: Die Feuerwehrler arbeiten die Nacht durch
Von Tobias Zell
Ein Großbrand in der Ortsmitte von Hettenshausen hält seit dem heutigen Vormittag rund 120 Einsatzkräfte in Atem. Ein landwirtschaftliches Gebäude ist aus noch ungeklärter Ursache in Brand geraten und weitgehend niedergebrannt. Zwei Personen wurden nach Angaben der Polizei verletzt. Acht Kühe und drei Kälber konnte noch in Sicherheit gebracht werden. Auch mehrere Pferde, die in einer anliegenden Stallung untergestellt waren, wurden ins Freie gebracht und auf eine Weide geführt. Der 48-jährige Besitzer des Hofs verletzte sich in der Aufregung, er zog sich eine blutende Wunde am Kopf zu.
Die umfangreichen Nachlöscharbeiten dauern zur Stunde an und werden sich wohl noch bis in den Abend ziehen. Die Scheune ist einsturzgefährdet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am Nachmittag mitteilte. Die Brandermittler der Kripo Ingolstadt sind am frühen Nachmittag vor Ort eingetroffen und haben die Arbeit aufgenommen. Eine Begehung des Brandortes werde aber erst im Laufe des morgigen Tages möglich sein. Ein Gutachter des Landeskriminalamtes wird in die Untersuchungen zur Brandursache mit einbezogen.
Gegen 11.20 Uhr wurde Großalarm gegeben, die Sirenen heulten. Eine dunkle Rauchsäule zeugte schon von Weitem sichtbar von dem Inferno. Nach und nach rückten insgesamt fast 100 Floriansjünger der umliegenden Feuerwehren an – neben der Wehr von Hettenshausen waren die Kameraden aus Pfaffenhofen, Ilmmünster, Scheyern, Reichertshausen, Schweitenkirchen, Hohenkammer und Paunzhausen im Einsatz.
Außerdem rückten die Pfaffenhofener Polizei, die Fachberater des Technischen Hilfswerks, das Rote Kreuz und Vertreter des Landratsamts sowie später die Experten der Kripo an. Ein Polizeihubschrauber kreiste zeitweise über Hettenshausen, um den Brandort aus der Luft zu begutachten. Die Einsatzleitung der Feuerwehren übernahm die Pfaffenhofener Kreisbrandinspektion. Insgesamt waren den Angaben zufolge allein 20 Feuerwehrleute unter Atemschutz im Einsatz.
Auch eine Drehleiter leistete wichtige Dienste, um die Flammen, die teilweise meterhoch in den Himmel schlugen, von oben her bekämpfen zu können. Unten spritzten derweil die Kameraden aus verschiedenen Richtungen mit zahlreichen Schläuchen gegen die Feuersbrunst an. Wichtig war vor allem auch, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern – was gelungen ist. Gegen 12 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, wie die Einsatzleitung gegenüber unserer Zeitung erklärte. Die Löscharbeiten gingen indes unvermindert weiter und werden sich wohl noch den ganzen Tag über hinziehen. Das THW Pfaffenhofen ist mit zwölf Helferinnen und Helfern im Einsatz. Mit schwerem Gerät wurde der Zugang zum Gebäude geschafft und der Brandschutt auseinandergezogen.
Das von dem Feuer hauptsächlich betroffene Gebäude hat nach Angaben des Hofbesitzers eine Grundfläche von etwa 35 auf zwölf Meter. Im gemauerten Erdgeschoss waren acht Kühe und drei Kälber untergebracht; sie konnten gerettet und weggebracht werden. Ebenso wurden mehrere Pferde in Sicherheit gebracht, die in einem benachbarten Gebäude standen. Die Tiere waren wegen des Feuers schon unruhig geworden, berichten Zeugen. Im oberen Bereich des Gebäudes war Stroh gelagert, was das Ausbreiten des Feuers beschleunigte und für eine enorme Rauchentwicklung sorgte.
Die Situation stelle sich zunächst unübersichtlich dar. Eine riesige Rauchsäule stieg in die Luft. Mit vereinten Kräften wurde versucht, in der Nähe des Brandorts stehende Maschinen in Sicherheit zu bringen. Nach und nach rückten die Feuerwehren aus der Umgebung an. Die Rauchentwicklung war zeitweise so stark, dass man keine zehn Meter weit sehen konnte. Das halbe Dorf schien in Qualm gehüllt. Wegen des Großaufgebots an Einsatzfahrzeugen und der zahlreichen Lösch-Schläuche, die verlegt wurden, musste die Ortsdurchfahrt von Hettenshausen komplett für den Verkehr gesperrt werden.
Die Ursache des Feuers ist momentan noch unklar. Die Experten der Kripo Ingolstadt haben die Ermittlungen vor Ort bereits aufgenommen. Nach ersten polizeilichen Schätzungen wird die Schadenshöhe auf 150 000 bis 200 000 Euro beziffert. Die Scheune ist einsturzgefährdet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord berichtet. Eine Begehung des Brandorts werde erst im Laufe des morgigen Tages möglich sein. In die Suche nach der Ursache des Feuers wird auch ein Experte des Landeskriminalamts eingebunden.
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