Logo
Anzeige
Anzeige

Nach 3:1-Führung noch 4:5 verloren: Den Pfaffenhofener IceHogs fehlten am Sonntag zehn Minuten zum vorzeitigen Klassenerhalt – jetzt geht das Bangen weiter

(oex) Zehn Minuten waren am Sonntagabend noch zu spielen in der Partie zwischen dem EC Pfaffenhofen und dem ESC Geretsried und die Gastgeber führten mit 3:1. Da im Parallelspiel Germering in Pegnitz zurücklag, hätte ein Sieg der IceHogs den vorzeitigen Klassenerhalt bedeutet. Doch es sollte anders kommen. In der Schlussphase gaben die Pfaffenhofener das Match noch aus der Hand , unterlagen mit 4:5 (0:0; 3:1; 1:4) und müssen nun weiter um den Verbleib in der Eishockey-Bayernliga bangen.

Nach der Schluss-Sirene konnte wohl niemand unter den rund 300 Zuschauern im Pfaffenhofener Eisstadion so richtig verstehen, was da gerade auf dem Eis passiert war. Während die zahlreich mitgereisten Geretsrieder Fans ihre Mannschaft begeistert feierten, herrschte Fassungslosigkeit beim ECP-Anhang über diesen sicher geglaubten Sieg, aus dem nichts geworden war. 

Erleichterung und Fassungslosigkeit

Gäste-Coach Florian Funk zeigte sich freilich erleichtert, dass seine Mannen die Partie noch umgebogen und damit dem Klassenerhalt eine großes Stück näher gekommen sind. Dagegen sah Thomas Schönauer, der wie am Freitag den verhinderten Marco Löwenberger an der Bande vertrat, die Ursache für die Niederlage in zahlreichen Fehlern seiner Mannschaft in der Schlussphase sowie im Auslassen bester Torchancen nach dem 3:1. Richtig in Rage brachte ihn aber das Schiedsrichtergespann, das selten auf der Höhe des Geschehens war und auf beiden Seiten Entscheidungen traf, die für Kopfschütteln sorgte. 

Tabelle der Abstiegsrunde, zwei Spieltage vor Schluss. (Grafik: bayernhockey.com)

So musste Franz Birk nach einem nicht geahndeten hohen Stock schon frühzeitig mit einer klaffenden Wunde unter dem Auge ins Krankenhaus. Nach Martin Kuritko, der sich am Freitag verletzt hatte, ein weiterer Ausfall eines Leistungsträgers. Durch die notwendig gewordenen Umstellungen, hatten die Hausherren einige Probleme zu ihrem Spiel zu finden. Geretsried wirkte kompakter und zielstrebiger und kam so im Auftaktdrittel zu einem leichten Chancenplus. „Da hätten wir eigentlich in Führung gehen müssen“, stellte Trainer Funk fest. Die fiel aber dann gleich nach der ersten Pause, als Florian Lechner bei einem schlechten Wechsel der in Überzahl agierenden IceHogs plötzlich freie Bahn hatte und sich diese Chance nicht entgehen ließ. 

Doch die Antwort folgte nur 30 Sekunden später. David Vokatys genaues Zuspiel versenkte Mathias Jeske, der anfangs den Platz von Martin Kuritko als Mittelstürmer einnahm, zum Ausgleich. Danach schickten die Schiedsrichter reihenweise Akteure beider Teams auf die Strafbank, nutzen konnten dies aber nur die Gastgeber, die jetzt immer stärker wurden. In der 35. Minute brachte Marco Deubler die IceHogs bei doppelter Überzahl in Führung und mit einem Mann mehr legte Thomas Bauer in der 39. Minute nach.

"Versäumt, den Sack zuzumachen"

Geretsried war nun sichtlich angeschlagen und es folgte bis zur zweiten Pause sowie auch zu Beginn des Schlussabschnitts eine Großchance nach der anderen. „Da haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen“, diagnostizierte Schönauer – und diese Nachlässigkeit sollte sich rächen. Zwei Strafzeiten gegen die IceHogs nutzten die Gäste gnadenlos aus. In der 51. Minute verkürzte Ondrej Horvath auf 3:2, drei Minuten später glich Jonas Köhler aus. Ein kapitaler Fehlpass der Gäste-Abwehr brachte den ECP jedoch nochmals in Front. Christian Birk zog sofort ab und traf zum 4:3 (55.). 

Aber auch diese Führung brachten die IceHogs nicht nach Hause. Noch in derselben Minute ging ein Bully im eigenen Drittel verloren und  Dominik Meierl gelang per Direktabnahme erneut der Ausgleich. Doch es sollte noch schlimmer kommen. In eigener Überzahl versprang Mathias Schuster die Scheibe, Geretsrieds Torjäger Ondrej Horvath lief alleine auf Keeper Andreas Banzer zu und setzte den Puck unhaltbar unter die Querlatte zum Siegtreffer ins Netz. 

Noch zwei Spiele

Zwei Spieltage vor Ende der Abstiegsrunde stehen nun die Riverrats aus Geretsried mit 18 Punkten auf Rang eins, dahinter mit 17 Zählern die IceHogs. Auf Rang drei rangiert Germering mit 14 Zählern – Pegnitz ist mit elf Punkten zwar weiterhin Letzter, hat aber nach wie vor Chancen. Fazit: Es bleibt nervenaufreibend. Und die IceHogs sind mittendrin in diesem Drama, das noch zwei Kapitel, sprich: Spieltage, vorsieht. 

Am Sonntag (18 Uhr) empfangen die IceHogs auf eigenem Eis die Wanderers aus Germering zum vorentscheidenden Match: Gewinnen die Pfaffenhofener, haben sie den Klassenerhalt in der Tasche. Verlieren sie, zöge Germering nach Punkten gleich und es heißt: Hoffen und Bangen bis zum Schluss für den ECP-Anhang. Am 26. Februar, zum Finale der Abstiegsrunde, müssen die IceHogs nach Pegnitz.

EC Pfaffenhofen: Banzer, Weiner, Oexler, Jeske, Lippert, Welz, Schuster, Wolf, Eder, Tahedl, Bauer, Gebhardt Robert, Vokaty, Birk C., Birk F., Berger, Neubauer, Deubler, Weicht. Tore: 0:1 (22.) Lechner (Berger 4:5); 1:1 (23.) Jeske (Vokaty); 2:1 (35.) Deubler (Welz, Vokaty 5:3); 3:1 (39.) Bauer (Vokaty, Welz 5:4); 3:2 (51.) Horvath (Lechner 5:4); 3:3 (54.) Köhler J. (Hölzl 5:4); 4:3 (55.) Birk C.; 4:4 (55.) Meierl; 4:5 (60.) Horvath (4:5). Strafen: IceHogs 20, ESC 24. Zuschauer: 300

Erstmeldung zum Thema:

Kampf um den Klassenerhalt wird zum Krimi


Anzeige
RSS feed