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Arne Schönbrodt vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt erklärt, was seit gestern Abend auf der Großbaustelle alles passiert – Es ist eine Materialschlacht, die nun ihrem Ende entgegenstrebt

(ty/zel) An diesem Wochenende brauchen die Verkehrsteilnehmer in Pfaffenhofen bekanntlich besonders starke Nerven. Seit Samstagabend ist für die abschließenden Asphaltierungsarbeiten die Joseph-Fraunhofer-Straße (Bundesstraße B13) zwischen der Panoramakreuzung beim Kaufland und der Feuerwehr nördlich der Weiherer Kreuzung komplett gesperrt. Die Sperrung dauert nach Angaben des Staatlichen Bauamts voraussichtlich bis in den späten Montagabend. Wie aber laufen die Arbeiten und was passiert da jetzt alles? Wir sprachen mit Arne Schönbrodt, dem zuständigen Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt Ingolstadt. 

 

„Gestern konnten die Bauarbeiten pünktlich um 18 Uhr auf der Joseph-Fraunhofer-Straße gestartet werden“, berichtete er heute gegenüber unserer Zeitung. „Alle Geschäfte hatten rechtzeitig geschlossen, der gesamte Bereich – sonst Tag für Tag mit über 13 000 Fahrzeugen belastet – war autofrei.“

Lediglich der Kaufland-Supermarkt konnte laut Schönbrodt gestern Abend regulär bis 20 Uhr geöffnet haben, da als Zuwegung die Ein- und Ausfahrt „Altenstadt“ genutzt werden konnte. „Die Ausfahrten zur Joseph-Fraunhofer-Straße wurden durch einen von Kaufland extra engagierten Sicherheitsdienst kontrolliert, damit sich niemand in den Baustellenbereich verirrte“, berichtet er und lobt: Die Verkehrsteilnehmer hielten sich an die Absperrungen und folgten ab 18 Uhr den beschilderten Umleitungen, die von den Mitarbeitern der Straßenmeisterei Ingolstadt rechtzeitig aufgestellt wurden.

Wie geplant: Um 18 Uhr wurde die Asphaltfräse gestartet. 

„Wir danken allen, dass der Baustellenbeginn so reibungslos funktionieren konnte“, lautet Schönbrodts erstes Fazit. „Hier haben wirklich alle – Geschäftsleute, Anwohner, Kunden, Verkehrsteilnehmer, Baufirma und das Staatliche Bauamt – an einem Strang gezogen.“ So konnte tatsächlich, wie geplant, um 18 Uhr die Asphalt-Fräse loslegen. 

Vier Zentimeter wurden über Nacht von den bestehenden Asphalt-Schichten auf einer Länge von rund 800 Metern „abrasiert“. Bei den Arbeiten ließ sich der durch die Fräsen entstehende Lärm freilich nicht vermeiden. „Hierzu sind im Vorfeld Abstimmungen mit der Immissionsschutzbehörde des Landratsamt Pfaffenhofen erfolgt“, betont Schönbrodt.

 

Und wie geht es jetzt weiter? „Heute wird auf den rund 800 Metern die neue Asphalt-Deckschicht eingebaut“, erklärt Schönbrodt. Und das ist eine wahre Materialschlacht. Seinen Worten zufolge sind sage und schreibe 800 Tonnen Asphalt-Mischgut erforderlich, die in mehr als 30 Lastwagen von den Asphalt-Mischanlagen herangekarrt werden. Interessantes Detail am Rande: „Damit der rund 160 Grad heiße Asphalt auf dem Transportweg nicht abkühlt, kommen Lkw mit speziellen thermoisolierten Asphaltmulden zum Einsatz.“

 

Fräsen bis tief in die Nacht.

Am morgigen Montag wird laut Schönbrodt als „Dünnschichtbelag im Kalteinbau“ – so heißt es im Fachjargon – der so genannte Multifunktionsstreifen in der Fahrbahnmitte eingebaut. Diese Asphalt-Deckschicht ist 1,5 Zentimeter dick. „Der Sinn dabei ist“, erklärt Schönbrodt, „dass sich wie bislang der Multifunktionsstreifen wieder farbig von den beiden normalen Fahrspuren unterscheidet.“ Dies solle die Erkennbarkeit und Begreifbarkeit dieser separaten Fahrspur verbessern, die den Verkehrsteilnehmern ja als Ab- und Einbiegespur dient. 

Die gute Nachricht in Zusammenhang mit diesem „Dünnschichtbelag im Kalteinbau“ formuliert Schönbrodt so: „Da der nicht auskühlen muss, soll bereits morgen Abend die wichtige Verbindungsachse in Pfaffenhofen wieder für den Verkehr freigegeben werden.“

 

Zum Hintergrund: Die Straßen- und Brückenbauarbeiten an der Weiherer Kreuzung sind bekanntlich bereits seit Anfang September abgeschlossen. Hier wurde der viel befahrene Knotenpunkt – wie berichtet – barrierefrei und umgebaut und damit sicherer gemacht. An diesem langen Feiertags-Wochenende steht nun planmäßig die Fahrbahn-Erneuerung der Joseph-Fraunhofer-Straße beziehungsweise B13 an. „Um eine schnelle, sichere und in der Qualität hochwertige Bauausführung zu gewährleisten, finden die Bauarbeiten unter Vollsperrung statt“, sagt Schönbrodt.

Das hat auch gute Gründe, wie er erläutert: Halbseitige Sperrungen mit Ampel-Regelungen würden seinen Worten zufolge zu einer wesentlich längeren Bauzeit und massiven Verkehrsbehinderung mit langen Rückstauungen sowie zu Nähten im Asphalt führen, an denen sich schnell wieder Straßenschäden bilden können. Frühzeitige erneute Sanierungen mit erneuten Verkehrsbehinderungen wären die Folge, so Schönbrodt. Und das will freilich keiner.

 

Um die Beeinträchtigungen für die Anlieger, Geschäfte und die Verkehrsteilnehmer trotz der Vollsperrung möglichst gering zu halten, wurde mit allen Betroffenen bereits im Mai vereinbart, die Vollsperrung an diesem verlängerten Wochenende – morgen ist „Tag der Deutschen Einheit“ – durchzuführen. Um dabei die anliegenden Geschäfte möglichst wenig zu beeinträchtigen, wurde die Vollsperrung erst am Samstagabend, um 18 Uhr eingerichtet. Das Hotel Alea ist während der Vollsperrung aus südlicher Richtung – von der Weiherer Kreuzung her – anfahrbar.

Erstmeldung zum Thema:

Pfaffenhofen: B13 wird komplett gesperrt 


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