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Das Pfaffenhofener Traditionshaus wird in der Abendschau vorgestellt – von Donnerstag bis Sonntag bieten dann die Lebkuchentage spannende Einblicke

(ty) Regelmäßig porträtiert die Abendschau im Bayerischen Fernsehen bemerkenswerte Unternehmen im Freistaat. Am heutigen Dienstag wird das Café Hipp in Pfaffenhofen vorgestellt. Seit rund 400 Jahren stellt das Haus traditionelle Produkte her: von Pralinen über Tee bis hin zu Kerzen. Zur kalten Jahreszeit, zwischen Oktober und Dezember, beginnt in dem Familienunternehmen die Lebzelterei. Der Berufsstand der Lebzelter hatte in früheren Zeiten das alleinige Recht, Bienenprodukte zu verarbeiten – zu Süßwaren und zu Kerzen.

Das Team der Abendschau reist für die Live-Sendung eigens mit einem Satelliten-Übertragungswagen an und schaut Hans Hipp und seinem Team bei der Herstellung von traditionellen Lebkuchen-Spezialitäten über die Schulter. Zu sehen ist die Sendung am heutigen Dienstag, 10. November, ab 17.30 Uhr im Bayerischen Fernsehen. 

Zu den 1. Pfaffenhofener Lebkuchentagen lädt das Café Hipp dann von Donnerstag bis Sonntag alle Liebhaber des süßen Kultgebäcks in das alte Lebzelter- und Wachszieherhaus am Hauptplatz 6 ein. Anlass ist die Vorstellung des Lebkuchenbuchs von Hans Hipp, das der Seniorchef des Traditionsbetriebes jetzt im Berliner Insel-Verlag veröffentlicht hat. 

Hans Hipp, 1949 in Pfaffenhofen geboren, hat sich ein Leben lang mit großer  Leidenschaft dem Handwerk des Lebzelters und Wachsziehers gewidmet, das in seinem Haus seit über 400 Jahren ohne Unterbrechung ausgeübt wird. In seinem Buch schildert er, wie er zwischen Kerzen, Votivgaben und Lebkuchen aufwuchs, schon als kleiner Bub in der Backstube und in der Wachszieherei mitarbeitete und der Duft von Bienenwachs, heißem Honig, orientalischen Gewürzen und frisch gebackenen Zelten ihn bis heute bei der täglichen Arbeit begleitet. 

Lebzelten wurden über Jahrhunderte in flachen Holzmodeln geformt und dienten nicht nur als süßes Nachschwerk, sondern auch zur Vermittlung von Informationen oder Botschaften im religiösen und profanen Brauchtum. Das Motiv der Spinnerin – hier eine Holzform (1770) aus dem Fundus von Hans Hipp – galt als Symbol für Glück und Wohlstand in der Familie. Links in ein barocker Adelsherr und ein Jagdmotiv, rechts ein Abc-Taferl, das Kindern zum Schulanfang geschenkt wurde, um ihnen das Lernen zu versüßen.

Ausführlich erläutert Hipp die Geschichte des Lebkuchens, den Aufschwung des Handwerks durch das mittelalterliche Zunftwesen, das reiche Brauchtum der Holzmodel und Bilderzelten sowie den Wandel vom Lebzelter zum Zuckerbäcker und Konditor. Daneben verrät der Konditormeister auch viele Tipps aus dem reichen Erfahrungsschatz seiner Vorfahren und der heutigen Lebkuchenmacher. 

Der zweite Teil des Buches enthält 25 Rezepte zum Selberbacken traditioneller Lebkuchen und neuer Lebkuchen-Spezialitäten. Dazu gibt Hans Hipp Anleitungen, wie man daheim mit den Kindern selber ein Lebkuchenhaus, Nikoläuse und essbaren Christbaumschmuck herstellen kann. 

Bei den 1. Pfaffenhofener Lebkuchentagen können die Besucher im Café Hipp hautnah erleben, wie die Profis die süßen Köstlichkeiten herstellen. In einer Schau-Backstube, die im Erdgeschoss aufgebaut ist, demonstriert das Konditorei-Team, wie aus feinsten Zutaten bekannte Klassiker wie Elisenlebkuchen auf Oblaten oder neue Lebkuchen-Kreationen entstehen. Die fachgerechte Verarbeitung von Honig, Kuvertüre, orientalischen Gewürzen und vielen anderen Zutaten sind weitere Themen, zu denen die Profis der Pfaffenhofener Konditorei gerne Auskunft geben. Und selbstverständlich gibt es auch ausgiebig Gelegenheit, die köstlichen Honigzelten frisch aus dem Backofen zu probieren. 

Quitten-Lebkuchen.

Auch die Vergangenheit des Lebzelter-Handwerks wird lebendig, wenn aus kunstvoll geschnittenen Holzmodeln flache Honig-Zelten mit unterschiedlichsten Bildmotiven für besondere Anlässe wie Taufen oder religiöse Feiertage geformt werden. Außerdem  können die Besucher den Konditoren bei der Herstellung von Nikoläusen und weihnachtlichem Baumbehang über die Schulter schauen und sich mit Zuckerguss persönliche Wünsche und Widmungen auf Lebkuchen-Schokolade schreiben lassen. An allen vier Tagen (Donnerstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr, Samstag von 9 bis 17 Uhr und Sonntag von 13 bis 17 Uhr) ist auch das Wachszieherei- und Lebzeltermuseum im Café Hipp geöffnet. 

Die Pfaffenhofener Lebkuchentage sind nach der 400-Jahrfeier des Wachszieher- und Lebzelterhauses (2010) sowie dem Pralinen- und Schokoladenfest 2013 die dritte Großveranstaltung, mit der das Café Hipp Einblicke in Geschichte und Gegenwart des traditionsreichen Handwerksbetriebs gibt. Seit 1610 ist in dem Geschäftshaus am Hauptplatz, wo 1899 auch die Erfolgsgeschichte von Hipp-Babynahrung begann, das Wachszieher- und Lebzelterhandwerk urkundlich nachgewiesen. In der 14. Generation ist nun Hans und Bernadette Hipps zweiter Sohn Dominik in die Geschäftsführung des Unternehmens eingestiegen.  


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