Nach ihrem Austritt aus dem Hotel- und Gaststättenverband fordert IN-City Jutta Herzner-Tomei nun auf, ihren dritten Vorstandsposten im Verein zu räumen – Was doch eher eine Ehre denn eine Strafe ist
Ein Kommentar von Michael Schmatloch
Das Ingolstädter Kongresshotel macht von sich reden. Nicht wegen des Baufortschritts, sondern eher wegen der Kollateralschäden rundum. Gestern hatte die stellvertretende Vorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbandes, Jutta Herzner-Tomei, ihren Austritt aus dem Verband und damit verbunden die Niederlegung ihrer Ämter verkündet, weil der Landesverband den Ingolstädter Hoteliers sozusagen in den Rücken gefallen war wegen der von der Kreisstelle veranlasste Beschwerde bei der EU-Kommission ob etwaiger wettbewerbsrechtlicher Verstöße. Nun meldet sich in einer CSU-nahen Onlineplattform Thomas Deiser zu Wort, der Vorsitzende von IN-City und CSU-Stadtrat. Denn in diesem Verein, also IN-City, ist Jutta Herzner-Tomei dritte Vorsitzende.
Und genau diesen Posten soll sie nun aufgeben, fordert Deiser. Weil mit ihrem Austritt aus dem Hotel- und Gaststättenverband die „Geschäftsgrundlage“ für diese Position weggefallen sei. Zudem, so schreibt das Parteiorgan weiter, vertrete sie öffentlich eine von der IN-City-Vorstandschaft abweichende Meinung.
Abweichende Meinungen sind selbstredend weder das herausragende Merkmal der CSU noch von IN-City. Und deshalb soll Herzner-Tomei wohl für ihre klaren Worte abgestraft werden. Wobei das Wort Strafe in diesem Zusammenhang eher fehl am Platze scheint. Denn für eine abweichende Meinung sanktioniert zu werden, ist doch wohl eher eine Ehre.
Das dürfte wohl auch Herzner-Tomei so sehen und ihr auf den Hotel- und Gaststättenverband bezogenes Zitat von gestern leicht variieren: „So einen Verein brauche ich nicht.“ Ob sie IN-City nun treu bleibt, das wird sich zeigen. Sie hat ja bereits bekundet, den Verein gut zu finden und mit ihren Beiträgen weiterhin unterstützen zu wollen.
Zudem sagte sie gegenüber unserer Zeitung, dass es keiner Aufforderung von Thomas Deiser bedurft hätte, da der Posten des dritten Vorstandes an eine Funktion im Hotel- und Gaststättenverband (BHG) gebunden sein, und sie vor einem Jahr bereits mitgeteilt hätte, im BHG keine Funktion mehr ausüben zu wollen. Somit wäre ihre Vorstandschaft bei IN City ganz automatisch zu Ende gegangen. Im Übrigen, so sagt sie, sei sie gar nicht anderer Meinung als IN-City. Sie befürworte das Kongresshotel ebenso. Nur eben unter fairen Bedingungen.
Sollte aber Jutta Herzner-Tomei dennoch dem Verein IN-City den Rücken kehren, wäre das nicht auch weiter verwunderlich. Und wenn die Ingolstädter Hoteliers, die sich zu der EU-Beschwerde durchgerungen haben und zufällig IN-City-Mitglied sein sollten, einen A.... in der Hose haben, tun sie das ebenfalls.
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