Wie der EC Pfaffenhofen dem Meisterschafts-Favoriten aus Höchstadt eine überraschende Niederlage beibrachte. Am Freitag empfangen die IceHogs den TEV Miesbach, am Sonntag steht die Partie beim ESC Dorfen an.
(oex) Der EC Pfaffenhofen hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Nur zwei Tage nach der 1:7-Auftaktschlappe vom Freitag zum Start in die Eishockey-Bayernliga-Saison beim EV Moosburg zeigten die Pfaffenhofener – wie bereits kurz berichtet – beim ersten Heimauftritt am Sonntag ein ganz anderes Gesicht und bezwangen den amtierenden Vizemeister Höchstadter EC mit 3:2 (2:0; 0:1; 1:1). Matchwinner neben dem überragenden Andreas Banzer im Tor, der zwei Penaltys der Gäste parierte, war Christian Birk, der mit seinem Siegtreffer sieben Sekunden vor dem Ende für großen Jubel unter den ECP-Fans und für eine kleine Sensation sorgte.
Die Gäste, die am Freitag Germering noch mit 11:2 abgefertigt hatten und deshalb als Tabellenführer nach Pfaffenhofen gereist waren, erlebten am Sonntag an der Ilm ein böses Déjà-vu. Schon im vergangenen Jahr drehten die IceHogs mit zwei Toren in den letzten 20 Sekunden ein schon verloren geglaubtes Match – und auch dieses Mal sollten die Alligators am Ende mit leeren Händen dastehen. Dabei schien zunächst alles den erwarteten Lauf zu nehmen.
Schon nach wenigen Sekunden tauchte Hiendlmeyer frei vor Banzer auf, scheiterte aber am Schlussmann der IceHogs. Gleich danach trat Schiedsrichter Vorgeitz zum ersten Mal in Aktion, der mit seinen Entscheidungen immer wieder auf beiden Seiten für Fassungslosigkeit sorgte. In Unterzahl hatte Mathias Jeske sauber gegen den durchgebrochenen Martin Vojcak geklärt, doch zum Entsetzen der Gastgeber entschied der Schiri auf Penalty. Doch im direkten Duell gegen Vojcak blieb Andi Banzer Sieger.
Fans jubeln nach dem Überraschungserfolg den IceHogs zu.
Dafür schickte der Unparteiische wenig später kurz hintereinander zwei Gästespieler auf die Strafbank – und diese doppelte Überzahl nutzten die IceHogs. Bogdan Selea brachte den Außenseiter in der siebten Minute. In Führung. Die Gäste versuchten es zwar immer wieder, fanden aber selbst in Überzahl zunächst kein Mittel gegen die kompakt stehende ECP-Abwehr. Dafür schlugen die Gastgeber bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit erneut zu: Wieder leisteten sich zwei Höchstadter kurz hintereinander Strafzeiten und dieses Mal war es Patrick Landstorfer, der nach einem Zuspiel von Christian Birk Höchstadts Torhüter Carsten Metz mit einem Schuss in den Winkel keine Chance ließ.
Nach der Pause änderte sich nur wenig. Die IceHogs verteidigten nach wie vor sehr clever und setzten mit ihren Kontern immer wieder Nadelstiche. Dennoch gelang Tomas Urban in der 25. Minute in Überzahl der Anschlusstreffer. Doch auch der brachte das ECP-Team von Topias Dollhofer nicht aus dem Konzept. Die IceHogs überstanden zwei weitere Strafzeiten unbeschadet und auch den zweiten, dieses Mal berechtigten Penalty von Hiendlmeyer konnte Banzer parieren.
So gingen die Gastgeber mit einem knappen Vorsprung in den Schlussabschnitt, in dem der Favorit nun wie erwartet auf den Ausgleich drängte, sich aber weiterhin an den geschickt und leidenschaftlich ihre Führung verteidigenden Hausherren die Zähne ausbissen. Auf der Gegenseite bot sich sogar mehrmals bei schnell vorgetragenen Gegenangriffen gegen weit aufgerückte Gäste die Chance zum 3:1 für die IceHogs, doch Metz zeigte sich auf dem Posten. In der 56. Minute musste Christian Birk wegen Beinstellens auf die Strafbank – das hatte aber wohl nur der Schiedsrichter so gesehen, denn selbst der angeblich gefoulte Daniel Jun konnte da nur den Kopf schütteln. Jedenfalls gelang Marco Pronath in Überzahl der Ausgleich für die Gäste, als er in einem Gedränge vor dem Tor den Puck über die Linie stocherte.
Schließlich erwischte es zwei Minuten vor dem Ende nochmals die Gäste mit einer Bankstrafe wegen Reklamierens. Die hatten sie fast schon überstanden und alles rechnete bereits mit einer Verlängerung, als es nochmals Bully vor dem Tor von Carsten Metz gab. Bogdan Selea gewann das Anspiel, über David Vokaty kam der Puck zu Christian Birk und der markierte eiskalt den Siegtreffer – just in dem Moment, als der fünfte Gästespieler wieder aufs Eis zurückkam. Sieben Sekunden waren da noch zu spielen.
Für die IceHogs geht es am Freitag (20 Uhr) mit einem Heimspiel gegen den TEV Miesbach weiter, am Sonntag steht dann die Partie beim ESC Dorfen (17 Uhr) an.
EC Pfaffenhofen: Banzer, Weiner, Oexler, Jeske, Schuster, Wolf, Eder, Hofbauer, Landstorfer, Ihle, Tahedl, Bauer, Dörfler, Gebhardt Robert , Vokaty, Thebing, Birk C., Selea, Berger, Neubauer, Deubler, Weicht. Tore: 1:0: (7.) Selea (Schuster, Vokaty 5:3); 2:0 (15.) Landstorfer (Birk C. 5:3); 2:1 (25.) Urban (Vojcak, Stütz 5:4); 2:2 (57.) Pronath (Urban 5:4); 3:2 (60.) Birk C. (Vokaty, Selea). Strafen: IceHogs 18, HEC 18. Zuschauer: 280.
