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Der dezimierte EC Pfaffenhofen startet heute in Moosburg in die Saison – Am Sonntag Heimspiel gegen Höchstadt – Ein Überblick zum Auftakt

(oex) Die Zeit der Vorbereitung ist vorbei, nun beginnt für die 14 Teams der Eishockey-Bayernliga der Kampf um Punkte. Das Eröffnungsbully der neuen Saison findet am heutigen Freitag um 19.30 Uhr in Moosburg statt, wo der heimische EV den EC Pfaffenhofen zum Hallertauer Derby erwartet. Am Sonntag (17.30 Uhr) bekommen es die Pfaffenhofener IceHogs dann gleich mit einem der ganz harten Brocken zu tun, wenn mit dem Höchstadter EC der letztjährige Vizemeister und einer der Anwärter auf die Meisterschaft zum Gastspiel an die Ilm kommt.

„Höchstadt gehört zu den Teams der Liga, mit denen wir wohl kaum konkurrieren können,“ mutmaßt ECP-Chef Karl Oexler. „Da sind einfach ganz andere Voraussetzungen vorhanden“, sagt er und bezieht dies vor allem auf die finanziellen Rahmenbedingungen. So konnte der EC Höchstadt zum Beispiel schon vor Beginn der Saison allein 400 Dauerkarten an den Mann bringen – Zahlen, von denen man in Pfaffenhofen nur träumen kann.

Stark besetzt

Dementsprechend hochwertig besetzt ist der Kader der Mittelfranken. Mit Ausnahme von Torhüter Philipp Schnierstein, der aus beruflichen Gründen pausiert, und Verteidiger Simon Knaup, der nach Schweinfurt gewechselt ist, konnten alle Leistungsträger wie Daniel Jun, Martin Vojcak, Tomas Urban oder Daniel Sikorski gehalten werden – wobei Daniel Jun sein Amt als Spielertrainer aufgegeben hat und sich allein auf das Spielen konzentrieren wird. 

Die Höchstadter Abgänge konnten durch die Torhüter Carsten Metz (Nürnberg) und Martin Fous, der bereits in Hamburg DEL-Erfahrung gesammelt hat, sowie Sven Gäbelein (Landsberg), Patrick Hörl (Nürnberg) und Marco Pronath (Weiden) mehr als ausgeglichen werden, so dass die Alligators heuer vielleicht sogar noch stärker einzuschätzen sind als im Vorjahr.

Doch nicht nur Höchstadt hat sich verstärkt, sondern auch alle anderen Teams, die bereits vergangene Saison die Liga dominiert haben. Vereine wie Meister Lindau, die letztjährigen Halbfinalisten Memmingen und Waldkraiburg oder auch Landsberg konnten teils hochkarätige Verpflichtungen vermelden. So sicherte sich Memmingen etwa die Dienste des 98-fachen deutschen Nationalspielers Jan Benda.

„Die Topteams der Vorsaison werden auch heuer wieder ganz vorne sein“, lautet deshalb die wenig gewagte Prognose von ECP-Abteilungsleiter Christian Neureuther, der hofft, mit seiner Mannschaft nach der Vorrunde unter den ersten Zehn zu landen und damit nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Dass dies allerdings alles andere als ein leichtes Unterfangen werden dürfte, haben bereits die Vorbereitungsspiele angedeutet. In den Vergleichen mit Teams wie Germering, Dorfen, Moosburg oder Aufsteiger Geretsried, denen man in etwa auf Augenhöhe begegnen dürfte, gab es  gegen Germering und Geretsried knappe Siege, ein Unentschieden gegen Dorfen sowie Niederlagen erneut gegen Dorfen und Moosburg.

Sportlich abgestiegen

Der Auftaktgegner der IceHogs in dieser Saison und Gegner im Play-Down der Vorsaison wäre sportlich eigentlich abgestiegen und verdankt seinen Verbleib in der Liga dem Rückzug des EHC Nürnberg. Inzwischen hat sich Moosburg ordentlich verstärkt und vom Oberliga-Rückzieher und Nachbarn Erding mit Rudi Lorenz, Kevin Steiger und Patrik Samanski sowie mit Daniel Möhle aus Deggendorf gestandene Oberligaspieler geholt. 

Selbstvertrauen für die Auftaktpartie holte sich der EV Moosburg mit einem 7:4-Erfolg am vergangenen Freitag in Pfaffenhofen, wobei die Partie lange ausgeglichen war und  die Gäste erst in den Schlussminuten mit drei Treffern für die Entscheidung sorgten. In dieser Begegnung musste das ECP-Trainergespann Topias Dollhofer und Marco Löwenberger zudem auf eine ganze Reihe an Leistungsträgern verzichten.

Vom Pech verfolgt

Schon zu Saisonbeginn sind die Pfaffenhofener IceHogs wieder vom Verletzungspech verfolgt. Verteidiger Michael Pfab fällt mit einem im Sommer erlittenen Kreuzbandriss die komplette Spielzeit aus, außerdem erwischte es vergangene Woche Franz Birk. Gerade wieder von einem Wadenbeinbruch genesen, zog sich der Rückkehrer dieselbe Verletzung erneut zu und wird seiner Mannschaft lange fehlen. Fehlen wird heute in Moosburg auch Bogdan Selea. Der Ex-Profi und einer der wenigen Routiniers im Team muss noch eine Sperre absitzen und kann dann erst am Sonntag ins Geschehen eingreifen. 

Bleibt als erfahrener Haudegen nur noch ECP-Urgestein David Vokaty übrig, der in seine 19. Saison in der ersten Mannschaft geht. Er ist neben Bogdan Selea der einzige Spieler, der die 30 überschritten hat in dieser ansonsten blutjungen Pfaffenhofener Mannschaft. Nicht weniger als die Hälfte des 28-Mann-Kaders sind U23-Spieler und eine weitere Handvoll nur knapp älter.

"Vielleicht noch nachlegen"

Nach der Rückkehr von Alain Sägesser in seine Schweizer Heimat verzichtet man beim ECP heuer, nicht zuletzt aus finanziellen Gründen, auf die Besetzung der „Ausländerstelle“. Damit sind die IceHogs neben Landsberg und derzeit noch Buchloe, das aber auf der Suche ist, die einzige Mannschaft, die ohne Ausländer an den Start gehen wird. „Wir halten uns die Option offen, um vielleicht im Dezember noch nachlegen zu können. Es kann aber auch gut sein, das wir komplett darauf verzichten“, so Neureuther .

Um auf Dauer in der Bayernliga bestehen zu können, wenn in den nächsten Jahren Vereine wie Füssen, Erding, Schweinfurt oder Passau wieder nach oben drängen, sieht der Abteilungsleiter für den EC Pfaffenhofen ohnehin nur eine Chance: „Unser Ziel muss sein, aus jungen Talenten aus der Region und einigen wenigen erfahrenen Spielern eine Mannschaft zu formen, die sich dann hoffentlich in der Liga behaupten  kann.“       


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