Bei einer der irrsten Verfolgungsjagden der Polizeigeschichte hängt ein Audi rund zwei Dutzend Polizeifahrzeuge und einen Hubschrauber ab

(ty) „Wir fliegen mit 220 Stundenkilometern und können nicht dranbleiben.“ Dieser Funkspruch aus einem Polizeihubschrauber in Nordrhein-Westfalen wäre ein tolles Kompliment für die Sportlichkeit der Marke Audi. Hätte es nicht einen kriminellen Hintergrund. Freitagnacht lieferte sich die Polizei nämlich eine der irrsten Verfolgungsjagden der Polizeigeschichte mit einem schwarzen Audi, vermutlich einem RS4 oder einem RS6. Gut zwei Dutzend Polizeifahrzeuge und ein Hubschrauber versuchten, die Männer in ihrem Audi zu stoppen. Und verloren sie schließlich doch aus den Augen.

Die Jagd begann in Düsseldorf, wo die Polizei das Auto wegen eines Verkehrsverstoßes – der Audi war dem Vernehmen nach zu schnell und mitten in der Nacht auch noch ohne Licht unterwegs – anhalten wollte. Der unbekannte Fahrer aber zeigte, was ein Audi so drauf hat und lieferte sich mit rund 250 km/h ein Rennen mit der Polizei über acht Autobahnen von Neuss, Wuppertal, Bochum, Essen, Mülheim, Duisburg, Krefeld und Mönchengladbach, bis der Audi schließlich über die holländische Grenze verschwand. Laut Bildzeitung sollen die unbekannten Raser während der Verfolgungsjagd sogar zweimal angehalten haben, um nachzutanken und um sich Sturmhauben über den Kopf zu ziehen. Trotzdem hatte die Polizei keine Chance und verlor schließlich die Spur.

Warum die Unbekannten eine derart spektakuläre Flucht hingelegt haben, das weiß die Polizei nicht. Amateure jedoch schienen es kaum gewesen zu sein. Und jetzt erfährt die Geschichte in Holland vielleicht sogar noch eine Fortsetzung. Kurz nachdem der rasende Audi Deutschland verlassen hatte, ging in der niederländischen Stadt Den Bosch ein schwarzer Audi in Flammen auf und brannte völlig aus. Allerdings ein S8, der zuvor in Holland gestohlen worden war. Jetzt prüft die Polizei, ob es sich bei der rasanten Verfolgungsjagd vielleicht um dieses Auto und nicht um ein RS4 oder RS6 gehandelt haben könnte. Derweil at die Polizei von Nordrhein-Westfalen noch ein ganz anderes Problem: Ein Landtagsabgeordneter hat eine Anfrage gestellt und will wissen, wie es passieren konnte, dass die Beamten trotz dieses Großeinsatzes den Audi aus den Augen verlieren konnten. Die Audi-Werbung könnte da eine Antwort liefern: Vorsprung durch Technik.