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Alleine bei der Ingolstädter Sparkasse warten 5700 Interessenten auf eine Immobilie – Aber das Angebot ist dünn und die Preise sind hoch

(ty) Die Bevölkerung wächst und wächst, die Zahl der Singlehaushalte nimmt zu und dank der wirtschaftlich guten Situation gönnt sich beinahe jeder etwas mehr Wohnraum als früher. Das sind die hauptsächlichen Gründe, dafür, dass in Bayern und speziell in Ingolstadt Wohnraum immer knapper wird. Und immer teurer. Alleine die Sparkasse Ingolstadt hat aktuell 5700 Interessenten auf der Matte stehen, die gerne eine Immobilie bauen oder erwerben würden. Tendenz steigend.

Das gilt auch für die Immobilienpreise, bei denen sich Ingolstadt doch ganz erheblich unterscheidet vom Rest Bayerns. Kostet ein neues Haus im bayernweiten Durchschnitt derzeit beispielsweise 452 000 Euro, geht der Preis in Ingolstadt auch gerne mal auf 600 000 Euro hoch. „Selbst siebenstellige Beträge sind durchaus dabei“, weiß Reinhard Dirr, Vorstandsmitglied der Sparkasse Ingolstadt. Und sogar gebrauchte Reihenhäuser kosten in Ingolstadt je nach Lage schon einmal 550 000 Euro.

Erhebungen bei den Maklern von Sparkasse und LBS zufolge kosten neue Doppel- und Reihenhäuser im Raum Ingolstadt zwischen 320 000 und 600 000 Euro, neue Eigentumswohnungen zwischen 3200 und 4600 Euro pro Quadratmeter. Gebrauchte Doppel- und Reihenhäuser sind zwischen 300 000 und 550 000 Euro zu haben, gebrauchte Eigentumswohnungen zwischen 1500 und 3500 Euro pro Quadratmeter.

Zu vermitteln gibt es aufgrund des mangelnden Angebotes und er fehlenden Grundstücke indes nicht viel. 253 Objekte waren es, die die Sparkasse 2015 vermittelt hat, was einer Investitionssumme von 78,5 Millionen Euro entspricht. Eine historische Bestmarke hingegen erreichte die Sparkasse bei Wohnbaukrediten. 325 Millionen Euro hat das Kreditinstitut 2015 bei Eigenheimfinanzierungen abgeschlossen.

„Leider gibt der Markt nicht so viele Objekte her, wie gesucht werden. Zwar sind die Baufertigstellungen seit dem Tiefpunkt im Jahr 2009 gestiegen. Allerdings heißt das noch nicht, dass das Wohnraumangebot in Quantität und Qualität bereits überall der Nachfrage gerecht wird“, so Reinhard Dirr weiter.

Zu vermitteln gibt wie gesagt derzeit es nicht viel. Aus den genannten Gründen. Und auch, weil viele Häuser und Wohnungen, die den Besitzer wechseln, entweder vererbt werden oder sich leicht privat mittels Mundpropaganda verkaufen lassen. „Neue Objekte von Bauträgern beispielsweise sind die bereits komplett verkauft, bevor der erste Bagger anrollt“, so Dirr, „doch passende Grundstücke fehlen halt an allen Ecken und Enden.“ Und das bei steigendem Wohnflächenbedarf. Der soll bis 2030 laut Prognose des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung von heute 5,581 Millionen Quadtratmeters auf 6,326 Millionen Quadratmeter steigen. Dies entspricht einem Wachstum von über 13 Prozent.

Die Bauherren werden dabei auch immer anspruchsvoller. Lag die Wohnfläche pro Kopf vor Jahren noch bei 38 Quadratmeter, so sind es heute bereit 48 Quadratmeter. Auch das trägt natürlich zu einer zusätzlichen Verknappung bei. Wie eben die Tatsache, dass noch vor ein paar Jahren in einem Haushalt durchschnittlich 2,3 Personen gewohnt haben, heute nur noch zwei. Und auch dieser Trend setze sich fort.

Wie bei den Preisen. Wenn auch moderater als bislang, so erwartet Dirr in den kommenden Jahren für den Ingolstädter Immobilienmarkt schon weiter steigende Preise. Verständlich, wenn man sieht, dass die Preise für Häuser in Bayern innerhalb eines Jahres um elf Prozent nach oben gegangen sind.

Im Großraum Ingolstadt erwartet er, dass sich die Preise für Wohnimmobilien auf hohem Niveau stabilisieren werden. Im Stadtgebiet und in den direkten Umlandgemeinden sei aber mit weiteren Preisanstiegen zu rechnen.

Was sich für Bauherren durch den niedrigen Zinssatz teilweise ausgleiche. „Sogar so genannte Schwellenhaushalte können sich bei den historisch niedrigen Zinsen eine Immobilie leisten“, erzählt Erwin Bumberger aus dem Vorstand der Landesbausparkasse und verweist aber auch auf die Gefahr, wenn man in der aktuellen Situation eine Immobilie anschaffe, ohne daran zu denken, dass Zinsen auch wieder steigen könnten.

Genau aus diesem Grund habe die LBS derzeit auch Hochkonjunktur, weil man sich über eine Bausparfinanzierung den Zinssatz für die gesamte Laufzeit sichern könne. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Landesbausparkasse 2015 für 8,78 Milliarden Euro Bausparverträge abgeschlossen hat. Auch dies ein historischer Höchstwert. Alleine in der Region wurden über 3000 LBS-Bausparverträge mit einer Summe von 183 Millionen Euro vermittelt.


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