Historien-Musical "Gisela und Stephan" am Schyren-Gymnasium: Nach zwei Jahren Vorbereitung kommt das aufwändige deutsch-ungarische Schulprojekt auf die Bühne – Aufführungen dann auch in Ungarn
(ty) Nach zweijähriger Vorbereitungszeit erlebt das vom Pfaffenhofener Schyren-Gymnasium und der Kodály-Chorschule Budapest produzierte Musical „Gisela und Stephan“ am 27. September seine Welturaufführung. An der Aufführung sind über 150 Schüler und Lehrer aus Bayern und Ungarn beteiligt, alleine der Chor hat eine Stärke von 100 Sängern. Die weiteren Aufführungen in der Aula des Schyren-Gymnasiums finden am 27., 28. und 29. September jeweils um 19 Uhr statt. Infos zum Ticketverkauf finden Sie am Ende dieses Artikels.
Geschrieben wurde das Musical von den beiden Pfaffenhofener Gymnasiallehrern Claudia Fabrizek (Text) und Stefan Daubner (Musik zweiter und dritter Akt) unter Mitwirkung der Budapester Kollegen Dénes Harmath (Musik 1. Akt) und Balasz Sudar (ungarische Nachdichtung). In intensiver Arbeit erstellten die Pfaffenhofener Schüler zusammen mit Kunstlehrerin Anna-Maria Schirmer auch das Bühnenbild und die Kostüme für 15 Solisten und 100 Chorsänger.
Zusammen mit dem 20-köpfigen Gisela-Orchester des Schyren-Gymnasiums wurde unter anderem in Budapest geprobt. Die Zusammenarbeit mit der dortigen Kodály-Chorschule, einer der renommiertesten Institutionen des Landes, erwies sich als Glücksfall und garantiert ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die Regisseure Falco Blome (Theater Ingolstadt) und Ruth Knoll arbeiten seit März mit dem Sängerensemble, das sich aus Schülern, ehemaligen Schülern und Lehrern der beiden Schulen zusammensetzt.
Historischer Hintergrund
Die Hochzeit der bayerischen Herzogstochter Gisela mit dem ungarischen Fürstensohn Stephan fand im Jahr 995 in der Burg Scheyern, dem Namensgeber des Schyren-Gymnasiums, das in diesem Schuljahr das 50-jährige Bestehen feiert, statt. Neben der regionalen Verwurzelung, steht die Eheschließung von Gisela und Stephan für eine gelungene europäische Verbindung. Seit der Gründung des ungarischen Staats durch die beiden gab es einen regen kulturellen Austausch und keine nennenswerten kriegerischen Auseinandersetzungen mehr zwischen beiden Völkern. Die kreative Zusammenarbeit von Schülern und Lehrern aus beiden Ländern setzt diese enge Verbindung heute fort.
Zweisprachige Aufführung
Teil des Konzeptes ist es dabei, dass der erste Akt, der in Ungarn spielt, von ungarischen Sängern in ihrer Landessprache gesungen wird. Die Texte werden während der Pfaffenhofener Aufführungen mit Übertiteln ins Deutsche übersetzt. Bei den beiden Aufführungen in Budapest, die am 2. Oktober im Nationalen Tanztheater auf der Budaer Burg sowie am 4. Oktober im Erzsebetligeti-Theater über die Bühne gehen, werden die deutschen Text des zweiten und dritten Aktes dann umgekehrt ins Ungarische übersetzt.
„Gisela und Stephan“ ist ein „Historatorical“, bei dem es eine große musikalische Spannweite gibt: Angefangen bei mittelalterlichen Klängen, Vokalpolyphonie der Renaissance über spätromantische Harmonik und Orffsche Monumentalchöre reicht die Stilistik bis hin zu Volksmusik, Soul und Rock/Pop. Eigens angefertigte mittelalterliche Instrumente (zum Beispiel ein Glockenspiel) kommen genauso vor wie klassische Orchesterinstrumente und die obligatorische Rock-Band-Besetzung.
Weitere Infos und Klangbeispiele gibt es unter www.gisela-musical.eu
Die Schirmherrschaft über das Musical-Projekt haben Prinz Christoph von Bayern und der Generalkonsul von Ungarn, Támas Mydlo, übernommen. Finanziell unterstützt wird die Produktion vom Bayerischen Kultusministerium, vom Bayerischen Musikrat, von Landkreis und Stadt Pfaffenhofen, vom Ungarischen Generalkonsulat, von den ortsansässigen Banken und zahlreichen Firmen.
Der Bayerische Rundfunk (Hörfunk BR 2) strahlt am 27. September um 15.30 Uhr eine halbstündige Reportage über die Produktion aus.
Die Aufführungen in der Aula des Schyren-Gymnasiums finden am 27., 28. und 29. September jeweils um 19 Uhr statt. Im Rahmenprogramm gibt es einen kleinen Mittelalter-Markt an der Schule. Nummerierte Tickets zu 15 Euro beziehungsweise zehn Euro (ermäßigt) sind im Sekretariat des Schyren-Gymnasiums, bei der Buchhandlung Kilgus in Pfaffenhofen, online unter www.gisela-musical.eu sowie an der Abendkasse erhältlich.