Für besseres Miteinander: Die Pfaffenhofener Integrations-Koordinatorin Frederike Gerstner lud zum Info- und Netzwerkabend
(ty) „Wie können wir zusammenwirken, damit das Miteinander funktioniert?“ Unter dieser Fragestellung lud die städtische Koordinatorin für Integration, Frederike Gerstner, Vertreter der Pfaffenhofener Schulen ins Rathaus zu einem Informations- und Netzwerkabend rund um das Thema Integration ein. Dabei ging es vor allem um interkulturelle Kompetenz, Anti-Diskriminierung und globales Lernen an Schulen.
Zusammen mit Sabine Rieger und Theresa Stumpf von der Fachstelle für Asyl-Ehrenamt bei der Caritas sowie Dr. Christiane Hofbauer hatte Gerstner den Abend konzipiert. Dabei standen das gegenseitige Kennenlernen und der Erfahrungsaustausch im Vordergrund. Erklärtes Ziel des Treffens war es aber auch, das Thema Diskriminierung aufzugreifen und über externe Akteure in der Anti-Diskriminierungsarbeit zu informieren. „Uns ist es wichtig, dass hingeschaut wird. Die Gefahr der digitalen Medien ist nicht zu unterschätzen“, so Gerstner. „Hier können populistische Meinungsbilder aufgeschnappt werden und sehr leicht weiterverbreitet werden.“
Dabei sei es nicht immer einfach, neben dem ganz normalen Unterricht dem Anspruch gerecht zu werden, die Schüler über globale Zusammenhänge aufzuklären und der Diskriminierung entgegenzuwirken. Gerstner bot daher Einblicke in die Projektarbeit, wie sie beispielsweise vom „Netzwerk für Demokratie und Courage“, dem „Jungen Bündnis für Geflüchtete“ oder auch der „Georg-von-Vollmar-Akademie“ passgenau für die jeweilige Schule umgesetzt wird. Hier werden Schüler für das Thema Diskriminierung sensibilisiert und im Themenfeld Demokratie ausgebildet. Auch Lehrende können Strategien des Umgangs mit Vorurteilen erlernen und sich vielfältig weiterbilden, beispielsweise zum Thema rechtsextreme Jugendszenen.
Einige Initiativen gegen Diskriminierung existieren bereits an den Pfaffenhofener Schulen. So gibt es beispielsweise am Schyren-Gymnasium neben integrativen Kunstprojekten mit Flüchtlingen auch einen Arbeitskreis „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, der sich für die Wertschätzung gesellschaftlicher Vielfalt einsetzt.
Zusätzlich zu den vielen Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die schon seit langem die Pfaffenhofener Schulen besuchen, kommen jetzt immer mehr Schüler mit Fluchthintergrund in die Klassen. Eine Schwierigkeit, die von den Lehrkräften an diesem Abend thematisiert wurde, sind die unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen. Entsprechend lag ein Schwerpunkt seitens der Schulen auf den Möglichkeiten und Herausforderungen der Sprach- und Kulturvermittlung bei Flüchtlingskindern.
„Die Lehrer zeigten sich interessiert an Möglichkeiten, Pfaffenhofener Schüler künftig noch mehr in Kontakt zu bringen mit den hier lebenden Asylbewerbern und Geflüchteten“, so eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Christiane Hofbauer wies auf den Arbeitskreis Asyl als Vermittlungs- und Kontaktstelle hin und erläuterte andere bestehende Initiativen, wie etwa die städtischen Patenschafts-Projekte. Denn da ist sich das Team von Frederike Gerstner, Sabine Rieger, Theresa Stumpf und Christiane Hofbauer einig: Die persönliche Begegnung diene dem Abbau von Vorurteilen. „Und gemeinsame Aktivitäten geben allen Sinn, Freude und Perspektive – unabhängig vom Alter oder von der Nationalität.“
Lesen Sie auch: