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Das bayerische Landeskriminalamt zeigt auf, wie wichtig Sicherungseinrichtungen, Alarmanlagen und aufmerksame Nachbarn sind

(ty) Gemeinsam gegen Wohnungseinbruch länderübergreifend vorzugehen, das hat sich die Polizei in Baden-Württemberg und Bayern auf die Fahnen geschrieben. Mit einem Sieben-Punkte-Programm vom Juli 2015 wurden zwischen beiden Innenministerien konkrete Kooperationsschritte zur Vorbeugung und Bekämpfung des Wohnungseinbruchs vereinbart. Erste Auswertungen sämtlicher Einbrüche im vergangenen Jahr zeigen nach Einschätzung der beiden Landeskriminalämter die Wirksamkeit der gemeinsam intensivierten Präventionsmaßnahmen. Insgesamt konnten in beiden Bundesländern durch mechanische und elektronische Sicherungseinrichtungen sowie durch aufmerksame Nachbarn 5324 Einbrüche vereitelt werden – davon 2554 in Bayern.

Dank mechanischer Sicherungen wie einbruchhemmende Fensterbeschläge und Türschlösser scheiterten die Einbrecher in 4403 Fällen (BW: 2446 /Bayern: 1957) und blieben vor verschlossenen Wohnungen. In 469 (274/195) Fällen wurden die Täter von Einbruchsmeldeanlagen beziehungsweise Alarmanlagen abgeschreckt oder sogar nach Alarmweiterleitung an Ort und Stelle festgenommen.

 

„Diese eindrucksvolle Zahl von nahezu 5000 durch Sicherungstechnik verhinderten Einbrüchen zeigt, dass es sich lohnt, in diese Technik zu investieren“, teilen die beiden Landeskriminalämter in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Hinzu komme, dass der Einbau aktueller Sicherungstechnik von der KfW finanziell gefördert werde. 

Die Polizei in beiden Bundesländern bietet mit ihren insgesamt 68 kriminalpolizeilichen Beratungsstellen einen umfassenden Bürgerservice, wenn es zum Beispiel um den Schutz vor Einbrechern geht. Ralf Michelfelder, Präsident des Landeskriminalamts Baden-Württemberg: „Die Polizei hat sich die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs zum Schwerpunkt gesetzt mit beachtlichen Erfolgen bei der Ermittlung und Festnahme von Tätern. Genauso wichtig ist uns aber, den Bürgerinnen und Bürger beratend zur Seite zu stehen, um Einbrüche zu verhindern. Allein in Baden-Württemberg haben wir im vergangenen Jahr bei über 21 000 kostenlosen sicherungstechnischen Beratungen unseren fachlichen Rat weitergegeben.“

Neben aller technischen Vorsorge konnten viele potentielle Opfer auch auf Nachbarn und Zeugen zählen, deren Aufmerksamkeit und Zivilcourage in insgesamt 983 Fällen (BW: 581/Bayern: 402) einen Einbruch verhinderte und zur Festnahme von 191 Tätern (86/105) führte. „Trotz dieser vorbildlichen und wünschenswerten Hilfsbereitschaft dürfen sich Zeugen aber keinesfalls selbst in Gefahr bringen, sondern sollten sich eine möglichst genaue Täterbeschreibung merken und sofort die 110 der Polizei rufen“, rät das LKA. Lieber einmal zu oft den Notruf wählen, als einmal zu wenig, lautet die Devise. 

An folgenden konkreten Fällen wird der Erfolg veranschaulicht:

  • An einem Samstagnachmittag versuchten Einbrecher in Ellhofen (Baden-Württemberg) in ein Einfamilienhaus einzubrechen. Sie gelangten über den Garten auf die Terrasse. Dort versuchten sie die Terrassentür aufzuhebeln. Die Täter setzten hierzu zehn Mal vergeblich an. Denn: Die Bewohner hatten nach einer Beratung durch die kriminalpolizeiliche Beratungsstelle ihre Terrassentür mit einer zusätzlichen Stangenverrieglung und Bandseitensicherung nachrüsten lassen.
  • Auch für ein Juweliergeschäft in Mühldorf in Bayern zahlte sich die Investition in Sicherungstechnik aus. Trotz „schweren Geschützes“ schafften es die Täter nicht, ein Loch in die Schaufensterscheibe zu schlagen. Sie mussten erfreulicherweise ohne Schmuck den Rückzug antreten. 
  • Ein hohes Risiko nahm ein Täter im Bereich München auf sich, als er versuchte, in der schwindelerregenden Höhe von sechs Metern ein Fenster aufzuhebeln. Dass in dieser Höhe eine Alarmanlage installiert sein könnte, befand sich anscheinend außerhalb seiner Vorstellungskraft. Als diese jedoch anschlug, musste er hastig wieder den gefährlichen Weg nach unten antreten. 
  • Im Bereich Bayreuth kam es zu einem solchen Erfolg gleich in mehrfacher Ausfertigung. Nachdem aufmerksame Bewohner im Nachbargrundstück Eindringlinge festgestellt hatten, schlugen sie diese durch einfaches Zurufen in die Flucht, obwohl das Hebeln der Kriminellen an der Terrassentür schon fast zum Erfolg geführt hatte. Durch eine genaue Beschreibung des Fluchtautos konnte die alarmierte Polizei sofortige Fahndungsmaßnahmen einleiten und die Flüchtenden innerhalb kurzer Zeit stellen. Die Aktion war umso erfolgreicher, als sich in dem Fluchtauto gleich fünf Täter befanden.
  • Im August beobachtete eine aufmerksame Nachbarin im Raum Ulm, wie ein Einbrecher auf dem Nachbargrundstück auf das Dach des dortigen Carports kletterte. Sie konnte beobachten, wie er auf dem Balkon des Nachbarhauses versuchte, die gekippte Balkontüre aufzubrechen. Als er bemerkte, dass er beobachtet wurde, brach er seinen Einbruchsversuch ab. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen blieben leider erfolglos. Die Nachbarin hatte aber die Gelegenheit, den Täter beim Verlassen des Nachbargrundstückes zu fotografieren. Diese Bilder werden für weitere Fahndungsmaßnahmen verwendet. 

„Die Fälle zeigen eindrucksvoll, dass Sicherungstechnik, kombiniert mit richtigem Verhalten und Nachbarschaftshilfe erfolgreiche Mittel gegen Einbrecher sind“, so der Präsident des bayerischen Landeskriminalamtes, Robert Heimberger. Neben den aktuellen Zahlen wird davon ausgegangen, dass die tatsächliche Anzahl der verhinderten Einbrüche deutlich höher ist, da nicht alle Einbruchsversuche der Polizei bekannt werden.

Umfangreiche Infos und Ratschläge zum Thema Einbruchschutz gibt es unter www.k-einbruch.de


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