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50 Kreativ- und Kulturschaffende waren gemeinsam auf Netzwerk-Tour durch den Landkreis Pfaffenhofen

(ty) „Wir im Landkreis Pfaffenhofen wissen, welch großes Potenzial in der lokalen Kultur- und Kreativwirtschaft steckt“, sagt Johannes Hofner, Wirtschaftsentwickler und Vorstand des Kommunalunternehmens für Strukturentwicklungim  Landkreis Pfaffenhofen (KUS). „Genau dieses Potenzial wird leider noch immer häufig unterschätzt“, findet er. Aus diesem Grund organisierte das KUS jetzt den zweiten Branchentreff der Kultur- und Kreativwirtschaft. Um möglichst viele verschiedene Facetten und Stationen der Branche zu beleuchten, buchte man kurzerhand einen Reisebus und nahm die Branchenangehörigen mit auf eine bunte „KUS.KREATIV.TOUR“ quer durch den Landkreis. „Die Mitreisenden staunten nicht schlecht, wie vielfältig und erfolgreich die Tätigkeiten Ihrer Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Teilmärkten der Branche sind“, heißt es aus dem KUS.

Als passenden Eröffnungsort wählte man den Kulturstadl in Vohburg. Dort hieß Vize-Bürgermeisterin Roswitha Eisenhofer die Gruppe willkommen. „Wir Vohburger sind stolz darauf, in dem ehemaligen Brauereistadl ein richtiges Kulturzentrum geschaffen zu haben“, so Eisenhofer. Mit diesem Ort für kulturelle Veranstaltungen habe man in Vohburg eine Angebotslücke geschlossen. Jürgen Enninger, Leiter des Kompetenzteams Kultur- und Kreativwirtschaft der Landeshauptstadt München, machte den Mehrwert dieser Branche für die klassische Wirtschaft deutlich: „Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein Innovations-Optimator und Wirtschaftssalvator – der drittwichtigste Wirtschaftszweig in Deutschland gemessen an der Bruttowertschöpfung, auf Augenhöhe mit der Automobilindustrie“, so der Experte. Aufgrund der kleinteiligen Strukturen sei diese Leistung unglaublich schwer sichtbar zu machen. Enninger dankte daher dem Team des KUS, das den Kreativschaffenden durch Veranstaltungen eine Plattform zur Vernetzung und Sichtbarmachung biete. Schließlich riet Enninger den Branchenangehörigen, sich auch über ihre eigenen Grenzen hinaus zu wagen und Individualität sowie Mut mitzubringen: „Ich selbst bin meine Marke!“, schärfte er den Zuhörern ein.

Kreativ- und Kulturschaffende aus dem Landkreis gemeinsam auf Netzwerktour. 

Diese selbstbewusste Einstellung verkörpern auch Landschaftsarchitekt Heinz Kindhammer und Mosaikdesignerin Caroline Jung, die ihren persönlichen Zugang zum Thema Trendscouting vorstellten. Während Kindhammer den direkten Dialog sucht, um Neues aufzuspüren und zu verstehen, setzt Jung auf die digitalen Medien, um Mitstreiter für ihr internationales Projekt „Signs“ zu gewinnen. 160 Mosaikkünstler aus 33 Nationen beteiligen sich durch Zusendung ihre Einzelwerke an einem Gesamtkunstwerk, das für einen guten Zweck verkauft werden soll. In der abschließenden Diskussionsrunde wurde deutlich, dass es ganz unterschiedliche Wege zu den aktuellen Trends gibt – und dass durchaus auch mal „gegen den Trend“ zum Erfolg führen kann, wie eine Teilnehmerin anmerkte. Auf dem Weg zurück zum Bus gab es eine kurzweilige Zeitreise in die Geschichte Vohburgs. In originalgetreuen Kostümen entführten die Darsteller der hiesigen Schauspieltruppe „Fuchsburgzauber“ in die Zeit der napoleonischen Kriege.

Zurück in der Gegenwart machte man Station bei der Contentserv GmbH in Rohrbach – und wagte dort direkt einen Blick in die Zukunft: „In einer Welt, in der Produktlebenszyklen immer kürzer werden, beschäftigt Produktionsoptimierung fast jedes Unternehmen“, so Contentserv-Chefin Patrizia Kastner. Aufgrund der Online-Medien haben Konsumenten eine ganz neue Gestaltungsmacht. „Empfehlungsmarketing“ sei daher von unschätzbarem Wert für den Unternehmenserfolg und die Devise laute „Time to market“, so die Unternehmenslenkerin. Ihr ganz persönliches Erfolgsrezept sei ihr kompetentes Team, das ungeheure Leidenschaft und Dynamik mitbringe – und eine hohe Frauenquote. Für ein Software-Unternehmen sei es wirklich außergewöhnlich, 40 Prozent weibliche Führungskräfte zu haben, verriet die erfolgreiche Businessfrau und Mutter von drei Kindern mit einem charmanten Lächeln im Gesicht. Nachdem sie die Kreativschaffenden in ihre Methoden des Netzwerkens eingeweiht hatte, erarbeiteten diese gemeinsam an fünf Themeninseln einen Werkzeugkasten für erfolgreiches Networking.

Die letzte Station des Tages stand ganz im Zeichen des Erfahrungsaustausches unter Kreativunternehmern. Die passende Bühne bot der Saal des Intakt-Musikinstituts in Pfaffenhofen. Landrat Martin Wolf (CSU) verdeutlichte, wie sehr ihm die Kultur- und Kreativwirtschaft am Herzen liege, schließlich sei sie eine „Bereicherung und trägt zur Lebensqualität im Landkreis bei“. Daher werde man seitens der Landkreisführung das Thema weiter pflegen und hoffe, die Branchenangehörigen könnten wertvolle Impulse mitnehmen. Darüber hinaus habe er die Vision, in einem Gewerbegebiet im Landkreis ein „kleines Kreativzentrum“ aufzubauen, in dem die Kreativschaffenden „voneinander profitieren können“, so der Landkreischef.

Profitieren konnten die Tour-Teilnehmer auch von dem dann folgenden Bühnengespräch. Michael Herrmann, Geschäftsführer des Intakt-Musikinstituts, und Steffen Herppig, freiberuflicher Kameramann und Cutter, sowie Axel Schweer-Baumeister, ehemals tätig als PR- und Marketingmanager in der Gaming-Industrie, ließen auf eindrucksvolle Weise an ihren Erfahrungen teilhaben. Dabei ging es um die Höhen und Tiefen der Selbstständigkeit, „Learning by doing“ und individuelle Strategien der Preisbildung. So muss man laut Herrmann den Mut haben, Preise so zu gestalten, dass man von  der eigenen Tätigkeit leben könne. „Kaufst du billig, kriegst du billig“, laute dabei die Devise. Dies bestätigte auch Schweer-Baumeister, der Mund-zu-Mund-Propaganda für unabdingbar hält: „Gib den Auftrag denen, die machen’s gut“, sei doch wohl die beste Werbung. Auch Filmemacher Herppig betonte die Wichtigkeit eines funktionierenden Netzwerks. Nur durch das berühmte „Socialn“ käme man in der Branche zum Ziel, sprich: zu vollen Auftragsbüchern.

Genau diesem „Socialn“ widmete man sich anschließend bei Grillspezialitäten von Andreas Welker (Feia & Raach Catering) und lauschte dabei den selbstgeschriebenen Songs des Gitarren-Duos Grigoli aus Ilmmünster. Für stimmungsvolles Ambiente sorgten die kreativ gestalteten Deko-Artikel der Eheleute Karl von „Ambiente Kollektion“, die sich durch das Kreativ-Atelier nach eigner Aussage einen Lebenstraum erfüllt haben. Die „KUS.KREATIV.TOUR“ sei eine „tolle Veranstaltung, bietet ganz neue Kontakte und eine großartiges Netzwerk“, zeigte sich Renate Karl begeistert von dem Projekt des KUS. Wolfgang Dick nutzte die Gelegenheit, um sein wohltätiges Crowdfunding-Projekt „Wolfgang fährt nach Nepal“ vorzustellen.

Informationen zu allen bei der „KUS.KREATIV.TOUR“ angesprochenen Themen und Projekten erhalten Interessierte beim Team des KUS unter Telefon (0 84 41) 4 00 74 40. Unter dieser Telefonnummer können auch Beratungstermine mit dem Kompetenzteam Kultur- und Kreativwirtschaft unter Leitung von Jürgen Enninger vereinbart werden. Der nächste Beratungstag in Pfaffenhofen findet am Donnerstag, 19. November, in der Geschäftsstelle des KUS, Spitalstraße 7, Pfaffenhofen, statt.


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