Nach mehreren Rettungseinsätzen am gestrigen Tag haben die Behörden reagiert – auch außerhalb des Verbots-Bereichs wird vom Befahren des Flusses dringend abgeraten
(ty) Gestern kam es ab 14 Uhr zu mehreren Einsätzen wegen gekenterten Schlauchbooten auf der Isar. Der Grund liegt im Hochwasser, das derzeit herrscht. Durch die starken Niederschläge der vergangenen Tage führt die Isar außerdem noch jede Menge Treibgut mit, das wegen des trüben Wassers zumeist nicht erkannt wird. Außerdem haben sich mehrfach diverse Hindernisse gebildet (verkeilte Bäume oder Äste), die sich zum Teil unterhalb der Wasseroberfläche befinden.
„Aufgrund des Hochwassers und der erhöhten Fließgeschwindigkeit ist eine Beseitigung dieser Gefahrenstellen aktuell nicht durchführbar“, teilt die Münchner Polizei mit. Die Landratsämter München und Bad Tölz/Wolfratshausen haben ein Verbot für das Befahren der Isar erlassen, das auch am heutigen Sonntag noch gilt. Es wird außerdem dringend davon abgeraten, die Isar in den nicht von dem Verbot betroffenen Bereichen zu befahren.
Zunächst wurde gestern bei der Polizei bekannt, dass im Bereich Baierbrunn ein Schlauchboot mit zwei Personen gekentert war. Eine Aufklärung vor Ort führte nach Angaben eines Polizei-Sprechers zu dem Ergebnis, dass das Schlauchboot mit insgesamt vier Personen besetzt war und zwei Personen zu diesem Zeitpunkt zunächst verschwunden waren. Im Rahmen der Suche konnten die Vermissten dann geraume Zeit später auf einer Kiesbank zwischen Isar und dem Kanal aus dem Mühltal zusammen mit noch zwei anderen Personen gesichtet werden.
Auch die genannte Kiesbank war aufgrund des Hochwassers praktisch nicht mehr existent und bestand nun noch aus einzelnen kleinen Inseln, wird berichtet. Im Rahmen dieses Rettungs-Einsatzes ergab sich, dass noch ein weiteres Schlauchboot, ebenfalls mit vier Personen besetzt, gekentert war. Das Ganze überschnitt sich dann mit einem Einsatz, der auch im Bereich der Polizeiinspektion Wolfratshausen lief. Hier konnten gekenterte Personen mit Hilfe eines Hubschraubers gerettet werden.
Aufgrund einer Absprache zwischen dem Polizeipräsidium München, dem Polizeipräsidium Oberbayern-Süd sowie den zuständigen Landratsämtern wurde schließlich eine allgemeine Verbotsverfügung für das Befahren der Isar durch die Landratsämter Bad Tölz/Wolfratshausen und München erlassen. Diese Verbotsverfügung gilt auch noch für den heutigen Sonntag. Im Bereich des Landkreises München besteht ein Bootfahrverbot auf der Isar im Bereich von der Landeskreis-Grenze bei der Dürnsteiner Brücke/Bruckenfischer bis zur Landkreis-Grenze bei der Großhesseloher Brücke.
Das Polizeipräsidium München rät auch weiterhin dringend davon ab, die Isar zu befahren – sowohl im Verbotsbereich als auch außerhalb dieses Verbotsbereichs. Eine Gefahr durch das Hochwasser und aufgrund der erhöhten Fließgeschwindigkeit sei nach wie vor gegeben.