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Der FC Ingolstadt war gegen Hoffenheim klar das bessere Team und führte durch Rogers Zauber-Freistoß – doch in der Nachspielzeit kam der Tabellenletzte wie aus dem Nichts zum Torerfolg

(zel) Die erste Halbzeit war zum Vergessen. Doch in der 66. Minute zauberte der Brasilianer Roger einen Freistoß in die Hoffenheimer Maschen und ließ die Schanzer jubeln. Die Ingolstädter waren dann das klar bessere Team. Doch als alle sich schon auf einen Heimsieg für den FC Ingolstadt eingestellt hatten, traf der eingewechselte Mark-Lexander Uth für die Gäste in der siebten Minute der Nachspielzeit zum Ausgleich. So musste sich der FCI mit einem 1:1 begnügen – das ihm aber deutlich mehr hilft als dem Tabellenschlusslicht aus Hoffenheim. 

Aufsteiger Ingolstadt steht damit nach 15 Spielen mit 20 Punkten auf Rang elf – eine Bilanz, die sich mehr als sehen lassen kann. Zumal man immer davon ausgeht, dass ein Team 40 Punkte braucht, um sicher den Klassenerhalt zu schaffen. Diesbezüglich sind die Mannen um Cheftrainer Ralph Hasenhüttl bereits zwei Partien vor dem Ende der Hinrunde voll im Soll.

Die 14 255 Zuschauer im Audi-Sportpark sahen heute wahrlich kein gutes Fußball-Spiel. Die Begegnung verlief über weite Strecken so, wie man das erwartet, wenn ein Aufsteiger gegen den Tabellen-Letzten antritt. Nach einem zerfahrenen Beginn mit zahlreichen Ballverlusten auf beiden Seiten bekamen die Schanzer das Geschehen zumindest besser in den Griff als die Gäste, denen phasenweise überhaupt kein Aufbau gelang.

Echte Torszenen waren allerdings Mangelware. Zweikämpfe im Mittelfeld gab es dagegen jede Menge. So wundert es nicht, dass es bis zur 28. Minute dauerte, ehe es die erste gute Gelegenheit zu sehen gab. Die hätte allerdings fast zum 1:0 für die Ingolstädter geführt. Der engagierte Rechtsverteidiger Tobias Levels, der immer wieder antrieb, hatte diese Szene selbst eingeleitet und war schließlich per Doppelpass im Strafraum der Gäste in eine ausgezeichnete Position gebracht worden – doch Hoffenheims Keeper Oliver Baumann parierte den Schuss aus kurzer Distanz und bewahrte sein Team vor dem Rückstand. 

Damit sind die nennenswerten Offensivszenen der Schanzer in Hälfte eins aber auch bereits aufgezählt. Zwar hatte Pascal Groß in der 37. Minute nach einem Foul an Roger noch eine gute Freistoß-Möglichkeit; doch aus gut 20 Metern in zentraler Position setzte er das Leder recht uninspiriert in die Mauer und die Chance war dahin.

Obwohl die Schanzer das spielerisch stärkere sowie das in Offensicht-Angelegenheiten bemühtere Team waren, hätten kurz vor der Pause beinahe die Hoffenheimer gejubelt. Kevin Volland war im FC-Strafraum gut ins Szene gesetzt worden, fackelte auch nicht lange und zog ab – doch das Leder klatschte an den linken Außenpfosten. So ging es leistungsgerecht und torlos in die Kabinen.

Aus der kamen die Schanzer dann noch entschlossener und sollten auch klar das bessere Team sein. Das erste Ausrufezeichen setzte Alfredo Morales, dessen Fernschuss in der 49. Minute knapp über das Hoffenheimer Tor ging. Nur Minuten später zeigte der FCI die wohl beste Kombination des Spiels – was allerdings nicht viel zu sagen hat in diesem insgesamt schwachen Match –, doch der Abschluss war zu harmlos.

Gäste-Trainer Huub Stevens brachte in der 61. Minute Stürmer Kevin Kuranyi, von dem man allerdings nichts sehen sollte. Auch FC-Coach Hasenhüttl wechselte – allerdings, weil er musste. Verteidiger Benjamin Hübner musste nach minutenlanger Behandlung doch vom Feld (64. Minute), für ihn kam Romain Brègerie. Der durfte dann nur zwei Minuten später Zeuge eines Zauber-Freistoßes von Roger werden, der das Leder aus 20 Metern und zentraler Position rechts in die Maschen zirkelte.

Die Führung war verdient, denn die Schanzer waren unterm Strich das klar bessere Team. Dass es bis zur 70. Minute dauerte, ehe die Hoffenheimer überhaupt eine Chance im zweiten Abschnitt vermelden konnte, sagt alles. Ein Fernschuss war es dann, der aber einen Meter drüberging. Der FCI blieb am Drücker, auch nachdem Stevens in der 78. Minute Uth eingewechselt hatte. Hasenhüttl musste erneut reagieren: Für Lukas Hinterseer, der angeschlagen war, kam Tomas Pekhart. 

Zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Mathew Leckie nach einem schnellen Konter das 2:0 für die Schanzer auf dem Fuß, aber er verzog überhastet. Doch egal, dachte man – denn das Match schien gelaufen. Auch, als sieben Minuten Nachspielzeit angezeigt wurden, ließen die Schanzer keine Gefahr aufkommen. Bis, ja bis zur siebten Minute dieser Nachspielzeit. Denn nun machte die FCI-Abwehr das erste Mal an diesem Tag keine gute Figur, bekam den Ball nicht weg, konnte Uth nicht stoppen – und der schob das Leder zum Ausgleich ins Netz. 


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