Nach dem Großbrand in Hettenshausen laufen die Nachlösch- und Aufräumarbeiten – Morgen werden die Ermittlungen zur Ursache fortgesetzt
(zel) Nach dem Großbrand in Hettenshausen, bei dem heute auf einem landwirtschaftlichen Anwesen im Ortszentrum eine Scheune ein Raub der Flammen wurde, ist die Feuerwehr weiterhin vor Ort. Der Großteil der insgesamt fast 100 Feuerwehrleute ist inzwischen zwar wieder abgerückt, doch die Hettenshausener Floriansjünger werden die ganze Nacht über mit sieben Mann im Einsatz bleiben, wie ein Sprecher gegenüber unserer Zeitung berichtete – zu Nachlösch- und Aufräumarbeiten. Morgen früh werden sie dann von weiteren Kameraden abgelöst.
Das Pfaffenhofener THW war heute Nachmittag bereits mit zwölf Helfern im Einsatz, um ebenfalls mit anzupacken. Mit schwerem Gerät wurde der Zugang zum Gebäude geschaffen und der Brandschutt auseinandergezogen, um die Glutnestern besser ablöschen zu können. Die Aufräumarbeiten laufen weiterhin auf Hochtouren und werden die Nacht über fortgesetzt. Der Brandschutt wird mit Anhängern abtransportiert – zum Teil müssen die Trümmer immer wieder abgelöscht werden. Qualm steigt immer noch in die Luft, ist trotz der Dunkelheit sichtbar. Beißender Geruch liegt in der Luft.
Die Ursache des Feuers ist, wie berichtet, noch unklar. Die Experten der Kripo Ingolstadt haben am frühen Nachmittag die ersten Ermittlungen vor Ort aufgenommen. Nach ersten polizeilichen Schätzungen wird die Schadenshöhe auf 150 000 bis 200 000 Euro beziffert – diese Einordnung scheint allerdings zu niedrig angesetzt. Die Scheune ist einsturzgefährdet, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord am Nachmittag berichtete. Eine Begehung des Brandorts werde erst im Laufe des morgigen Tages möglich sein. In die Suche nach der Brandursache wird auch ein Experte des Landeskriminalamts eingebunden, wurde mitgeteilt.
Gegen 11.20 Uhr wurde heute Großalarm gegeben, die Sirenen heulten. Eine dunkle Rauchsäule zeugte schon von Weitem sichtbar von dem Inferno. Nach und nach rückten insgesamt fast 100 Floriansjünger der umliegenden Feuerwehren an – neben der hiesigen Wehr waren die Kameraden aus Pfaffenhofen, Ilmmünster, Scheyern, Reichertshausen, Schweitenkirchen, Hohenkammer und Paunzhausen im Einsatz.
Außerdem rückten die Pfaffenhofener Polizei, die Fachberater des Technischen Hilfswerks, das Rote Kreuz und Vertreter des Landratsamts sowie später die Experten der Kripo an. Ein Polizeihubschrauber kreiste zeitweise über Hettenshausen, um den Brandort aus der Luft zu begutachten. Die Einsatzleitung der Feuerwehren übernahm die Kreisbrandinspektion. Insgesamt waren den Angaben der Einsatzleitung zufolge allein 20 Feuerwehrleute mit Atemschutz-Geräten im Einsatz.
Auch eine Drehleiter leistete wichtige Dienste, um die Flammen, die teilweise meterhoch in den Himmel schlugen, von oben her bekämpfen zu können. Unten spritzten derweil die Kameraden aus verschiedenen Richtungen mit zahlreichen Schläuchen gegen die Feuersbrunst an. Wichtig war vor allem auch, ein Übergreifen der Flammen auf benachbarte Gebäude zu verhindern – was gelungen ist. Gegen 12 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, wie die Einsatzleitung gegenüber unserer Zeitung erklärte. Die Löscharbeiten gingen indes unvermindert weiter und gingen dann praktisch nahtlos in die ersten Aufräumarbeiten über.
Zwei Personen wurden nach Angaben der Polizei im Zusammenhang mit dem Feuer verletzt. Acht Kühe und drei Kälber konnte noch in Sicherheit gebracht werden. Auch mehrere Pferde, die in einer anliegenden Stallung untergestellt waren, wurden ins Freie gebracht und auf eine Weide geführt. Der 48-jährige Besitzer des Hofs verletzte sich in der Aufregung, er zog sich eine blutende Wunde am Kopf zu.
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Flammendes Inferno in Hettenshausen
Bilder vom Lösch-Einsatz: