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Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) referierte vor dem bayerischen Wirtschaftsbeirat über die finanzielle Lage der Stadt

(ty) Was den Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verbindet, das ist das Vokabular, das er in jüngster Zeit nutzt, um die finanzielle Krise der Stadt und deren Auswirkungen zu beschreiben. „Wir schaffen das“ war Merkels berühmter Satz in Sachen Flüchtlingspolitik – „wir packen da", heißt es bei Lösel, wenn es um die Frage geht, ob und wie Ingolstadt die Krise übersteht, die Volkswagen der Stadt eingebrockt hat.

Gestern Abend referierte Lösel vor dem Wirtschaftsbeirat Bayern in der Volkshochschule. Und natürlich war es die Situation der Stadt, die im Mittelpunkt stand. Selbstredend wird es zunehmend schwerer, hier etwas wirklich Neues zu erzählen. Reden dieser Art hat der OB bestens drauf, weil er sie doch recht häufig halten darf in jüngster Zeit. Und vermutlich noch bis 2019 halten darf. Bis dahin rechnet er nicht mehr mit den in den vergangenen Jahren so üppig fließenden Steuermillionen von VW. Bis zu minus 80 Millionen pro Jahr, das ist das Ergebnis aus dem Abgas-Skandal für die Stadt wie eben auch für andere VW-Standorte.

Im Gegensatz zu denen jedoch sei Ingolstadt – so Lösel – in einer noch vergleichsweise komfortablen Lage ob der mit rund 300 Millionen Euro hohen Rücklagen, die indes irgendwann auch aufgebraucht sind. „Wir schließen eine Neuverschuldung nicht aus“, meine er gestern erneut und spielte damit darauf an, dass die Stadt eventuell 2019 wieder 100 Millionen Schulden haben könnte. Aber das sei Ende der 1990er Jahre auch so gewesen. Und immerhin bleibe ja auch die Hoffnung, dass es mit VW schneller wieder aufwärts gehe.

Noch etwas wird Lösel nicht müde zu betonen: Im Gegensatz zu anderen VW-Standorten würden in Ingolstadt weder Grund- noch Gewerbesteuer erhöht. Und die geplanten Investitionen würden durchgezogen, 45 Millionen alleine im Baubereich. Dazu gehöre das Kongresszentrum ebenso wie das digitale Gründerzentrum, für Lösel eines der ganz großen Zukunftsthemen und für ihn gar so etwas wie der Beginn eines neuen Wirtschafts-Aufschwungs nach den drei großen Aufschwüngen der Geschichte Ingolstadts als Militärstadt, Standort der Petrochemie und dann Audi.

Leicht wird das alles sicherlich nicht. Das sagte Lösel auch am Ende seiner Rede deutlich. Aber den Akzent seiner Worte vor einem kleinen, aber dafür sehr interessierten Auditorium lag auf: „Wir packen das.“


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