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Der Pfaffenhofener Arbeitskreis Inklusion hat diesmal die neue Moschee mit angeschlossenem Kulturzentrum unter die Lupe genommen

(ty) Der Pfaffenhofener Arbeitskreis Inklusion machte sich wieder einmal auf den Weg, um eine Begegnungsstätte auf Barrierefreiheit und Rollstuhltauglichkeit zu testen. Diesmal wurde die neue Moschee mit angeschlossenem Kulturzentrum an der Hohenwarter Straße unter Lupe genommen. Die Delegation des Arbeitskreises wurde vom neuen Imam Ayman Aylin sowie von Ditib-Vorstandsmitglied Ali Theken und  Dolmetscherin Milgün Kaynar begrüßt.

Vom Parkplatz vor der Moschee erreiche man den Eingang des Erdgeschosses gut über eine flache Steinrampe, lautete die erste Erkenntnis der Delegation. Im Erdgeschoss seien die großzügig und komplett barrierefrei angelegten Räumlichkeiten des Kulturzentrums untergebracht. Das Kulturzentrum ist ausgestattet mit einer großen Küche, in der Speisen für das Fastenbrechen zubereitet werden und Kochkurse stattfinden. Weiter befinden sich im Erdgeschoss „eine geradezu vorbildlich rollstuhlgerechte Toilette mit Haltegriffen“ sowie Schulungsräume, eine Umkleide für Frauen und der spezielle orientalische Waschraum, der für die rituelle Waschung vor dem Gebet bereitsteht.  

Der neue Imam Ayman Aylin (links) und Ditib-Vorstandsmitglied Ali Theken begrüßen Evelyn Gebell vom Arbeitskreis.

„Um in den Gebetsbereich zu kommen, wird es allerdings für Rollstuhlfahrer und insbesondere für Rollstuhlfahrerinnen schon etwas schwieriger“, heißt es im Bericht des Arbeitskreises. Mit dem Auto könne man fast bis an den auf der anderen Gebäudeseite liegenden Eingangsbereich des prächtigen Gebetsraums fahren. So kommen Rollstuhlfahrer ohne Schiebe-Unterstützung aus – denn der Anstieg ist ziemlich steil. Doch es gibt ein Hindernis: Vor der Außentür zur Moschee ist eine Stufe. „Da würde erst zum Beispiel das Anbringen einer flachen Holzrampe den eigenständigen Zugang für Rollstuhlfahrer ermöglichen“, lautet das Fazit der Delegation.

Imam Ayman Aylin zeigt Arbeitskreis-Mitglied und SPD-Stadträtin Verena Kiss-Lohwasser eine besondere Stelle im Koran.

Für eine Rollstuhlfahrerin komme dann aber noch eine viel größere Hürde, denn sie müsste im Inneren noch einige Stufen bewältigen, um auf den Frauenbalkon zu gelangen. Doch die Verantwortlichen haben hier eine gute Lösung gefunden: Rollstuhlfahrerinnen dürfen in den großen Gebetsraum zu den Männern. „Die gastfreundschaftliche Einladung, am Abendgebet teilzunehmen, habe ich gerne angenommen“, berichtet Martha Dietmair. „Dies umso mehr – und das hat mich besonders gefreut –, weil ich sogar als Frau und Nicht-Muslimin im Rollstuhl im Gebetsraum, der eigentlich den Männern vorbehalten ist, teilnehmen konnte. Vielen Dank für soviel Toleranz.“ 

Der Zugang zum Gebetsbereich ist noch nicht barrierefrei. Eine mobile Rampe würde hier Abhilfe schaffen, rät der Arbeitskreis. 

Auch Recep Bal, der Vorsitzende der türkisch-islamischen Gemeinde von Pfaffenhofen, bedankte sich für das Interesse, das der Arbeitskreis Inklusion an der Moschee und der islamischen Gemeinde gezeigt hat. Zugleich versprach er, dass Unzulänglichkeiten in Bezug auf die Barrierefreiheit nach und nach abgearbeitet würden.

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