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Das Amtsgericht hat die Traditionsgaststätte unter vorläufige Insolvenzverwaltung gestellt – der Betrieb soll zumindest bis Ende November normal weiterlaufen

Von Tobias Zell

In der Traditionsgaststätte am Ingolstädter Auwaldsee hat der Insolvenzverwalter Einzug gehalten. Die Betreiber-GmbH & Co. KG – Geschäftsführerin ist Maria Stiftl – war mehrere Monate mit der Zahlung der Sozialversicherungsbeiträge im Rückstand und auch nicht schnell in der Lage, die Forderungen zu begleichen, weshalb die AOK als Gläubigerin ernst machte und die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragte. Das Amtsgericht hat daraufhin nun am Dienstag die vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet und den Münchner Anwalt Maximilian Breitling mit der Angelegenheit betraut. Er ist nun am Ufer des Auwaldsees am Ruder und hat oben genannte Hintergründe auf Anfrage bestätigt.

„Ich sehe mich als Rettungsversucher“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Breitling heute im Gespräch mit unserer Zeitung. Nach einer langen Sitzung mit der Wirtin ist der zu der Ansicht gelangt, dass es auf Basis der ersten Zahlen gar nicht so schlecht aussieht. Der Betrieb in der Gaststätte werde auf jeden Fall erst einmal ganz normal weiterlaufen, wie Breitling betont. Und die 22 Mitarbeiter, zwölf Festangestellte und zehn Aushilfen, sollen  demnach erst einmal ihre Jobs behalten können – zumindest bis Ende November.

Die "Wirtshaus am Auwaldsee GmbH & Co. KG" von Maria Stiftl steht unter vorläufiger Insolvenzverwaltung.

Breitling stehe außerdem „im engen Kontakt“ zum Verpächter des Lokals, der Brauerei Herrnbräu. Auf deren Kooperation sei ist man angewiesen, um den Betrieb erst einmal weiterzuführen. Und auch hier gibt es offenbar Hoffnung: Der vorläufige Insolvenzverwalter berichtet von einer „verhalten positiven“ Rückmeldung. Insgesamt geht es für Breitling nun erst einmal darum, zu prüfen, „ob und in welchem Umfang und wie lange der Betrieb weiter geführt werden kann“, wie er zusammenfasst.

Für kommenden Montag, 13 Uhr, ist eine Betriebsversammlung angesetzt. Da will Breitling mit allen Mitarbeitern sprechen. Mit einigen habe er bereits Gespräche geführt. Die Gehälter der Angestellten sollen bis Ende November sichergestellt werden. Das sei über eine so genannte Insolvenzgeld-Vorfinanzierung für maximal drei Monate möglich, also bis Ende November. Bis dahin sieht Breitling den Betrieb in der „Konsolidierungsphase“; danach müsse man weitersehen. Freilich ist es auch noch zu früh, um nach nur zwei Tagen eine belastbare Aussage zu treffen.

Experte Breitling steht nun vor der Herausforderung, bis Ende November den Betrieb zu sanieren – „gegebenenfalls durch Übertragung auf einen Übernehmer“, wie er sagt. Für ihn ist aber klar: „Ich werde eine Rettung versuchen.“


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