Umwelt- und Naturschützer fordern Glyphosat-Verbot von Angela Merkel und Bundesagrarminister Christian Schmidt – Andere wollen die Bundeskanzlerin gleich ganz abschaffen
(ty) Ein Verbot des Pestizids Glyphosat haben Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland sowie des BUND Naturschutz anlässlich des Festaktes zu 500 Jahren Reinheitsgebot heute am Festzelt im Ingolstädter Klenzepark von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt gefordert. Das von der Weltgesundheitsorganisation WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Totalherbizid Glyphosat wurde inzwischen in vielen Lebensmitteln nachgewiesen, unter anderem in Bier.
Neben den Naturschützer fanden noch zwei weitere Demonstrationen anlässlich des Besuches von Angela Merkel beim Deutschen Brauerbund in unmittelbarer Nähe des Festzeltes statt. Eien betand gar nur aus einem einzigen Mann, der es sich mit Schildern wie „Merkel muss weg! Das schaffen wir“ auf der Wiese neben der Donaubühne bequem gemacht hatte.
„Als Botschafter des Bieres, vor allem aber als verantwortlicher Bundesagrarminister muss Christian Schmidt Glyphosat verbieten“, sagte BUND-Campaigner Miko Omietanski, „das deutsche Bier ist nicht rein, sondern mit giftigem Glyphosat belastet. Schon aus Vorsorgegründen muss Bundesagrarminister Christian Schmidt in Brüssel gegen eine Wiederzulassung von Glyphosat stimmen.“
Nach wie vor sei ungeklärt, woher die hohe Belastung der deutschen Bevölkerung mit Glyphosat komme. Umfangreiche Urin-Tests hätten gezeigt, dass ein Großteil der Menschen dauerhaft Glyphosat ausgesetzt ist. Studien zur Langzeitwirkung solcher Belastungen gebe es aber nicht, kritisierte Omietanski. Neben den krebserzeugenden Risiken könne Glyphosat auch in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen. Unstrittig seien auch Schäden, die Glyphosat in der Natur anrichte. Das Totalherbizid töte sämtliche Pflanzen und gehöre damit direkt und indirekt zu den Hauptverursachern des Artenrückgangs in Flora und Fauna.
„Minister Christian Schmidt muss dafür sorgen, dass das Bier und andere Lebensmittel wieder sauber werden und ein schnell wirkendes, verbindliches Ausstiegsprogramm für Glyphosat auf den Weg bringen“, sagte Omietanski.