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Vor allem in der ersten Halbzeit agierte der Aufsteiger beim Rekordmeister auf Augenhöhe – doch am Ende reichten den Münchnern zwei erfolgreiche Offensiv-Aktionen zum 2:0-Sieg

Stimmen zum Spiel: Lob von Pep Guardiola für starke Schanzer

(ty) Der FC Ingolstadt hat erwartungsgemäß beim FC Bayern München verloren – 0:2 (0:0). Gegen den Tabellenführer zeigten die Schanzer eine bärenstarke Leistung und hielten lange sehr gut mit – doch am Ende reichten dem Rekordmeister zwei erfolgreiche Offensivszenen, um alles klar zu machen. Dabei hatten die Münchner im eigenen Stadion vor allem in der ersten Hälfte ihre liebe Mühe mit dem Aufsteiger.

Das hatte sich der FC Bayern München sicher ganz anderes vorgestellt, zumal im eigenen Stadion. Doch der Aufsteiger aus Ingolstadt zeigte schon sehr früh in diesem vom Papier her so ungleichen Duell, dass sich der Rekordmeister heute ganz schön abmühen würde müssen, wenn er gewinnen will. Die Schanzer attackierten früh, betrieben höchsten Aufwand in der Allianz-Arena und vermieden einmal mehr jegliches Risiko in der Defensive – in der nach dem FC Bayern zweitbesten Defensive der Liga, wohl gemerkt. 

Und so hatten die Münchner ihre liebe Mühe gegen couragierte und zweikampfstarke Schanzer, die ganz offensichtlich perfekt eingestellt worden waren von Trainer Ralph Hasenhüttl und genau wussten, was sie zu tun hatten. Durch das frühe Attackieren der Ingolstädter hatten die Münchner phasenweise unübersehbar Probleme, ihr berüchtigtes Passspiel aufzuziehen. Die Fehlpass-Quote war in der ersten Halbzeit für FC-Bayern-Verhältnisse immens, immer wieder mussten die Münchner aus der Not heraus zu langen Bällen greifen. Doch hier waren die Ingolstädter Defensiv-Akteure auf dem Posten.

Die Abwehr der Schanzer stand sattelfest, im Mittelfeld hielten die Gäste zeitweise auch spielerisch mit – und körperlich hielten sie ohnehin von der ersten Sekunde an dagegen. Kurzum: Ingolstadt gab alles. Und erlaubte dem Tabellenführern genau eine Torgelegenheit in der ersten Hälfte: Nach einem langem Ball überlupfte Torjäger Robert Lewandowski FCI-Keeper Ramazan Özcan, doch Verteidiger Romain Brègerie klärte noch vor der Torlinie und drosch das Leder weg. 

Mit zunehmender Dauer kamen die Ingolstädter sogar noch besser ins Spiel, setzten zum Ende der ersten Hälfte hin gleich mehrere Offensiv-Akzente. Einmal musste Bayern-Keeper Manuel Neuer sein ganzes Können aufbieten, um den Rückstand der Münchner zu verhindern. Unterm Strich ging es mit einem aus Ingolstädter Sicht hochverdienten 0:0 in die Pause, das objektiv gesehen durchaus ein wenig schmeichelhaft für den FC Bayern war. Die Schanzer hatten nämlich nicht nur deutlich mehr Zweikämpfe gewonnen, sondern verbuchten auch die besseren Torszenen. Von der sonst so überlegenen Spielweise des Star-Ensembles aus München war kaum etwas zu sehen in Hälfte eins – der Ballbesitz lag auch nur bei gut 60 Prozent.

In der zweiten Halbzeit kamen die Münchner dann allerdings deutlich besser in die Partie in der mit 75 000 Zuschauern einmal mehr ausverkauften Allianz-Arena. Bereits in der 50. Minute musste FCI-Keeper Ramazan Özcan gegen Philipp Lahn parieren, vier Minuten später vergab Lewandowski eine Doppelchance. Doch wiederum nur vier Minuten später war auf der Gegenseite Manuel Neuer gefordert, der einen Treffer durch Stefan Lex verhindern musste. Und fast im Gegenzug war es wieder Özcan, der sein Können zeigen musste.

In der 65. Minute fiel dann der Treffer für den Rekordmeister. Verteidiger Jerome Boateng hatte Lewandowski mit einem sensationellen Steilpass in Szene gesetzt, Özcan kam ohne Not aus seinem Tor heraus, aber nicht an den Ball – und so konnte der Torjäger der Bayern aus spitzem Winkel mit seinem 15. Saisontreffer die Münchner in Front bringen. 

Die Schanzer waren aber weder geschockt noch beeindruckt. Doch sie hatten – trotz weiterhin hohen Aufwands – nicht mehr den Zugriff wie in Hälfte eins. Der FCB war nun dominanter, nachdem ihr Trainer mehrfach umgestellt hatte. Die Vorentscheidung fiel in der 75. Minute, als Lahm das 2:0 für die Münchner erzielte. Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld ging es ganz schnell und nach einem Querpass im Strafraum durfte der Bayern-Kapitän sein erstes Saisontor erzielen. Özcan sah leider wieder nicht gut aus, er war aus seinem Tor gekommen, wirkte etwas verloren und hatte deshalb am Ende keine Möglichkeit mehr, einzugreifen.

Unter dem Strich haben die Schanzer einen höchst respektablen Auftritt beim Rekordmeister hingelegt. Aber um in München etwas Zählbares mitzunehmen, darf man sich eben keinen einzigen Fehler erlauben und muss zugleich eine der wenigen Chancen, die einem gestattet werden, nutzen. Dennoch: Traurig sein braucht heute kein FCI-Fan. Ingolstadt hat sich im Oberbayern-Duell mehr als teuer verkauft und vor allem in der ersten Halbzeit phasenweise auf Augenhöhe mit dem Über-Team der Bundesliga agiert.

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