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Audi, VW und Porsche stoppen den Verkauf von Drei-Liter-Dieseln in den USA – Den neuerlichen CO2-Skandal soll ein interner Whistleblower aufgedeckt haben 

(ty) Nicht nur Porsche, sondern auch VW und Audi haben ob der Vorwürfe der amerikanischen Umweltbehörde EPA, dass auch Drei-Liter-Dieselmotoren in Sachen Abgaswerte manipuliert seien, den Verkauf betroffener Autos in den USA gestoppt. Das betrifft die mit einem solchen Dieselmotor ausgestatteten Audi-Modelle A8, A7, A6, Q5 und Q7. Bei VW ist es der Tourareg, bei Porsche der Cayenne. 

Die neuerlichen Enthüllungen, denen zufolge bei VW nicht nur beim Ausstoß von Stickoxiden beschönigend nachgeholfen wurde, sondern auch beim CO2-Ausstoß und den verbrauchswerten, gehen – wie berichtet – offiziell auf interne Erkenntnisse im Konzern zurück. Das scheint so nicht ganz richtig zu sein. Nach Informationen der "WirtschaftsWoche" wurde der Fall durch einen internen Whistleblower aufgedeckt. „Nachdem Matthias Müller zu einer neuen Unternehmenskultur aufgerufen hatte, soll sich ein Mitarbeiter bei ihm gemeldet haben. Dieser habe gewarnt, dass Messungen auf dem Rollenprüfstand und die Auswertung der Messdaten aus dem europäischen Fahrzyklus manipuliert worden seien“, schreibt das Blatt.

Jedenfalls sollen jetzt, so Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt,  sämtliche VW-Modelle bezüglich Stickoxide, CO2 und Verbrauch überprüft werden. Er forderte VW zudem auf, alle in diesem Zusammenhang für Fahrzeugbesitzer anfallenden Kosten zu übernehmen und ein eigenes Kundenzentrum zur Aufarbeitung des Skandals zu installieren. 

Bei VW denkt man derweil über eine Erhöhung der Rückstellungen für die Folgen der CO2-Falschangaben nach. Denn die veranschlagten zwei Milliarden Euro dürften wohl locker überschritten werden. Zumal es sein könnte, dass betroffene Autobesitzer ihre Autos zurückgeben wollen. Der Konzern wird sich ob der Tragweite der Affäre wohl bald nicht nur auf geschmälerte Gewinne, sondern auf Verluste einstellen müssen. Ob da eine etwaige Kapitalerhöhung über neue Vorzugsaktien helfen wird, bleibt abzuwarten. Denn die Ratingagentur Moody's beispielsweise hat die VW-Aktien bereits von A2 auf A3 herabgestuft.

Ohne Folgen bleibt die Affäre auch für die Politik nicht. So überlegt man in Brüssel bereits, ob des Versagens der Länder die Genehmigung von Autos künftig europaweit zu kontrollieren. 


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