Nach dem Familiendrama in Kösching ist das Motiv noch immer unklar
Aktueller Stand der Ermittlungen
(ty) Es war wohl eine Tat im höchsten Affekt. Mindestens fünf Schüsse sollen es gewesen sein, die gestern am späten Nachmittag in dem Haus am Köschinger Ludwigsgraben fielen, wo ein 68-Jähriger seine eigene Tochter und deren Mann erschossen haben soll. Derzeit werden die Leichen der beiden 35 und 39 Jahre alten Opfer obduziert. Der mutmaßliche Täter, der sich widerstandslos von der Polizei hat festnehmen lassen, wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Über die Motive des schrecklichen Familiendramas ist derzeit noch nichts bekannt. Auch Einzelheiten zu den tödlichen Verletzungen gibt es erst nach der Obduktion.
Was am gestrigen Spätnachmittag als genau vorgefallen war, werden wohl erst die Vernehmungen ergeben. Zwar habe es immer wieder Streit – auch mit Polizeieinsätzen – gegeben zwischen dem Rentner und seinem Schwiegersohn, auch sollen bei dem 68-Jährigen schon mal Worte gefallen sein wie „Ich bring Dich um“. Aber eine Erklärung dafür, warum ein Vater seine eigene Tochter erschießt, die gibt es bislang nicht.
Der Rentner lebt im Haus nebenan am Ludwigsgraben und soll gestern am späten Nachmittag einfach in die Wohnung der Eheleute gegangen sein und wild um sich geschossen haben. Ob der 68-Jährige legal im Besitz der Waffe war, ist bislang auch noch nicht geklärt. Jedenfalls hat sich der mutmaßliche Doppelmörder widerstandslos vor dem Haus von der Polizei verhaften lassen.
Was bei derart emotionalen Taten keine Seltenheit ist. Auch Peter F., der 2013 in der Streiterstraße Mario Wrede ums Leben brachte – der Fall wird derzeit gerade am Landgericht verhandelt – war damals am Tatort geblieben und hatte sogar Passanten noch aufgefordert, die Polizei zu holen.
Die Erschütterung in Kösching jedenfalls ist auch am Tag nach der Tat noch immer groß. Zwar wissen einige Nachbarn von wiederkehrenden, massiven Streitigkeiten zwischen Schwiegervater und Schwiegersohn. Mit so einem Familiendrama indes hat niemand gerechnet, das immerhin so außergewöhnlich ist, dass es heute bundesweit in den Nachrichten läuft.
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