Bei der Einwohner-Entwicklung hat die Hallertau die Nase vorn – Ingolstadt wächst zwar auch nachhaltig, kann da aber nicht mithalten
(ty) Ingolstadt und die Landkreise rundum wachsen stärker als der Rest von Bayern, was die Bevölkerung betrifft. Das belegen die Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung. Allerdings hat sich dieses Bevölkerungswachstum seit 2011 zunehmend in die Landkreise verlagert, in der Hauptsache in den Landkreis Pfaffenhofen. Nicht zuletzt dürften die immensen Bauland- und Immobilienpreise in Ingolstadt diesen Trend verstärken und natürlich die Tatsache, dass das Angebot an Wohnraum und Bauland in Ingolstadt eher knapp ist.
Ingolstadt wächst vor allem durch die Zuwanderung von jungen Erwachsenen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Die stärksten Einwohnerzunahmen in den umgebenden Landkreisen stammen indes aus der Altersgruppe 30 bis unter 50 Jahren – der Elterngeneration – und den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Seit 2011 ist die Bevölkerung in der Region Ingolstadt um rund 22 000 Einwohner oder 4,8 Prozent gestiegen. Das stärkste prozentuale Wachstum erlebte aber dennoch nicht Ingolstadt, sondern der Landkreis Pfaffenhofen, der mit über 7100 Menschen 6,1 Prozent Zuwachs verbuchte. Die Stadt Ingolstadt liegt mit knapp 6400 Einwohnern oder fünf Prozent knapp über dem Gesamtwert der Region. Und die wiederum liegt deutlich vor Bayern, aber doch hinter Oberbayern, wo der Großraum München durch sein starkes Bevölkerungswachstum den Ausschlag gab.
Während die Stadt Ingolstadt 2012 und 2014 mit einem Plus von jeweils über 1800 Einwohnern den stärksten Zuwachs in der Region verzeichnete und der Landkreis Pfaffenhofen knapp dahinter lag, hatte 2013 und 2015 der Landkreis Pfaffenhofen mit das höchste Wachstum. Der Landkreis Eichstätt zeichnete sich durch ein stetig steigendes Wachstum aus und auch er hatte 2015 einen größeren Einwohnerzuwachs als Ingolstadt.
Die Einwohnerzuwächse Ingolstadts im Vergleich zu den drei Landkreisen wurden geringer. Insgesamt ging der Anteil Ingolstadts am Bevölkerungswachstum von etwa 35 Prozent auf rund 20 Prozent zurück.
Bei den Geburten zeigt sich ein kontinuierlicher und deutlicher Anstieg seit 2011. Ingolstadt vermeldete im Jahr 2015 rund 300 Geburten mehr als noch 2011, in den Landkreisen Pfaffenhofen und Eichstätt gab es eine Steigerung um rund 200 Geburten, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen immerhin um 100 Neugeborene. Insgesamt stieg die Zahl der Neugeborenen in der Region von rund 4060 auf über 4800 an.
Da auch die Sterbefälle in der Region kontinuierlich gestiegen sind, teils aber nicht so stark wie die Geburtenzahlen, wurde vor allem in Ingolstadt seit 2013 und im Landkreis Eichstätt seit 2011 ein nicht unerhebliches natürliches Bevölkerungswachstum erreicht.
Das so genannte Wanderungsplus (Zuzüge minus Abwanderungen) in Ingolstadt resultiert in erster Linie aus der Zuwanderung junger Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Bei der Zuwanderung der Landkreise dominiert die Altersgruppe der 30 bis unter 50-Jährigen zusammen mit den Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren.
Das ist ein deutlicher Hinweis auf den Prozess, dass junge Erwachsene in der Stadt Arbeit und Wohnung finden. Bei der Familiengründung oder wenn bereits Familie mit Kindern vorhanden ist, wird der ländliche Raum mit seinen günstigeren Bauland- und Immobilienpreisen angesteuert.