Unter dem Motto "Alt für Jung" sollen Senioren gewonnen werden, um Flüchtlinge zu betreuen und zu unterstützen – Erste Erfolge zeichnen sich ab
(ty) Ein gemeinsames Projekt unter dem Motto „Alt für Jung“ haben das Pfaffenhofener Seniorenbüro und die städtische Integrationsstelle gestartet. Ziel der Patenschafts-Aktion ist nach Angaben aus dem Rathaus, mehrere ältere Pfaffenhofener dafür zu gewinnen, einen Flüchtling oder eine Flüchtlingsfamilie zu betreuen. Dabei kann es zum Beispiel um Hilfe beim Deutschlernen gehen, um Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt oder auch um gemeinsame Aktivitäten.
Das Projekt wird vom zuständigen Bundesministerium aus dem Programm „Menschen stärken Menschen“ und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros unterstützt und gefördert. „Das Seniorenbüro Pfaffenhofen hatte sich um die Teilnahme beworben und war als einziger Standort in Bayern ausgewählt worden“, wie eine Sprecherin der Stadtverwaltung heute mitteilte.
Frederike Gerstner, die städtische Koordinatorin für Integration, sowie Heidi Andre und Yvonne Fraebel, die beiden Leiterinnen des Seniorenbüros, betreuen das Projekt gemeinsam. Nach einem ersten Informationsabend Mitte Mai mit einer Reihe interessierter Senioren wurde jetzt ein Kennenlern-Fest gefeiert. Gerstner und Andre konnten dazu rund 50 Personen im Hofbergsaal willkommen heißen, darunter viele Geflüchtete aus Syrien – junge Männer ebenso wie junge Familien mit kleinen Kindern. Mit dabei waren auch Stadtrats-Referentin Verena Kiss-Lohwasser (SPD), Sabine Rieger von der Caritas, Gabi Dettke als Leiterin des Arbeitskreises Asyl sowie Kathrin Maier von der Stadtverwaltung und mehrere arabische Frauen der Gruppe A Sayel als Dolmetscherinnen.
Das Café Hofberg und A Sayel hatten ein deutsch-arabisches Büffet vorbereitet, beim gemeinsamen Essen ergaben sich erste Gespräche. „Da entstanden auch gleich die ersten Beziehungen zwischen Pfaffenhofenern und den Neuangekommenen und erste ganz konkrete Vorhaben wurden geplant“, wird dazu berichtet. Beispielsweise soll eine syrische Familie Unterstützung bei der Wohnungssuche bekommen.
Außerdem wollen mehrere ehrenamtliche Mitarbeiter des Seniorenbüros Deutsch-Unterricht geben und auf diese Weise die Geflüchteten kennenlernen. Andere wiederum wollen jungen Flüchtlingen helfen, sich über den Arbeitsmarkt zu informieren und Bewerbungen zu schreiben. Und ein engagierter Dolmetscher hat an diesem Abend einen jungen Syrer kennengelernt, mit dem er künftig Fußball spielt.
Bei diesen und weiteren Projekten bekommen die Paten Begleitung und Unterstützung von den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen der Stadt. Frederike Gerstner und Heidi Andre wollen zudem regelmäßige Treffen der Paten organisieren, um einen Erfahrungsaustausch in Gang zu setzen. Und sie planen verschiedene gemeinsame Aktivitäten. „Bleibt zu wünschen, dass über das Patenschafts-Projekt hinaus eine ganze Reihe neuer Begegnungen zwischen Jung und Alt, zwischen Einheimischen und Geflüchteten erfolgt“, heißt es aus dem Rathaus.