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Pfaffenhofener Stadtwerke gehen gegen Pkw-Lenker vor, die bei laufenden Bauarbeiten die frisch asphaltierte Gritschstraße befahren haben – Polizei eingeschaltet, auch Schadensersatz-Forderungen drohen 

(ty) „Wütende Anrufe bei den Stadtwerken Pfaffenhofen“ habe es gegeben, berichtet Pressesprecher Heinz Hollenberger. Anwohner in der Gritschstraße hatten seinen Worten zufolge beobachtet, dass etliche Autofahrer bei laufenden Bauarbeiten auf dem frisch asphaltierten Fahrbahnbelag unterwegs waren. Und das trotz einer breiten rot-weißen Sperrvorrichtung und eines Verkehrsschildes, das die Nutzung der Straße klar verbiete. Für drei Pkw-Lenker, die sozusagen auf frischer Tat ertappt wurden, hat ihr Verhalten jetzt handfeste Folgen. Aber der Reihe nach.

 

Die empörten Anrufe, die im Kundencenter der Stadtwerke eingingen, seien an den für das Straßennetz zuständigen Projektleiter Johannes Bucher weitergeleitet worden. Der habe dann vor Ort tatsächlich drei Autofahrer auf frischer Tat ertappt und mit dem Handy fotografiert. „Es gelang ihm auch, eine Autofahrerin direkt anzusprechen“, so Hollenberger.

Die Frau habe lapidar erklärt, die rot-weiße Absperrung und das Schild hätten gar nicht auf der Straße gestanden, als sie durchgefahren sei. „Tatsächlich hatten die Bauarbeiter die Sperre nur kurzfristig auf die Seite gezogen, damit ein Lkw frischen Asphalt anliefern konnte“, wird dazu erklärt. „Die Frau war einfach ohne zu fragen zwischen der schweren Asphaltverlegemaschine und den Arbeitern durchgefahren.“

 

Die Stadtwerke „können ein solch rücksichtsloses Verhalten nicht tolerieren“, betont Hollenberger. Schließlich würden Steuergelder aufgewendet, um die Straßen zu sanieren. „Wer auf frisch asphaltierten Fahrbahnen fährt, schädigt die Allgemeinheit“, so die unmissverständliche Ansage aus den Stadtwerken.

Doch damit nicht genug. Helmut Fink, der Leiter der Pfaffenhofener Polizeiinspektion, weist darauf hin, dass es sich hier um eindeutige Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung handle: „Die Fahrer haben andere mehr als unvermeidbar geschädigt“, so Fink. Und wie Stadtwerke-Sprecher Hollenberger ergänzt, prüfe das die Arbeiten ausführende Bauunternehmen jetzt, welche Schäden das vorzeitige Befahren des frischen Asphalts nach sich gezogen hat. 

 

Die Verursacher möglicher Schäden auf der neuen Fahrbahn in der Gritschstraße müssen nach Angaben der Stadtwerke mit einer Schadensersatz-Forderung rechnen. Unabhängig davon erwarte die fotografierten Pkw-Lenker eine Verwarnung in Höhe von 20 Euro, weil sie gegen die Straßenverkehrsordnung verstoßen haben.  

„Der Asphalt muss mindestens 140 Grad heiß aufgebracht werden“, erklärt Team- und Projektleiter Johannes Bucher, der bei den Stadtwerken zuständig für den Straßenunterhalt ist. „Danach braucht die Masse bei sommerlichen Temperaturen mehrere Stunden, um komplett auszukühlen und darf 24 Stunden lang überhaupt nicht befahren werden.“ Laut ADAC werden Reifen schon bei einer Asphalt-Temperatur von 40 bis 60 Grad beschädigt, sie können theoretisch sogar Feuer fangen. 


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