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Beim Großen Preis von Ingolstadt soll es im kommenden Jahr ein echtes 24-Stunden-Rennen geben – Aber nicht mehr auf dem Volksfestplatz 

Von Michael Schmatloch 

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Das ist nicht nur in der Formel 1 und der DTM so, sondern auch beim Großen Preis von Ingolstadt, dem Kart-Event, das in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Volksfestplatz erfolgreich über die Bühne gegangen ist. War es bereits kurz nach dem Rennen klar, dass es eine Fortsetzung geben wird, so plant Veranstalter Michael Krüper heute längst an den Details. Und die zeigen: Es wird wieder einen Großen Preis geben. Aber der sieht völlig anders aus.

Das beginnt beim Veranstaltungsort und endet beim Reglement des Rennens. Schon der neue Name „Großer Preis von Ingolstadt – 24 Stunden“ legt nahe, was Krüper sich für das kommende Jahr hat einfallen lassen. Zeitgleich mit dem Langstreckenrennen in Le Mans sollen auch bei ihm die Karts in Ingolstadt starten. Und 24 Stunden durchfahren. Ein ambitionierter Plan, der indes einen gewissen Charme hat. Denn Le Mans ist für Ingolstadt und speziell für Audi ein überaus wichtiges Ereignis. Da lag es für Krüper nahe, dieses Rennen im kleineren Stil nach Ingolstadt zu holen. Nicht mehr fünf kurze Rennen wie in diesem Jahr soll es geben, sondern eines, das über 24 Stunden geht.

Am 18. Und 19. Juni 2016 heulen also nicht nur in Le Mans die Motoren, sondern auch auf der Schanz. Das beginnt am Freitagabend mit einem Nachttraining und geht mit Qualifying und Rennen synchron zu Le Mans weiter.

Natürlich will Krüper auch das Original-Rennen aus Le Mans auf Großbildleinwand übertragen. Und für Kinder bis zwölf Jahre wird es einen eigenen Race-Bereich mit eigener Rennstrecke und Kinder-Karts geben.

Der Volksfestplatz indes wird ganz sicher nicht mehr Austragungsort sein. Drei Locations hat Michael Krüper für den kleinen Bruder von Le Mans im Kopf, der Favorit: Der Audi Sportpark. Mit FC-Geschäftsführer Franz Spitzauer hat er bereits gesprochen. „Und der unterstützt und auch voll“, so Krüper. Selbst die Pläne einer möglichen Rennstrecke hat Krüper bereits fertig. Die beginnt auf dem Parkplatz S vor dem Sportpark und führt auch über öffentliche Straßen. „Die Logistik ist natürlich einfacher da draußen“, meint Krüper und denkt an Duschen, Toiletten und andere infrastrukturelle Einrichtungen, die im Sportpark einfach gegeben seien. Auch das Thema Lärmentwicklung – immerhin fahren die Autos die ganze Nacht durch – ist da draußen selbstredend kein Thema.

Was die Zahl der teilnehmenden Teams betriff, soll sich nichts ändern. Es bleibt bei der Höchstzahl von 21. Und Krüper geht davon aus, dass alle Teams dieses Jahres auch im kommenden Jahr an den Start gehen werden. Für die wird die Herausforderung natürlich eine Nummer größer. Jeder Fahrer muss eine Stunde und zehn Minuten am Steuer eines Karts sitzen, bevor er das knatternde Gefährt an einen Teamkollegen weitergibt. So geht es dann im Kreis, bis der erste Fahrer erneut an die Reihe kommt. Die Karts werden dabei unter den Teams durchgetauscht, damit jedes Team in der Tat die gleichen Chancen und Voraussetzungen hat. „Das ist schon ein Knaller. Und auch eine Nummer härter“, so Krüper, „mit dem Großen Preis von heuer ist das nicht mehr zu vergleichen.“ Der Personalaufwand sei natürlich enorm. Allein der Kart-Vermieter wird mit drei Mechaniker-Teams anreisen. „Es wird nicht nur eine Nummer härter, sondern auch eine Nummer teurer werden“, weiß Krüper.

Jetzt aber muss er erst einmal auf die Entscheidung der politischen Gremien in Ingolstadt warten, beziehungsweise auf deren Zustimmung. In der kommenden Woche bereits wird sich der Bezirksausschuss dem Thema widmen, dann folgt der städtische Freizeitausschuss. Und der wird dem Unternehmen wohl zustimmen. Und wenn nicht, dann hat Krüper noch zwei alternative Veranstaltungsorte außerhalb Ingolstadts sozusagen als Plan B in der Tasche.

 

 

 

 


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