Nach dem 6:3-Sieg vom Freitag in Germering gewannen die IceHogs gestern Abend daheim 7:3 gegen Memmingen – Fünf Siege aus den jüngsten sechs Spielen, die Zwischenrunde ist wieder in Reichweite
(ty/zel/oex) Es ist fast unglaublich. Nachdem die Pfaffenhofener IceHogs durch eine rabenschwarze Serie von acht Pleiten in Serie ans Tabellen-Ende der Eishockey-Bayernliga durchgereicht worden waren, eilen sie nun plötzlich unter dem neuen Chef-Coach Marco Löwenberger von Sieg zu Sieg. Aus den vergangenen sechs Partien stehen fünf Erfolge zu Buche.
Das neue Selbstvertrauen manifestierte sich am Wochenende gleich in zwei Siegen. Am Freitag gewannen die Pfaffenhofener mit 6:3 in Germering, gestern besiegten sie den ECDC Memmingen vor heimischer Kulisse mit 7:3 (1:3, 4:0, 2:0) und feierten den vierten Sieg in Folge. Besonders bemerkenswert: Vor 250 Fans drehten die IceHogs gestern Abend die Partie, machten aus einem 1:3 ein 7:3. Damit kletterten die Pfaffenhofener auf Rang zwölf – das erreichen der Zwischenrunde ist plötzlich wieder ein realistisches Ziel.
Nachdem die Memminger gestern Abend bereits in der fünften Minute in Führung gegangen waren, glich David Vokaty auf Vorarbeit von Christian Birk nach gut sieben Minuten aus. Doch nun waren wieder die Gäste am Zug – sie gingen durch einen Doppelschlag mit 3:1 in Front. Nach 16:45 Minuten erzielten sie das 2:1, nur 18 Sekunden später das 3:1, mit dem es in die erste Pause ging.
Doch ab dem zweiten Drittel übernahmen ausschließlich die IceHogs das Toreschießen – und machten letztlich aus einem 1:3 ein 7:3. Den Torreigen für die Pfaffenhofener eröffnete Martin Kuritko nach gut 24 Minuten, als er in Überzahl auf Vorlage von Patrick Landstorfer und David Vokaty den Anschlusstreffer markierte. Den Ausgleich besorgte Mathias Jeske nach 28:38 Minuten nach Assist von Vokaty und Marco Deubler.
Als die Uhr dann 31:20 Minuten zeigte, hatten die IceHogs die Partie komplett gedreht: Dominik Thebing brachte die Pfaffenhofener vor 250 Zuschauern mit 4:3 in Front. Und ebenfalls noch im zweiten Abschnitt gelang den Hausherren durch Andreas Tahedl gar das 5:3 – er traf nach 35:13 Minuten auf Vorlage von Thomas Bauer und Robert Neubauer.
Die Pfaffenhofener brachten im Schluss-Abschnitt die sensationelle Führung nicht nur über die Zeit, sondern legten erneut nach: In der 56. Minute erhöhe Vokaty, bedient von Jeske und Keeper Andi Banzer, auf 6:3. Und eine Minute vor dem Ende erziele Tahedl in Überzahl das 7:3.
Am Freitag 6:3 in Germering
Schritt für Schritt kämpften sich die Pfaffenhofener aus dem Tief und in Reichweite der Zwischenrunde. Ein wichtiger Erfolg war dabei auch der 6:3-Sieg (5:1; 0:0; 1:2) am Freitag beim Mitkonkurrenten Wanderers Germering. Für beide Teams hatte die Partie enorme Bedeutung. Die IceHogs mussten gewinnen, um dran zu bleiben, für die Wanderers bot sich mit einem Sieg die große Chance, bei vier Punkten Vorsprung auf den ECP, diesen nicht nur deutlich zu distanzieren, sondern sogar an Pegnitz vorbeizuziehen.
Aufgrund des Heimvorteils schienen die Wanderers leicht favorisiert, doch es sollte anders kommen. Die IceHogs drückten von Beginn an mächtig auf das Tempo, spielten wie aus einem Guss und überrollten die Gastgeber im ersten Drittel förmlich. In einer außerordentlich fairen Begegnung, in der die Schiedsrichter nur drei Strafzeiten für jedes Team aussprechen mussten, hatten die Gäste bereits nach gut einer Minute die erste Überzahlchance. Die nutzte Christian Birk nach Zuspiel von David Vokaty eiskalt und brachte die Gäste in der dritten Minute in Führung.
Drei Minuten später zog Mathias Jeske von der blauen Linie ab und der stramme Schuss des früheren Germeringers schlug hinter Wanderers-Torhüter Timon Ewert zum 2:0 ein. In der siebten Minute konnte Tobias Berger den durchgebrochenen Stefan Sohr nur auf Kosten eines Penaltys bremsen, den der Gefoulte selbst zum Anschlusstreffer verwandelte. Davon ließ sich die Mannschaft von Marco Löwenberger aber nicht aus dem Konzept bringen. Nach einem schönen Zuspiel von Robert Neubauer stellte Marco Deubler in der elften Minute den alten Abstand wieder her. Der 19-jährige Torjäger der IceHogs war es auch, der eine erneut starke Kombination über Robert Neubauer und Andreas Tahedl in der 17. Minute mit dem 4:1 abschloss. Doch damit noch nicht genug. In der letzten Minute des Auftakt-Drittels passte Vokaty wieder auf Birk, der die Scheibe zum 5:1 versenkte.
Vorentscheidung nach dem ersten Drittel
Für die Wanderers, die sich so viel vorgenommen hatten, war das natürlich ernüchternd, vor allem für Torhüter Ewert, der ab dem zweiten Drittel für Severin Dürr Platz machte. Ihm hatten es die Gastgeber danach zu verdanken, dass die IceHogs nicht noch weiter davonzogen, denn Chancen waren genügend vorhanden. Da auch die Hausherren bei ihren wenigen Möglichkeiten in ECP-Keeper Andi Banzer ihren Meister fanden, endete der zweite Abschnitt torlos.
Die Hausherren mussten nun im Schlussdrittel kommen – und sie erwischten einen Auftakt nach Maß. Knapp zwei Minuten waren gespielt, als ein von Banzer abgewehrter Schuss Tahedl erst an den Oberschenkel prallte und von dort ins Tor. Ein unglücklicher Gegentreffer für die IceHogs, die in der 48. Minute sogar noch das 3:5 durch Daniel Rossi hinnehmen mussten. Dieser Treffer ließ nochmals Hoffnung aufkeimen beim Wanderers-Anhang.
ECP-Coach Marco Löwenberger reagierte aber sofort und stellte auf zwei Reihen um. Die Gäste ließen danach nichts mehr zu und erzwangen in der 55. Minute die endgültige Entscheidung. Nach einem langen Pass aus der Abwehr setzte sich Martin Kuritko energisch gegen zwei Wanderers durch, ließ Severin Dürr anschließend keine Abwehrchance und sicherte seinem IceHogs die drei wichtigen Auswärtspunkte. Denen dann gestern Abend drei Heimpunkte folgen sollten.