Das "Bündnis für Bayern" stellt klare Forderungen, will im Lebensmittel-Preiskampf die Erzeuger stärken und die Macht der Handelskonzerne eindämmen
(ty) „Genuss und Lebensart sind in Bayern untrennbar mit der Arbeit der Bäuerinnen und Bauern verbunden. Wer zu den Produkten der bayerischen Familienbetriebe greift, bekommt beste Qualität“, betont der Bayerische Bauernverband (BBV). Lebensmittel aus dem Freistaat stünden für kurze Wege und nachhaltiges Wirtschaften. „Doch im Kampf um Marktanteile verschleudern die großen Handelskonzerne Aldi, Lidl, Edeka, Rewe & Co. hochwertige Lebensmittel immer öfter zu Ramschpreisen“, kritisiert Bauernpräsident Walter Heidl.
„Die Preise für landwirtschaftliche Produkte liegen seit Wochen am Boden, Bauern bekommen viel zu wenig für ihre Erzeugnisse“, moniert Heidl. „Damit wird die bäuerliche Landwirtschaft in Bayern ruiniert. Qualität, Regionalität und Vielfalt drohen auf der Strecke zu bleiben.“ Darauf macht jetzt das „Bündnis für Bayern“, ein Zusammenschluss von Verbrauchern, Verbänden und Vermarktungs-Organisationen mit einer Unterschriften-Aktion (www.bayern-braucht-bauern.de) aufmerksam. Ganz nach dem Motto: "Bayern braucht Bauern!"
Der offizielle Startschuss für die Aktion ist heute in München gefallen. Die fünf zentralen Forderungen lauten:
- regionale Lebensmittel-Erzeugung durch bayerische Verfassung sichern
- Verbot von Rabatt-Aktionen bei Grundnahrungsmitteln
- kartellrechtliche Maßnahmen gegen Übermacht der großen Handelskonzerne
- stärkere Unterstützung für bayerische Erzeuger-Organisationen
- klare Kennzeichnung von bayerischen Lebensmitteln
Zum Start der Aktion sind bei dem „Bündnis für Bayern“ unter anderem schon mit dabei: der bayerische Bauernverband, der Verbraucherservice Bayern, die bayerischen Landfrauen, die bayerische Jungbauernschaft und der Landesverband Bauernhof- und Landurlaub in Bayern. Doch das „Bündnis für Bayern“ solle weiter wachsen. Weitere Unterstützer können sich einfach online melden und mitmachen, betont der BBV.
„Gemeinsam mit anderen Verbänden und Organisationen wollen wir möglichst viele Unterschriften sammeln“, sagt BBV-Präsident Walter Heidl. „Schließlich steht viel mehr auf dem Spiel als die regionale Lebensmittelerzeugung. Es geht um gutes Essen, um unsere Landschaft, um Heimat. Es geht um Bayern!“
Die gesammelten Unterschriften werden dann nach Angaben des BBV an den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) und an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) übergeben – „um gesetzliche Änderungen im Sinne der bayerischen Bauernfamilien und der regionalen Lebensmittelerzeugung einzufordern“, wie der Bauernverband erklärt.
Ab sofort kann jeder unter www.bayern-braucht-bauern.de online unterschreiben. Unter der Internet-Adresse gibt es auch Unterschriftenlisten zum Ausdrucken sowie weitere Infos zu den geäußerten Forderungen und zum „Bündnis für Bayern“.