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Sieben der gut 70 Geisenfelder Einsatzkräfte sind weiblich: Deutlich zu wenig, findet Kommandant Johann Rottler. Und die Frauen berichten, wie sie zur Feuerwehr kamen und warum sie dabei sind 

(ty) Sie schneiden Verletzte aus Autowracks, löschen Wohnungs- und Waldbrände, dichten Lecks bei Chemikalien-Transportern ab und kommen bei Sturm- und Unwetterschäden zum Einsatz: Das Einsatzspektrum der Helfer von der Freiwilligen Feuerwehr Geisenfeld ist groß. Über 70 Leute sind 24 Stunden am Tag für ihre Mitmenschen aktiv. Unter den Floriansjüngern sind sieben Frauen. Und das ist „deutlich zu wenig“, wie Kommandant Johann Rottler findet. 

Die Zahl ist seit etwa 25 Jahren gleich geblieben. Bayernweit gibt es derzeit etwa 320 000 Mitglieder in den Freiwilligen Feuerwehren. Nur etwa acht Prozent davon sind weiblich. Grund genug für den Landesfeuerwehrverband, hier die Werbetrommel zu rühren. Lange war das Thema Feuerwehr ganz den Männern vorbehalten. In Geisenfeld trat 1991 die erste Frau bei. Damals ein Novum, mittlerweile eine Selbstverständlichkeit.

Sarah Berger (von links), Maria Wassermann, Andrea Gigl und Tanja Weber – hier auf der Dreileiter – sind vier der sieben Geisenfelder Feuerwehrlerinnen.

Mit Andrea Gigl, Sabine Schilcher, Maria Wassermann, Tanja Weber, Natalie Langer, Sarah Berger und Julia Weingartner sind derzeit nur sieben Frauen im aktiven Dienst der Geisenfelder Feuerwehr. „Dabei sind unsere Frauen in der Feuerwehr selbstverständlicher Bestandteil des Teams“, betont Kommandant Rottler. Genauso sehen es auch die Feuerwehrfrauen, wie Tanja Weber berichtet. „Wir nehmen das volle Aufgabenspektrum wahr, egal ob Brandbekämpfung oder technische Hilfeleistung“, sagt sie. „Letztendlich hängt es von jedem einzelnen ab, welche Aufgaben er oder sie in der Mannschaft wahrnehmen möchte. Es gibt keine Frage des Geschlechts, sondern eine individuelle Entscheidung des Einzelnen.“ Und der stellvertretende Kommandant Robert Weber ergänzt: „Natürlich gibt es auch Unterschiede zwischen Frauen und Männern, genau deshalb brauchen wir mehr Frauen in der Feuerwehr.“

Wie sie den Weg in die Feuerwehr gefunden haben, erklären die Frauen ganz unterschiedlich. Einmal waren es die Eltern, die ihnen das Hobby der ehrenamtlichen Feuerwehrtätigkeit schmackhaft gemacht haben. Eine große Rolle spielten aber auch Familienmitglieder, Freunde und Bekannte, die bereits in der Feuerwehr aktiv waren und sie einfach mal mitgenommen haben. Nicht zuletzt waren es aber auch die verschiedenen Werbeaktionen der Feuerwehr selbst, die immer wieder die Türen für neue Mitglieder geöffnet haben.

 

Das Aufgabenspektrum ist breit: Tanja Weber (von links), Andrea Gigl, Maria Wassermann und Sarah Berger im Mehrzweckfahrzeug.

Bei zwei der sieben Geisenfelder Feuerwehrfrauen war es der Umweg über die Ortsfeuerwehr Zell, der ihnen die Aufgaben in der Geisenfelder Wehr schmackhaft gemacht hat. Maria Wassermann und Tanja Weber haben es sich aber nicht nehmen lassen, auch in der Feuerwehr Zell weiterhin aktiv zu bleiben. Möglich gemacht habe das eine Gesetzesänderung vor ein paar Jahren, die eine Doppelmitgliedschaft nun erlaubt. 

Aber was gefällt den Frauen jetzt eigentlich in der Feuerwehr am besten. Da gehen die Meinungen auseinander. Den Umgang mit der Technik, nennt etwa Sarah Berger einen ihrer Gründe. „Die vielen Freunde die man durch das Hobby erhält, und die große Kameradschaft in der Feuerwehr“, sagt Andrea Gigl. Dass man auch für seine persönliche Zukunft einiges lernen könne, begründen die sieben Frauen damit, dass die in der Feuerwehr die Teamfähigkeit gefördert werde und man bei plötzlich auftretenden Stress-Situationen durch die Ausbildung ruhiger und überlegter reagiere als viele Mitmenschen.


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