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Das neue Satellitenterminal am Münchner Flughafen soll auch in Sachen Umweltstandards und Energieeffizienz neue Maßstäbe setzen – Für den Probebetrieb werden indes 2800 Fluggast-Darsteller gesucht

(ty) Im April wird bekanntlich das neue Satellitenterminal am Münchner Flughafen eröffnet. Damit erhält der Airport ein Abfertigungsgebäude, das im Hinblick auf Umweltstandards und Energieeffizienz Maßstäbe setzt. Modernste Baustoffe und innovative Heizungs-, Kühlungs- sowie Beleuchtungstechnik sollen dafür sorgen, dass der Energie-Einsatz auf ein Mindestmaß reduziert wird. Nach Angaben der Flughafen-GmbH wird der durch den Satelliten verursachte CO2-Ausstoß 40 Prozent niedriger liegen als bei den bestehenden Terminalgebäuden am Airport.

Dazu tragen, wie es heißt, unter anderem die so genannten Klimafassaden bei: Diese befinden sich an den Längsseiten des Satelliten und dienen den Fluggästen dazu, im Gebäude über Rolltreppen zwischen den drei Passagierebenen zu wechseln. Die 4,5 Meter breiten Räume trennen das eigentliche, beheizte oder gekühlte Gebäude vom Außenbereich und fungieren als „begehbare Klima-Puffer“. Die Fassade bestehe aus einem neu entwickelten Glas, das Tageslicht durchlässt, Sonneneinstrahlung und die damit verbundene Hitze aber durch eine spezielle Beschichtung isoliert.

„Das Heizen und Kühlen des Satelliten erfolgt über die vorhandene Fernwärme- und Kälteversorgung des Flughafens“, erklärt die Flughafen-GmbH. Die dazu nötige Energie liefere das flughafeneigene Blockheizkraftwerk, das kürzlich erneuert und in seiner Kapazität erweitert wurde. Mit der Anlage produziere der Airport rund 60 Prozent seines Strombedarfs. Die entstehende Abwärme werde in der kalten Jahreszeit zum Heizen und im Sommer nach Umwandlung in einer Absorptionskältemaschine auch zur Kühlung genutzt.

Im neuen Satellitengebäude werde die Wärme oder Kälte in erster Linie durch in den Fußböden verlegte Leitungen in das Gebäude gebracht. Die Lüftung erfolge durch moderne Quelllufttechnik und – wenn es die Außentemperatur zulasse – auf natürlichem Wege durch spezielle Öffnungen im Gebäude. Weiteres Potential zur Energieeinsparung im Satellitengebäude biete das innovative Beleuchtungskonzept: Die LED-Lampen können je nach Lichtbedarf gedimmt werden und sind so angeordnet, dass sie eine optimale Wirkung erzielen.

Das neue Gebäude geht im April in Betrieb.

Der Klimaschutz ende bei dem Satellitengebäude aber nicht an der äußeren Fassade: Alle Flugzeugpositionen werden von Beginn an mit sogenannten Pre-Conditioned-Air-Anlagen (PCA) ausgerüstet. „Damit werden die Flugzeuge der Lufthansa und ihrer Partner an der Position über das Fernwärmenetz des Airports geheizt oder im Sommer über Klimaanlagen am Gebäude gekühlt“, erläutert die Flughafen-GmbH. Der Betrieb der mit Kerosin angetriebenen Hilfsturbine des Flugzeugs erübrige sich damit – was zu CO2-Einsparung und Lärmminderung führt.

Das neue Satellitengebäude ist ein gemeinsames Projekt der Flughafen München GmbH (FMG) und der Deutschen Lufthansa AG. Sie betreiben schon das Terminal 2 gemeinsam und reagieren mit dem Ausbauvorhaben nach eigenen Angaben auf das wachsende Passagier-Aufkommen am Münchner Airport. Architekt und Generalplaner für das neue Gebäude ist das Münchner Büro „Koch + Partner“, das bereits für das Terminal 2 verantwortlich zeichnete.

Mit dem neuen, 600 Meter langen Satellitengebäude gewinnen Lufthansa und der Flughafen München zusätzliche Abfertigungskapazitäten von elf Millionen Passagieren im Jahr, teilt die FMG mit. Die Passagiere sollen durch deutlich steigenden Komfort profitieren, heißt es. Demnach sorgen 27 gebäudenahe Flugzeugabstell-Positionen dafür, dass sich Busfahrten über das Vorfeld erübrigen. 

In Vorbereitung auf die Betriebsaufnahme werden alle relevanten Abfertigungs-Einrichtungen einem umfangreichen Probebetrieb unterzogen – und dafür werden, wie berichtet, 2800 Freiwillige gesucht, die sozusagen Passagier spielen sollen.

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