Aufsehen erregende Fälle aus den aktuellen bayerischen Polizeiberichten
Internationales Familien-Drama löst Großeinsatz aus
(ty) Kurz nach 15 Uhr meldete eine 22-jährige Österreicherin der Polizei, dass der Vater das gemeinsame Kind gegen ihren Willen in einem Fahrzeug mitgenommen habe. Die Frau lebte bis vor drei Wochen mit dem Mann, einem 33-jährigen Tunesier, und der Tochter in Frankreich. Nachdem der Tunesier die 22-Jährige fortlaufend bedrohte und Gewalt gegen sie anwendete, kam die Österreicherin zu Verwandten nach Salzburg.
Heute fuhr die Kindsmutter mit der fünfjährigen Tochter nach Elsbethen zu den Großeltern. Dort traf sich die Frau mit ihren beiden Cousins. Die drei verließen gegen 15 Uhr mit dem Kind das Haus, um spazieren zu gehen. Dabei tauchte der Kindsvater mit einem zweiten Mann auf. Die beiden nahmen die Tochter an sich, setzten das Mädchen in ein Fahrzeug und flüchteten.
Die beiden Cousins versuchten die Wegnahme der Tochter zu verhindern, wurden aber mit Gewalt daran gehindert. Dabei verletzten sich die beiden. Eine Fahndung wurde eingeleitet. Dabei setzte die Landesleitzentrale sämtliche Polizeistreifen in Salzburg und die deutschen Behörden in Kenntnis, nachdem der Vater mit dem Kind nach Frankreich flüchten wollte.
Die Autobahndienststellen der bayerischen Polizei leiteten ebenso die Fahndung ein. Kurz darauf konnte der gesuchte Pkw auf Höhe des Parkplatzes Chiemsee durch eine Streife der Polizeiinspektion Fahndung Traunstein gesichtet und die Verfolgung aufgenommen werden. Um eine mögliche Gefährdung des Kinds sowie der beiden männlichen Fahrzeug-Insassen zu vermeiden, wurden mehrere Polizeifahrzeuge für eine kontrollierte Anhaltung hinzugezogen.
Kurz vor dem Irschenberg, auf Höhe des Parkplatzes „Am Moos“, konnte das Fahrzeug angehalten und beide Tatverdächtige festgenommen werden. Das Kind ist wohlauf und befindet sich in polizeilicher Obhut. Insgesamt waren acht Polizeifahrzeuge der Inspektion Fahndung Traunstein, Rosenheim, der Autobahnpolizei Traunstein, Rosenheim sowie je ein Polizeifahrzeug der Inspektionen Grassau und Rosenheim an der Festnahme beteiligt. Zu einer Flucht der Tatverdächtigen oder zu Widerstandshandlungen kam es nicht.
„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit der österreichischen Polizei verlief vorbildlich“, heißt es on der Polizei. Aufgrund des Tatorts in Österreich und der Festnahme in Deutschland folgen nun Rechtshilfe-Abkommen durch die zuständigen Staatsanwaltschaften
Brutaler Überfall in Mehrfamilienhaus
Gestern am späten Nachmittag wurde eine 25-Jährige in ihrer Nürnberger Innenstadtwohnung Opfer eines Raubüberfalls. Noch am Abend nahm die Polizei drei Männer sowie eine Frau unter dringendem Tatverdacht fest. Nach bisherigen Erkenntnissen klingelte es gegen 17.30 Uhr an der Wohnungstür des Opfers in der Schustergasse. Als die Frau nicht öffnete, drang eine 24-Jährige zusammen mit zwei Begleitern im Alter von 24 und 29 Jahren gewaltsam in die Wohnung ein. Während die Überfallene sofort von der 24-Jährigen körperlich angegangen und mit einer Schusswaffe in Schach gehalten wurde, durchsuchten die beiden Mittäter die Wohnung.
Das Trio nahm unter anderem Bargeld, Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik sowie persönliche Gegenstände des Opfers an sich und flüchtete damit aus der Wohnung. Die leicht verletzte Wohnungsinhaberin verständigte die Polizei. Da das Opfer die Tatverdächtigen kannte, veranlasste die Einsatzleitung umgehend entsprechende Maßnahmen, die zur Ergreifung der Verdächtigen führten. Noch am Abend nahm das SEK drei Männer sowie die 24-jährige Frau unter dringendem Tatverdacht fest. Die Staatsanwaltschaft ordnete bei der 24-Jährigen eine Wohnungsdurchsuchung an. Dabei stellten die Ermittler Teile der Beute, eine Schreckschusspistole als mutmaßliche Tatwaffe sowie Rauschgift sicher.
Unfall nach Hubschrauber-Betankung
(ty) Gestern Nachmittag ereignete sich in einem Seitental von Oberstdorf ein Unfall nach einer Hubschrauber-Betankung. Nach ersten Erkenntnissen trat aufgrund eines technischen Defekts an der Kerosinpumpe vorerst unbemerkt weiterhin Treibstoff aus. Dadurch gelangten etwa 150 Liter Kerosin ins Erdreich, welches – derzeit 50 Kubikmeter Erdreich – großflächig abgetragen wird. Die Kerosinpumpe, die als integrierte Tankeinheit auf einem Kleintransporter befestigt war, wird ebenfalls untersucht.
Mit dem Landratsamt Oberallgäu und dem Wasserwirtschaftsamt wird das weitere Vorgehen abgestimmt. Ein Gutachter zur weiteren Klärung wurde eingeschaltet. Durch die zeitnahe Bereitstellung eines Baggers und diverser Laster konnte sofort mit dem Aushub begonnen werden und weitere Schäden vermieden werden. Aus Sicherheitsgründen wurden weitere 30 Kubikmeter Erdreich entfernt. Eine Grundwasserverunreinigung und größere Umweltschäden sind nach jetzigen Ermittlungsstand nicht eingetreten.
Familienstreit eskaliert
Gegen 7.30 Uhr gingen mehrere Anrufe bei der Hofer Polizei ein, weil sich eine Personengruppe vor einem Hotel in der Bismarckstraße in Hof prügelte. Bereits während der Telefonate war im Hintergrund lautes Geschrei zu hören. Sofort wurden mehrere Streifen zum Tatort geschickt. Zwischenzeitlich ging die Meldung bei der Polizei ein, dass etwa vier bis fünf Jugendliche an einer Schlägerei beteiligt sein sollen. Als die ersten Streifen vor Ort eintrafen, stellte sich die Situation allerdings etwas anders dar.
Ein 22-jähriger Mann wurde von mehreren Personen festgehalten und der Polizei übergeben. Die Beteiligten waren den Einsatzkräften nicht unbekannt. Schon seit längerer Zeit gibt es immer wieder Streitigkeiten zwischen den beiden in die Schlägerei involvierten Familien. Die aus dem Irak stammenden Großfamilien, die schon seit mehreren Jahren in Hof wohnen, sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Polizei-Einsätze. Erst zwei Tage zuvor kamen sich die Familienoberhäupter ins Gehege.
Die beiden Männer im Alter von 29 und 40 Jahren gingen aufeinander los. Der Jüngere musste nach der Schlägerei mit einer Kopfplatzwunde ins Krankenhaus gebracht werden. Der Grund des dauerhaften Familien-Zwists konnte bis dato nicht genau geklärt werden. Beide Familien beschuldigten sich gegenseitig. Das Resümee der heutigen Auseinandersetzung: Fünf Personen mussten leicht verletzt ins Klinikum gebracht werden. Insgesamt waren bis zu sieben Personen an der Rauferei beteiligt, bei der wohl auch ein Pfefferspray eingesetzt wurde.
Tödlicher Betriebsunfall
Bei Abrissarbeiten in einem Industriebetrieb in der Erzhausstraße in Sulzbach-Rosenberg wurde heute gegen 9.20 Uhr ein 53-Jähriger von einem herabfallenden Eisenträger erschlagen. Der bulgarische Arbeiter hielt sich unter einer Dachkonstruktion auf, die abgerissen werden sollte. Von dieser löste sich ein Eisenträger und fiel auf den Mann. Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen konnte der 53-Jährige nicht gerettet werden. Die weiteren Ermittlungen müssen nun zeigen, warum sich der Eisenträger löste.
Zuerst macht er ein Kreuzzeichen, dann räumt er den Altar leer
Ein nicht alltäglicher Diebstahl hat sich in Hammelburg ereignet. Vom Altar der katholischen Stadtpfarrkirche klaute ein Unbekannter verschiedene Lebensmittel aus der Dekoration zum Erntedank. Beim Abbau der Altar-Dekoration für den Erntedank-Gottesdienst mussten die Helfer feststellen, dass ein Teil der Lebensmittel fehlte.
Die Auswertung der Videoaufzeichnung zeigt einen etwa 65 Jahre alten, kräftigen Mann, wie er zielstrebig mit einer Tasche auf den Altar zuläuft. Vor dem Altar bekreuzigte er sich und verstaute verschiedene Lebensmittel, wie Kaffee, Süßigkeiten und Gewürze, aus der Dekoration in seiner Tasche. Nach der Tat bekreuzigte sich der Unbekannte erneut und verließ die Kirche. Auch wenn sich der Unbekannte vor und nach der Tat bekreuzigte, schützt ihn das aber nicht vor der weltlichen Strafverfolgung...