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Bundeskanzlerin Angela Merkel hielt heute beim Festakt der Brauerbunde in Ingolstadt eine durchaus launige Rede

(ty) Man spürt deutlich, das der Tag näher rückt, an dem genau vor 500 Jahren in Ingolstadt das Reinheitgebot des Bieres verkündet wurde. Heute, einen Tag davor, gab sich die allerhöchste Prominenz von der Bundeskanzlerin bis zu Prinz Luitpold von Bayern in Ingolstadt ein Stelldichein, um gemeinsam mit dem Deutschen -, dem Bayerischen Brauerbund und dem Bund der Mälzmeister im Festzelt im Klenzepark genau dieses älteste Lebensmittelgesetz der Welt, wie es gerne bezeichnet wird, zu feiern. Bundeskanzlerin Angela Merkel war selbstredend der Startgast der Veranstaltung heute Vormittag. Und die war bestens aufgelegt, was nicht weiter verwundert, da Ministerpräsident Horst Seehofer von Ilse Aigner vertreten wurde. Und das kann die Stimmung schon mal heben.

Vor rund 800 Brauern und geladenen Gästen aus Politik und Wirtschaft und vor einer Armada an Pressevertretern gab Angela Merkel in ihrer Festrede ein paar durchaus launige Gedanken zum Besten. Die Politik habe das Bier vor 500 Jahren verträglicher gemacht, meinte sie. Ob allerdings auch das Bier die Politik verträglicher gemacht habe, das sei eine offene Frage. „Das muss ein Gesetzgeber erst einmal schaffen, eine Vorschrift zu machen, die auch 500 Jahre später noch gilt und dann sogar noch groß gefeiert wird. Das Reinheitsgebot ist ein solcher Ausnahmefall“, meinte die Kanzlerin.

Und zitierte Reichskanzler Otto von Bismarck, der einst gesagt hatte: „Es ist ein Grundbedürfnis der Deutschen, beim Bier schlecht über die Regierung zu reden.“ Auch das habe sich einigermaßen gehalten, witzelte die Kanzlerin und meinte mit einer Spitze an die Adresse von Horst Seehofer: „Außer natürlich, wenn es um die bayerische Staatsregierung geht.“

Neben viel Lob für die Kreativität der Brauer und speziell der bayerischen, die es schafften, aus vier Zutaten eine ungeheure Vielfalt an Bieren zu brauen, warb Merkel auch für die umstrittenen Freihandelsabkommen, die ihrer Überzeugung nach auch viele Chancen für den Export deutschen Bieres beinhalten würden. „Bayern hat immer schon Entwicklung des Bieres bestimmt.“ Noch heute zehre man von dem Reinheitsgebot. „Deswegen ist es richtig, dass hier tagelange Jubiläumsfeiern stattfinden.“

Die zitierfreudige Kanzlerin gab denn auch noch einen Satz von Benjamin Franklin zum Besten: „Bier ist der überzeugendste Beweis dafür, dass Gott die Menschen liebt und glücklich sehen will.“ Und Martin Luther durfte auch nicht fehlen, der einmal gemein hat, wer kein Bier habe, der habe nichts zu trinken.

Das dürften die anderen prominenten Politgäste des Tages wie Ilse Aigner, Volker Kauder (CDU) oder Cem Özdemir von den Grünen ähnlich sehen. Schließlich waren sie schon einmal Botschafter des deutschen Bieres. Und Kauder ist auch überzeugt: „Das Reinheitsgebot ist die Lebensversicherung des deutschen Bieres.“

Die Bedeutung des Reinheitsgebotes war selbstredend auch Inhalt der Reden von Oberbürgermeister Christian Lösel und der von Ilse Aigner. Die rund 800 Brauer, die sich zum Festakt in Ingolstadt eingefunden haben, dürften von so vielen anerkennenden und warmen Worten wohl noch lange zehren. 


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