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Die Beamten waren in Ergolding angerückt, weil der Mann seine Frau geschlagen haben soll – Dann ging er mit laufender Kettensäge auf die Gesetzeshüter los

(ty) Gestern gegen 18.30 Uhr wurde die Einsatzzentrale der Polizei über einen Familienstreit in Ergolding im Kreis Landshut informiert. Die 53-jährige Ehefrau meldete demnach, dass ihr Mann sie geschlagen habe. Als die ersten Polizisten gegen 18.45 Uhr an der besagten Adresse eintrafen, „stand ihnen der Ehemann mit laufender Motorkettensäge gegenüber und ging dann in bedrohlicher Haltung auf die Beamten zu“. So schilderte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern gestern Abend in einer ersten Mitteilung die Situation. 

Um diesen Angriff abzuwehren, habe einer der auf das Bein des Angreifers geschossen. Zunächst war von drei Schüssen die Rede, heute wurde mitgeteilt, dass nur zwei Schüsse abgegeben worden seien. Der getroffene 55-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Er sei nicht lebensgefährlich verletzt worden, hieß es bereits gestern.

 

Die Landshuter Kriminalpolizei hat vor Ort in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft die Ermittlungen hinsichtlich des Motorsägen-Angriffs übernommen. Zur Klärung des polizeilichen Schusswaffengebrauchs wurde das Landeskriminalamt hinzugezogen, das noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen hat. Die Staatsanwaltschaft Landshut prüft indes die Beantragung eines Haftbefehls gegen den 55-Jährigen. 

Die Polizei war von der Ehefrau des Mannes gerufen worden, da sie von dem 55-Jährigen geschlagen worden sei, außerdem habe er Alkohol getrunken. Bereits am Tag zuvor soll der Mann nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern seine Frau schon einmal angegriffen haben. Gestern Abend wurden von der Einsatzzentrale zwei Streifenbesatzungen zu der Adresse geschickt.

 

„Als die Beamten dort eintrafen, stand ihnen der Mann an der Haustürschwelle mit laufender Motorsäge gegenüber“, wurde heute konkretisiert. Weiter heißt es: „Auf die Aufforderung, die Kettensäge beiseite zu legen, reagierte er nicht und ging stattdessen in bedrohlicher Haltung auf die Polizisten zu. Die eingesetzten Beamten drohten ihm nun den Schusswaffengebrauch an, was dieser aber ignorierte und weiter auf diese zuging.“ Daraufhin habe ein Beamter einen Warnschuss abgegeben, was aber ebenfalls keine Wirkung gezeigt habe. „Als letztes Mittel schoss der Polizeibeamte dann gezielt auf ein Bein des Angreifers und traf ihn am Unterschenkel“, wurde heute in einer gemeinsamen Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizeipräsidium mitgeteilt.

 

Der Mann habe sich noch mit laufender Kettensäge ins Haus geschleppt, sei dann aber am Boden liegen geblieben, wo er fixiert und vom herbeigerufen Rettungsdienst behandelt werden konnte. Anschließend sei er zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden. „Lebensgefahr besteht weiterhin nicht“, wurde heute Nachmittag noch einmal bestätigt. 

Die an dem Einsatz beteiligten Polizisten seien von hierfür besonders geschulten Beamten betreut worden „und haben ihren Dienst zur regulären Zeit beendet“. Auch zur Betreuung der Angehörigen des 55-Jährigen wurde ein Kriseninterventionsteam herbeigerufen.


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